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Silo: Roman (German Edition)

Silo: Roman (German Edition)

Titel: Silo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Howey
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Tischbein, der Köter stand da und sah mit diesem dummen Grinsen zu
ihm auf, das für seine Rasse typisch war.
    »Und wenn wir auf
dem Weg nach oben die Türen zuschweißen?«, fragte Knox. »Und sie einsperren,
bis es vorbei ist?«
    »Und hinterher?
Entschuldigen wir uns nett? Und wenn der Aufstand Wochen dauert?«
    »Wochen?«
    »Sie glauben doch
nicht, dass das so einfach wird? Dass wir einfach raufmarschieren und die Zügel
in die Hand nehmen?«
    »Ich mache mir keine
Illusionen über das, was passieren wird. Unsere Leute bauen Kriegswaffen, und
ich werde sie benutzen, wenn es sein muss. Eine friedliche Übernahme wäre mir
natürlich sehr recht, es würde mir reichen, Bernard und ein paar andere zur
Reinigung zu schicken, aber ich habe keine Angst, mir die Finger schmutzig zu
machen.«
    McLain nickte. »Gut.
Ich wollte nur, dass uns beiden klar ist …«
    »Vollkommen klar«,
sagte er.
    Er schlug auf den
Tisch. Jackson zuckte zusammen.
    »Ich hab’s«, sagte
er. »Das Ablenkungsmanöver.« Er deutete an der Stelle auf den Plan, wo sich die
Stockwerke der Mechanik befanden. »Wie wäre es, wenn Jenkins eine partielle
Stromsperre verhängt? Wir könnten ein paar Stockwerke über der Versorgung
anfangen oder noch besser bei den Farmen und Speisesälen. Wir könnten sagen, es
sei noch einmal wegen der Arbeiten am Generator.«
    »Und Sie meinen,
allein deshalb würden die Leute aus der Mitte nach oben pilgern?«
    »Wenn sie eine warme
Mahlzeit wollen. Oder sie verkriechen sich in ihre dunklen Wohnungen.«
    »Ich glaube eher,
dass sie sich im Treppenhaus versammeln und darüber lamentieren werden, was das
nur wieder alles soll. Und dann sind sie uns erst recht im Weg.«
    »Dann sagen wir
ihnen eben, dass wir hochgehen, weil wir gerufen worden sind, um das Problem zu
lösen!« Knox wurde langsam ungeduldig. Und der dämliche Hund saß schon wieder
auf seinem Stiefel.
    »Nach oben ,
um ein Problem zu lösen? Wer soll das denn glauben?«
    Knox zog an seinem
Bart. Er verstand nicht recht, was eigentlich so kompliziert war. Sie hatten
genug Leute. Und sie waren es gewohnt, den ganzen Tag hart zu arbeiten. Sie
würden den Technikern die Köpfe einschlagen, kleinen Männern wie Bernard, die
nur auf ihrem Hintern saßen und wie magere Sekretärinnen auf ihren Tastaturen
herumklapperten.
    »Haben Sie eine
bessere Idee?«, fragte er.
    »Wir müssen auch an
das Danach denken«, sagte McLain. »Wenn Sie ein paar Leute totgeschlagen
haben und das Blut durch die Treppenhausgitter gesickert ist, was dann? Sollen
die Leute mit der Angst leben, dass so etwas nun täglich geschieht?«
    »Ich werde nur gegen
die vorgehen, die uns belogen haben«, sagte er. »Und damit tue ich das, was
alle wollen. Wir haben alle mit der Angst gelebt. Mit der Angst vor der
Außenwelt. Mit der Angst vor der Reinigung. Mit der Angst davor, dass uns
jemand belauscht, wenn wir über unsere Hoffnungen und Träume reden. Und diese
ganze Angst ist unbegründet gewesen. Das System ist die ganze Zeit manipuliert
worden, und zwar so, dass wir die Köpfe hängen lassen und die dämlichen Lügen
alle glauben.«
    Jackson bellte ihn
an und winselte, sein Schwanz wischte über den Boden wie ein fallen gelassener
Druckluftschlauch, der außer Kontrolle geraten war.
    »Ich glaube, wenn
wir das hier hinter uns haben«, sagte er, »wenn wir unser Know-how erst einmal einsetzen
und die Welt dort draußen entdecken können, dann inspiriert das die Leute. Da
habe ich wirklich große Hoffnung. Spüren Sie das nicht?«
    Er griff nach unten
und rieb Jackson über den Kopf, und das Tier hörte auf, Geräusche zu machen.
McLain sah ihn eine Weile an. Schließlich nickte sie.
    »Wir versuchen es
mit der Stromsperre. Heute Abend, bevor die Leute zurückkommen, die
hochgegangen sind, weil sie dachten, dass es wieder eine Reinigung geben würde.
Ich führe eine Truppe mit Kerzen und Taschenlampen nach oben und lasse es
aussehen wie eine Gedenkreise der Versorgung. Sie folgen ein paar Stunden
später mit dem Rest. Mal sehen, wie weit wir mit der Reparaturgeschichte
kommen, bevor es Ärger gibt.«
    »So früh morgens ist
sowieso wenig Verkehr«, stimmte Knox zu. »Vielleicht wird es gar nicht so
problematisch.«
    »Das Ziel muss sein,
die IT zu erreichen und zu besetzen. Bernard
spielt immer noch Bürgermeister, er wird wahrscheinlich gar nicht da sein. Aber
dann müssen wir ihm eben hinterher, sobald die Dreißiger in unserer Hand sind.
Ich nehme nicht an, dass er sich ernsthaft zur

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