Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
nettes Lächeln.
»Einen Weber zu bedrohen ist laut Gesetz streng verboten«, erklärte Jarilith empört, aber man sah ihm seine Angst deutlich an. »Ich könnte Ihnen für Ihre Drohung die Wache auf den Hals hetzen.«
»Oh bitte!«, sagte ich und verdrehte die Augen. »So gut wie jeder Diebesfänger in dieser Hemisphäre ist hinter mir her. Ich bin schon zur Verbannung nach Akasha verurteilt. Glauben Sie, ein kleiner Mord macht da noch etwas aus? Wohl kaum.«
Jarilith riss die Augen auf.
»Es stimmt«, sagte Savian. »Der Preis auf ihren Kopf ist schon sechsstellig.«
Der Portalhüter wurde bleich. »Äh …«
»Gefährtin«, sagte Gabriel streng, »ich muss darauf bestehen, dass du davon Abstand nimmst, diesen Mann in Stücke zu schneiden.«
Jarilith nickte hastig. »Hören Sie auf den Drachen.«
»Es ist meine Aufgabe, die zu vernichten, die uns im Wege stehen«, fuhr Gabriel fort und kniff drohend die Augen zusammen. Jarilith wich zurück.
»Wir wollen doch nicht den Kopf verlieren«, stammelte er.
»Ich glaube nicht, dass die Dame deinen Kopf im Sinn hat«, warf Savian ein, wobei er betont auf Jariliths Schritt blickte.
Jarilith hielt sich schützend die Hand davor. »Das wäre Folter. Das würden Sie doch einem unschuldigen Mann nicht antun, oder?«
»Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich es bei der Kastration bewenden ließe?« Erneut wirbelte ich das Messer zwischen den Fingern herum. »Dieses kleine Teil schneidet auch ganz hervorragend Filets.«
»Sie ist nach Paris gereist«, sagte Jarilith hastig und eilte auf eine der Türen zu. »Es schadet ja niemandem, wenn ich Ihnen das sage. Sie scheinen ja mit der Dame verwandt zu sein. Ihr Portal steht in Raum Nummer drei bereit. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise.«
Ich drehte mich stirnrunzelnd zu Gabriel um. »Wolltest du wirklich nicht, dass ich die Böse spiele? Ich kann das sehr gut, wie du gesehen hast.«
»Es tut mir leid«, sagte er lächelnd und schob mich zu dem Raum mit unserem Portal. »Wyvern haben gewisse Prinzipien, und dazu gehört, dass sie immer den bösen Bullen geben. Allerdings muss ich zugeben, dass du in dieser Rolle besonders überzeugend wirkst. Hättest du ihn wirklich kastriert, um die Information über deinen Zwilling zu bekommen?«
»Hättest du ihn tatsächlich zu Asche verbrannt, wenn er nicht geantwortet hätte?«, konterte ich. Gabriel grinste, und ich lächelte ebenfalls.
» So ein blutrünstiger kleiner Vogel«, sagte er liebevoll und kniff mich in den Hintern.
Savian blickte uns einen Moment lang ungläubig an, dann folgte er uns kopfschüttelnd. »Ihr seid das seltsamste Paar, dem ich je begegnet bin. Und ich kann euch sagen – ich habe schon die schrägsten Vögel kennengelernt.«
Es war bereits früher Abend, als wir zu dem Haus kamen, in dem Drake sich immer aufhielt, wenn er in Paris war. Das Portal, mit dem wir gereist waren, hatte uns in einem Schlachthof abgesetzt, in dem ich mich so hysterisch aufgeführt hatte, dass es Gabriel bestimmt peinlich war.
»Merkwürdig, wie heftig du auf so ein bisschen Schweineblut reagierst, wenn man bedenkt, dass du gerade jemandem gedroht hast, ihm die Eier abzuschneiden«, sagte Savian, während ich über dem Geländer hing und meine letzte Mahlzeit von mir gab. Wütend zog ich den Dolch aus der Scheide und fuchtelte blindlings damit in der Luft herum.
»Ich sage jetzt nichts mehr«, erklärte er, lachte aber dabei, die Ratte!
Gabriel rieb mir über den Rücken, als ich mir den Mund mit einem Papiertaschentuch abwischte. »Geht es dir jetzt besser?«
»Ein bisschen.« Ich blickte an mir herunter. »Iiih, ich bin voller Tierblut. Ich muss unbedingt duschen, mir die Zähne putzen und frische Sachen anziehen. Du hast kein Haus hier, oder?«
Gabriel schüttelte den Kopf. »Nein, unsere Kleidung ist in Drakes Haus. Wir gehen dorthin und fragen mal, was er herausgefunden hat.«
Glücklicherweise war es zu Drakes Haus nicht weit. Ich betrachtete es, als Gabriel das Taxi bezahlte. »Seid ihr Drachen alle so betucht?«, flüsterte ich, als wir eintraten.
Gabriel lächelte. »Hast du Angst, ich könnte es mir nicht leisten, dir den Lebensstil zu ermöglichen, den du gewöhnt bist?«
»Na, wohl kaum«, schnaubte ich. »Meine Wohnung besteht aus einem Zimmer, drei Bücherregalen und einem Badezimmer, das ich mir mit den zwei Mädchen von nebenan teile.«
»Da seid ihr ja. Wir haben schon nicht mehr daran geglaubt, dass ihr noch kommt.« Aisling stand
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