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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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mit den Indianern?“, warf Mannito ein.
    „Pah!“ Der alte Mann warf ihm einen bösen Blick zu. „Als ich jung war, habe ich auch gedacht, die Indianer seien etwas Besonderes. Aber das ist alles Quatsch. Die Indianer sind faul, sie sind Loser, die heute nichts anderes mehr im Sinn haben als zu trinken, bis sie den letzten Rest ihres Verstandes versoffen haben.“ Er beugte sich nach vorne. „Das einzig Gute sind ihre wendigen und ausdauernden Pferde und wie sie mit ihnen umgegangen sind. Früher. Heute nicht mehr. Heute können die Rotgesichter froh sein, dass sie von uns durchgefüttert werden. Und ihre Pferde wären auch schon längst ausgestorben.“
    Annit runzelte die Stirn. „So ganz versteh ich das alles mit den Indianern und den Pferden ehrlich gesagt nicht.“ Der alte Mann stopfte seine Pfeife und setzte sie paffend in Gang. Dann hielt er inne und betrachtete Annit und Mannito eindringlich. „Dann werde ich euch beiden Grünschnäbeln mal eine Geschichte erzählen.“ Er paffte noch ein paar Mal auf seiner Pfeife, dann begann er: Zu einem bestimmten Zeitpunkt gab es keine Pferde mehr auf dem amerikanischen Kontinent. Man weiß nicht genau, wieso. Jedenfalls gelangten erst im siebzehnten Jahrhundert mit den spanischen Eroberern wieder Pferde ins Land. Bei den Expeditionen der Spanier gingen dann immer mal wieder Pferde verloren oder liefen ihren Besitzern einfach weg, die sich in dem damals fast unberührten weiten Land ungehindert vermehren konnten. Die Native Americans, also die Indianer, die keine Pferde kannten, vermuteten daher bei ihren ersten Begegnungen mit diesen Wildpferden, dass es große, Gras fressende, zottelige Hunde seien."
    „Hunde!“, wiederholte Mannito kichernd und klatschte sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel, wofür er ein warnendes Knurren von einem der Hunde erntete.
    Mit einem verächtlichen Grinsen schüttelte der Großvater den Kopf. „Typisch, diese Rothäute, schon damals wenig Grips! Das zottelig bezog sich vermutlich auf verwilderte Ponys. Manche hielten die Pferde auch für Hirsche ohne Geweih.“ Er machte eine Pause und wippte mit seinem Stuhl ein paar Mal vor und zurück. „Erst allmählich erfuhren die in der Nähe von Spaniern lebenden Indianerstämme von den vielen guten Eigenschaften der Pferde und dass man sie züchtete. Junge Indianer, die auf den Gestüten der Spanier arbeiteten, lernten sehr schnell reiten. Um sich in ihrem Stamm Respekt und Anerkennung zu verschaffen, stahlen sie ab und an auch Tiere und verkauften sie dann an andere Indianer.“
    Annit zog ihre Beine an und setzte sich in den Schneidersitz. „Ging das einfach so, Pferde stehlen? Wurde das nicht bestraft?“
    „Da kannst du Gift darauf nehmen, Mädchen.“ Er zog an seiner Pfeife und blies kleine Rauchwolken in die Luft. „Bei den Weißen stand auf Pferdediebstahl die Todesstrafe, aber die Indianer. Pah!“ Er winkte ab. „Wie dem auch sei, schon bald lernten die Indianer, die Vorteile der Pferde schätzen. Sie fingen Wildpferde ein, zähmten sie und begannen ihrerseits zu züchten. Besonders bekannt für ihre Zucht waren die Indianer vom Stamm der Nez Percé, die hier in Idaho lebten. Ihre Pferde waren ausdauernd, schnell und hatten ein ausgeglichenes Wesen. Eigenschaften, die auch heute noch zählen.“
    „Sie meinen jetzt die Appaloosas, richtig?“, vergewisserte sich Annit.
    Der Grandpa nickte. „Ganz genau! Die Rasse, die wir auf unserer Ranch züchten.“
    „Wie kamen diese Pferde denn eigentlich zu ihren vielen Flecken?“, erkundigte sich nun Mannito.
    Der ältere Mann warf ihm einen Blick zu. „Nun, die Indianer hatten wohl eine Vorliebe für Buntes. Die Zuneigung zu fleckigen Pferden ging anfangs sogar so weit, dass sie einfarbig braune oder graue Pferde bemalten ..."
    „Hä? Angemalt?“, wunderte sich Mannito lachend. „Und wenn der Regen kam? Dann war der ganze Boden voller Farbflecke.“
    „Manno! Bist du albern.“ Annit verdrehte die Augen. .Jetzt lass ihn doch weitererzählen!“
    Der Grandpa zog an seiner Pfeife, schaukelte hin und her und sprach dann weiter. „Dies hatte zur Folge, dass die Nez-Percé-Indianer eine systematische Zucht begannen, um bunte und getigerte Pferde zu erhalten. Je bunter die Pferde waren, desto wertvoller.“
    „Und wie kam man dann auf diesen seltsamen Namen?“
    „Der Name leitet sich von dem Gebiet des Flusses Palouse ab, der Heimat der Nez-Percé-Indianer. Man nannte die Pferde einfach ,A Palouse

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