Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
vor uns.
»Ich nehme nicht an, dass ihr etwas von Cyrene gesehen oder gehört habt?«, fragte ich, nachdem wir Savian vorgestellt und einen kurzen Bericht über die Lage der Dinge abgegeben hatten.
»Nein, wir haben nichts von ihr gehört. Glaubst du, ihr ist etwas passiert?«, fragte Aisling.
»Wir wissen nur, dass sie in Begleitung eines Drachen von London nach Paris gereist ist.« Ich blickte zu Drake.
»Kostya?«, fragte er Gabriel.
»Das wissen wir nicht genau«, antwortete Gabriel vorsichtig. »Aber daran habe ich auch schon gedacht.«
»Warum sollte Kostya ausgerechnet mit Cyrene nach Paris kommen?«, fragte Aisling.
Kopfschüttelnd ging ich die Treppe hinauf in das Zimmer, das Aisling uns gegeben hatte. Während ich mir die Ereignisse des Nachmittags abduschte, grübelte ich über dieser Frage. Es schien überhaupt keinen Sinn zu ergeben – selbst wenn Cyrene das Unmögliche gelungen war und sie Kostya eingeholt hatte, nachdem sie Porter entkommen war … warum sollte er sie mitnehmen? Dann fuhr mir auf einmal ein Gedanke durch den Kopf, als ich mir gerade die Zähne putzte. Überrascht starrte ich auf den leeren Spiegel, während ich überlegte, ob Kostya Porter vielleicht getötet hatte.
»Es besteht zwar nur ein schwacher Zusammenhang, wenn überhaupt«, sagte ich zu dem Spiegel, »aber möglich ist es trotzdem. Cyrene ist Kostya gefolgt, und später waren sie zusammen im Portalladen. Wer sagt denn eigentlich, dass sie nicht die ganze Zeit zusammen waren?«
Dabei hatte ich allerdings eins vergessen. Cyrene hatte gesagt, Porter hätte sie gekidnappt, also konnte sie ja gar nicht die ganze Zeit mit Kostya zusammen gewesen sein.
Als ich wieder nach unten ging, hatte ich immer noch keine Antwort darauf gefunden, aber viel mehr Zeit zum Nachdenken blieb mir auch nicht, weil Gabriel sofort mit mir zum Suffrage House aufbrach.
»Bist du sicher, dass sie nicht irgendeinen Zauber haben, um mich beim Schattengehen zu erwischen?«, fragte ich Savian. Er stand mit Gabriel und mir auf der anderen Straßenseite, gegenüber vom Suffrage House. Drake, Aisling und ihre beiden Leibwächter waren bereits im Gebäude und erkundeten die Lage.
»Ich habe davon nichts gehört. Ich glaube, an Doppelgänger haben Sie gar nicht gedacht.« Er grinste mich an. »Die Personen, die dort Schaden anrichten könnten, können nicht in die Schattenwelt gehen.«
»Na ja, normalerweise kommen wir ja mit dem Au-delà auch gut aus«, erwiderte ich. Ich wurde zum Schatten und konnte die belebte Straße überqueren, ohne von einem Auto überfahren zu werden.
Gabriel und Savian betraten das Gebäude vor mir, aber ich ließ mir Zeit, um mich zu vergewissern, dass keine Fallen oder Bannzauber an den Türen angebracht waren. Offensichtlich hatte Savian jedoch recht gehabt – nichts hielt mich auf, als ich mich auf den Weg in den Keller machte. Unser Plan war einfach – Gabriel und Savian würden sich um die Sicherheitsbeamten kümmern. Drake, der Schätze schon von Weitem riechen konnte, würde unauffällig nach anderen Orten außer dem Tresorraum suchen, an denen wertvolle Gegenstände aufbewahrt werden konnten. Meine Aufgabe war es, in das Tresorgewölbe zu gelangen, was bedeutete, dass ich an der Wache vorbeimusste, die davor postiert war.
Eine halbe Stunde später waren wir wieder in Drakes Haus.
»Sollen wir mit dem Einfachen zuerst anfangen?«, fragte Aisling. »Drake und ich haben das gesamte Gebäude durchsucht, und nirgendwo gibt es einen weiteren Tresor. Drake meinte, er hätte nur das Gewölbe im Keller gerochen.«
»Und dort ist auch der Tresorraum«, bestätigte Savian. »Laut meinem Freund im Sicherheitsbüro übernimmt die Nachtschicht mitten in der Nacht, wenn die meisten Leute müde werden.«
Ich lächelte. »Wie praktisch! Mitten in der Nacht ist für uns Schattenwesen die günstigste Zeit.«
»Ja, ich dachte mir schon, dass dir das gefällt«, erwiderte Savian mit frechem Grinsen.
Gabriel, der neben mir auf der Couch in Drakes Wohnzimmer saß, kniff eifersüchtig die Augen zusammen, was mich irgendwie freute, wie ich zu meiner Schande gestehen muss.
»Und was ist mit dem schwierigen Teil?«, fragte Aisling und blickte mich an. »Kriegen wir das hin?«
Ich nickte. »Ja, ich denke schon. Es gibt die übliche elektronische Ausrüstung und zwei Wachleute, einen im Korridor, den anderen auf der Treppe. Nachts kann unter Umständen noch ein dritter hinzukommen, aber ich bezweifle das. Mit den Wachen und der
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