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Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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wunderschöner Schimmel mit einem kleinen schwarzen Stern auf der Stirn geboren - so lautete Sternentänzers Prophezeiung. Auch Silberstern war in einer stürmischen Vollmondnacht auf dem Reiterhof Lindenhain zur Welt gekommen. Carolin war bei seiner Geburt dabei gewesen. Und Falak? Auch sie hat einen kleinen schwarzen Stern auf ihrer Stirn. Annit lief dem Stammesfürsten nach. „Diese stürmische Nacht, in der Falak geboren wurde, war das eine Vollmondnacht?“, fragte sie atemlos.
    Der Stammesfürst, der sich gerade mit Habib unterhielt, nickte nur kurz.
    „Aber das würde doch bedeuten, dass ...?“, presste Annit hervor.
    Der Stammesfürst hob die Hand und deutete ihr an zu schweigen. „Ich muss mich um Habib kümmern“, unterbrach er sie und folgte dem jungen Beduinen.
    Aber das würde doch bedeuten, dass Falak auch ein magisches Pferd ist, überlegte Annit, während sie wie angewurzelt dastand. Dass diese Stute, Silbersterns Großmutter, die aus Syrien stammt und jetzt in einem Stall auf Mallorca versteckt gehalten wird, auch eine besondere Gabe besitzt. Eine Gabe, die bisher niemand entdeckt hat. Wenn Carolin in Vollmondnächten auf ihrem Sternentänzer ausreitet, kann sie in die Zukunft blicken. Silberstern schickt mir in meinen Träumen Botschaften. Aber welche Gabe hat dann diese Falak?
    Annit war total in ihren Gedanken versunken. Daher hatte sie gar nicht bemerkt, dass eine junge Beduinin vor ihr im Sand kniete. Die Frau hielt ein Baby im Arm und streckte es ihr entgegen.
    „Ähm ... ich versteh nicht“, stammelte Annit verwirrt.
    Statt einer Antwort rutschte die Frau näher an Annit heran. Annit wich unwillkürlich einen Schritt zurück, die Beduinin rutschte weiter nach.
    Was soll das denn werden? „Ähm ...“ Hilfesuchend guckte sich Annit um, wich erneut einen Schritt zurück, die Beduinenfrau erneut hinterher. Annit schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände. „Ich weiß echt nicht, was Sie von mir wollen?“, stammelte sie. Doch statt einer Antwort rückte die Frau noch näher.
    Es reicht! Sorry! Annit machte kehrt und lief in Windeseile davon. Sie rannte zum Schafsgehege, wo sich Alisha und Ilia um die Tiere kümmerten.
    „Hallo, Alisha, kann ich euch helfen?“, bot sie an.
    Alisha, die gerade mit dem Melken beschäftigt war, blickte auf. Zögerte, biss sich auf die Lippen. Dann stand sie auf und führte Annit zu einem ziemlich rundlichen Schaf. „Sag mir, bekommt sie ein Junges?“, fragte Alisha und deutete auf das Schaf.
    Annit grinste. „Eins? So rund wie ihr Bauch ist, würd ich sagen, sie bekommt Drillinge.“
    Alisha machte große Augen. „Drei gleich?“, wiederholte sie. Dann nickte sie zufrieden. „Das ist gut. Sehr gut.“ Sie gab dem Schaf einen leichten Klaps und widmete sich wieder dem Melken.
    Tja, offenbar braucht sie keine Hilfe, dachte Annit und machte sich auf die Suche nach Mannito. Plötzlich spürte sie, wie jemand sie am Arm packte. Annit fuhr herum. Vor ihr stand ein alter Beduine und strahlte sie an. Annit wunderte sich zwar, strahlte aber zurück. Dann nickte er. Annit wusste nicht warum, nickte aber auch. Dann griff er in seine Tasche, zog ein wunderschönes, goldenes Ohrgehänge heraus und hielt es Annit hin.
    Was wird das denn jetzt? „Schön“, murmelte sie. „Sehr schön.“
    Er nickte auch wieder. „Gehört meiner Frau“, erklärte er dann.
    „Schön“, wiederholte Annit und wollte weitergehen.
    Doch der Beduine hielt sie zurück. Er deutete auf das Schmuckstück in seiner Hand. „Nur noch einer. Der andere ist weg.“ Der Mann setzte eine betrübte Miene auf.
    „Das ist schlecht“, erwiderte Annit. Warum erzählt er mir das? Denkt er vielleicht, dass ich den gestohlen hab? Kann gut sein, als einzige Ausländerin hier im Dorf.
    „Sie sucht und sucht und sucht“, fuhr der Beduine fort.
    Annit schwieg. Jetzt wird er gleich mit seiner Anschuldigung rausrücken. Aber bitte, ich hab den dämlichen Ohrring nicht, Sie können mich gerne durchsuchen.
    „Hat ihn auf der Reise in der Wüste verloren“, sagte der Beduine.
    Verloren! In der Wüste! Also verdächtigt er mich doch nicht. Es geht also gar nicht um Diebstahl. Aber worum denn dann?
    Der Beduine wackelte mit dem Ohrring. „Wird der andere zu ihr zurückkommen, wird sie den zweiten finden?“
    Woher bitte soll ich das wissen? Annit zuckte die Achsel. „Wenn Sie ihn im Wüstensand verloren hat, dann wohl eher nicht“, meinte sie

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