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Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Titel: Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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deinen Prahlereien zuzusehen.«
    Das gefiel Magoth nicht, aber als der niedrigste
aller Dämonenfürsten hielt er den Mund. Er nickte nur, reichte mir die Hand und
schritt mit mir um das Podest herum, wobei er Gabriel nicht aus den Augen ließ.
»Dämonenfürsten, Mitglieder meiner Legionen und alle Untertanen, heute ist der
Tag, an dem ich mir endlich eine Gemahlin nehme. Seht hier die süße,
liebreizende May Northcott, Dienerin und Doppelgängerin, die ich nicht nur mit
der Lust meines Körpers beglücke, sondern auch mit allen Rechten und Ehren
ausstatte, die mir zustehen. Venisti remanebis donec denuo completus sis, decus et tutamen, dulce
et utile.«
    Ich nahm mich zusammen, um nicht das Gesicht zu
verziehen.
    Den lateinischen Satz hatte Magoth aus der Doktrin
des Unendlichen Bewussten entnommen, und er bedeutete, frei übersetzt, in etwa:
»Du sollst dort bleiben, woher du gekommen bist, bis du wieder vollständig
bist, ein Ornament und Schutz, süß und nützlich.« Es war Magoths Art, mir die
Stellung als seine Gemahlin einzuräumen, wobei er mich gleichzeitig daran
erinnerte, dass diese Stellung nur dem Namen nach etwas bedeutete. Aber mir war
das nur recht. Je weniger ich mit den Rechten und Ehren von Abbadon zu tun
hatte, desto besser für mich.
    Magoth blieb vor Bael stehen und wartete auf meine
Antwort.
    Ich wusste, was ich sagen musste - die
Standardformel der Braut war ebenfalls auf Lateinisch, da die Gesellschaft in
Abbadon den Traditionen verhaftet war - , aber ich brachte es nicht über mich,
die Worte auszusprechen, die Magoth über alle anderen erheben würden.
    » Duae tabulae rasae in quibus nihil scriptum est «,
improvisierte ich.
    Magoths Kinn sank leicht herab.
    »Das habe ich im Studio gesehen, als du Filme
gedreht hast«, flüsterte ich. Mein Blick huschte zu Gabriel. Seine Grübchen
blitzten kurz auf, was mir sagte, dass er offensichtlich Lateinisch sprach.
    »Zwei Köpfe und nicht ein einziger Gedanke« war in
einem Stan-Laurel-Film vorgekommen, bei dessen Dreharbeiten ich vor Jahrzehnten
zugeschaut hatte. Als Anerkennung meines neuen Status war es zwar nicht
besonders höflich, aber ich fand, es passte gut auf die Situation
    » Hic et nunc «, sagte Bael und besiegelte
damit offiziell die Zeremonie. »Ich verlasse dich jetzt, damit du dich an
deiner neuen Gemahlin erfreuen kannst.«
    Magoth verbeugte sich tief vor Bael, als dieser
sich in Luft auflöste. Dann wandte er sich mir zu, ein böses Leuchten in den
Augen.
    »Gott sei Dank, es ist vorbei«, sagte ich. Ich riss
mich von ihm los, um zu Gabriel zu laufen.
    »Ich stimme dir zu, es war eine öde Zeremonie, aber
leider, muss man die Formalitäten einhalten. Aber schließlich hat es sich
gelohnt, da ich jetzt Zugang zu deiner kostbaren sterblichen Welt habe. Ich
nehme an, du möchtest gehen? Hervorragend. Ich auch.«
    Bevor ich zurückweichen konnte, ergriff Magoth mein
Handgelenk und zerrte mich durch den Stoff der Zeit mit sich, um zum ersten Mal
seit fast neunzig Jahren wieder in die Welt zu gelangen.
    »Nicht! Warte! Gabrieee...« Die Worte dehnten sich
und wurden zum Schrei, als ich hinter ihm her gezerrt wurde. Ich sah nur noch,
dass Gabriel auf mich zusprang. Ich schlug so fest auf das Pflaster auf, dass
ich ein paar Sekunden lang keine Luft bekam. Mit schmerzenden Händen und Knien
rappelte ich mich auf und warf Magoth einen bösen Blick zu. »Es wäre nett
gewesen, wenn du mich vorgewarnt hättest. Was machst du denn hier?«
    Magoth hatte die Hände in die Hüften gestemmt und
den Kopf zurückgeworfen. Mit geschlossenen Augen sog er tief die Luft in sich
hinein. »Kannst du es nicht riechen?«
    Ich betrachtete den Mülleimer neben uns. Wir
befanden uns in einer Gasse, dem Abfall nach zu urteilen, der auf dem Boden
lag, vermutlich in Paris. »Ich müsste tot sein, um es nicht zu riechen.
Wahrscheinlich streikt die Müllabfuhr mal wieder.«
    »Nein, du dumme Gemahlin. Die Menschheit. Kannst du
die Menschheit nicht riechen? All diese köstliche Angst, die Wut und der Hass
um uns herum - oh, ich komme mir vor wie früher. Wie ich die Welt der
Sterblichen vermisst habe! Nun, ich habe jetzt keine Zeit, mich mit dir zu
unterhalten, ich habe zu tun. Adieu, liebe May.«
    Magoth drehte sich um und ging die Gasse entlang
auf eine belebte Straße zu.
    »He, du gehst einfach so? Kriege ich nicht einmal
ein Dankeschön dafür, dass ich eingewilligt habe, deine Gattin zu werden? Keine
Erklärung, wo du hingehst?«
    »Vermisst du mich

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