Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
mit meinen Sachen, die das Komitee in Verwahrung genommen hat, als sie mich festgenommen haben?«
Gabriel überlegte. »Sie werden sie wahrscheinlich irgendwo eingeschlossen haben. Wir können jetzt nicht gut darum bitten, dass sie sie uns zurückgeben.«
»Ja, aber …« Ich biss mir auf die Lippe.
»War etwas von Wert dabei?«, fragte Drake. Seine Augen glitzerten, und er hob die Nase, als ob er Witterung aufnähme.
»Nein, nicht wirklich. Allerdings hätte ich meine Pässe gerne zurück«, sagte ich vorsichtig. »Ich brauche sie, wenn ich nicht erkannt werden will.«
»Wir lassen dir neue machen«, sagte Gabriel.
Wieder schnüffelte Drake, dann sprang er plötzlich auf mich zu und drückte sein Gesicht zwischen meine Brüste. Ich kreischte auf und wich zurück. Gabriel knurrte.
»Ich wollte nicht respektlos sein«, sagte Drake, als Gabriel ihn auf seinen Platz zurückdrückte. »Deine Gefährtin hat Gold bei sich getragen. Es ist noch nicht lange her.«
Beide Drachen blickten mich an. »Gold?«, fragte Gabriel. »Du hast Gold?«
»Nein, ich habe kein Gold«, erwiderte ich. Ihre Reaktion amüsierte mich. »Kostya hat Gold. Ich habe ein paar Schmuckstücke berührt, als ich in seiner Truhe gekramt habe.«
»Was für Gold?«, fragte Gabriel. In seinen Augen glomm ein gieriges Licht.
»War das Amulett aus Gold?«, fragte Drake.
»Ich glaube schon. Allerdings kann ich über die Qualität des Goldes nichts sagen. Kostya hatte eine ganze Menge Sachen, und das Phylakterium war ganz bestimmt in einer der verschlossenen Truhen. Es waren insgesamt drei, zwei davon verschlossen und versiegelt. Das Amulett habe ich ganz unten in der unverschlossenen Truhe gefunden.«
»Unverschlossen«, sagte Drake geringschätzig. »Er würde nie etwas Wertvolles in einer unverschlossenen Truhe aufbewahren. Dieses Amulett kann nicht viel wert sein.«
»Aber es war aus Gold«, sagte Gabriel. »Was hast du denn im Lager noch gefunden?«
Ich musste unwillkürlich lächeln. »Ich wusste ja, dass Drachen Gold lieben – aber dass du so besessen davon bist, war mir nicht klar.«
»Ich bin nicht besessen … na ja, ein bisschen vielleicht … aber wir Drachen finden Gold eben unglaublich …« Er zog meine Hand an die Lippen und malte mit seiner Zunge eine Feuerspur auf meine Fingerspitzen.
»Wertvoll?« Ich fragte mich, warum Männer mit solchen Reichtümern so hinter ein bisschen Gold her waren. »Kostbar?«
»Begehrenswert«, sagte Drake.
»Erregend«, korrigierte Gabriel ihn und knabberte an meinen Fingerspitzen. Mir liefen kleine Schauer über den Rücken.
»Ja, erregend. Überaus erregend.« Drake runzelte die Stirn und zog sein Handy hervor. »Ich muss Aisling anrufen.«
Ich drehte mich zu Gabriel, damit Drake ungestört telefonieren konnte. »Und was ist mit dir?«, fragte ich und erschauerte erneut, als seine Zunge über meinen Daumen glitt. »Hat Gold auf dich auch eine erotische Wirkung?«
Sein Blick war heiß. »Absolut. Ich freue mich schon darauf, dich nur mit meinem Gold bekleidet zu sehen …«
Ich hätte mich am liebsten an ihn geschmiegt, und es kostete mich Überwindung, wieder zu unserem Gespräch zurückzukehren. »Äh … was hattest du mich noch mal gefragt?«
Auch ihn kostete es Anstrengung, seine Gedanken wieder zu sammeln, eine Tatsache, die mich freute. »Äh … was du in Kostyas Lager gefunden hast.«
»Ah ja, genau.« Ich überlegte einen Augenblick lang. »In der unverschlossenen Truhe war nicht viel. Ein paar Ketten, das Amulett, ein paar alte Teppiche und mehr nicht.«
»Du hattest also keine Schwierigkeiten, in das Lager zu kommen?«, fragte Drake und steckte sein Handy wieder in die Tasche. »Hat dich der Erpresser hereingelassen?«
»Im Gegenteil, er meinte, es wäre nicht einfach, hineinzukommen. Aber … na ja, es war jemand vor mir da.« Ich erzählte ihnen von dem Drachenbann an der Tür, und dass das Fenster offen gewesen war.
»Kostya kam herein, als ich in der unverschlossenen Truhe kramte. Er war sichtbar überrascht, er hat bestimmt nicht damit gerechnet, dass jemand in seinem Lager war. Und das bedeutet, dass jemand anders die Alarmanlage ausgestellt und das Fenster geöffnet haben muss.«
Drake warf Gabriel einen Blick zu.
»Ich war doch den ganzen Tag mit dir zusammen, weil wir versucht haben, Maata und Tipene zu finden«, erklärte Gabriel.
»Oh!«, sagte ich schuldbewusst. »Es tut mir leid. Ich war so mit meinen eigenen Problemen beschäftigt, dass ich dich gar nicht
Weitere Kostenlose Bücher