Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
aufzusetzen«, sagte ich, als der grüne Wyvern, der
überaus aufmerksame, eifersüchtige Ehemann von Aisling, ins Zimmer stürmte.
Wütend funkelte er aus seinen smaragdgrünen Augen Gabriel an.
Er ließ Gabriel nicht aus den Augen, als er Aisling half,
sich aufzusetzen. Sorgfältig steckte er die Decke um sie herum fest, dann
wandte er seinen Blick erneut der Liebe meines Lebens zu. Zu meinem Erstaunen
lächelte Gabriel bloß. Er hatte zwar ein wesentlich sanfteres Naturell als
Drake, aber normalerweise ließ er sich nicht so von einem anderen Drachen
herumschubsen, geschweige denn von einem Wyvern.
»Na ja, ich sehe schon, wenigstens werdet ihr beiden euch
nicht streiten«, sagte ich, trat aber zur Sicherheit zwischen die beiden
Männer.
»Aisling bekommt bald ihr Kind, da ist es normal, dass Drake
es nicht erträgt, wenn andere Männer ihr zu nahe kommen«, erwiderte Gabriel. Er
legte mir die Hand um die Taille und verbeugte sich leicht vor Drake. »Wenn ich
gewusst hätte, dass er direkt vor der Zimmertür steht, hätte ich dich gebeten,
Aisling zu helfen.«
Drake blickte ihn kampfbereit an. Kleine Rauchwolken stiegen
aus seinen Nasenlöchern. Aisling ergriff begütigend seine Hand und zog ihn
neben sich auf die Couch. Das schien ihn zu beruhigen, denn zum ersten Mal
wandte er den Blick von Gabriel ab und nickte mir zu.
»May, du bist willkommen hier. Aisling freut sich, dass sie
Gesellschaft hat.«
Glücklicherweise schien es Gabriel nur zu amüsieren, dass er
aus der Begrüßung ausgeschlossen war.
»Wir sind nicht nur zu Besuch hier, obwohl es natürlich
immer eine Freude ist, Aisling zu sehen«, sagte Gabriel und zeigte ihr seine
Grübchen.
Ich stieß ihn mit dem Zeh an, vielleicht ein bisschen
fester, als ich eigentlich wollte, denn er lachte nur und rückte mit seinem
Stuhl außer Reichweite.
»Und ich dachte schon, Ash wäre eifersüchtig«, murmelte Jim.
»Was habe ich doch für ein Glück, dass meine Cecile nicht so ist wie ihr zwei.«
Aisling und ich warfen ihm einen finsteren Blick zu. Sofort
warf sich der Dämon auf den Rücken. »Kraulst du mir den Bauch, Ash? Bitte,
bitte!«
»Du bist also wegen einer Drachenangelegenheit hier?«,
fragte Drake. Aisling begann, Jim den Bauch zu kraulen.
»Nein, nicht direkt. Es hat etwas mit Kostya zu tun. Ich
konnte ihn zu Hause nicht erreichen und dachte, du könntest mir vielleicht
helfen, ihn zu finden.«
»Er war verreist«, sagte Drake langsam, mit
undurchdringlichem Gesichtsausdruck. »Aber ich erwarte ihn jeden Moment zu
rück.«
»Da auf seinen Wunsch in zwei Tagen ein sárkány stattfindet, müsste er eigentlich in der Stadt sein, um Vorbereitungen zu
treffen. Wo ist er gewesen?«
Drakes Blick wurde eine winzige Spur unbestimmter. »In St.
Petersburg, glaube ich.«
St. Petersburg ... gar nicht weit von Riga und Baltics
zerfallener Festung entfernt.
Ich warf Gabriel einen Blick zu, aber sein Gesichtsausdruck
war ebenso ausdruckslos wie Drakes. Allerdings hatte er seine Gefühle nicht
ganz so gut im Griff, und als das Stück Drachenherz wach wurde, spürte ich
seine Erregung.
»Wir werden später mit ihm sprechen, wenn er wieder in
England ist.«
»Er müsste mittlerweile wieder zurück sein«, meinte Aisling
und blickte auf ihre Armbanduhr.
Drake warf ihr einen warnenden Blick zu.
»Was ist?«, fragte sie ihn.
Er machte eine verstohlene Geste.
»Oh, du meine Güte ... Gabriel und May sind unsere Freunde.
Sie wissen schließlich, dass Kostya den sárkány einberufen hat, damit
die schwarzen Drachen als Sippe anerkannt werden. Und es wird sie auch nicht
schockieren, dass er nach Baltics Schatzkammer gesucht hat, damit er eine
Grundlage hat, um Wyvern zu werden.«
Seufzend streichelte Drake ihr übers Knie. »Dies ist eine
ernste Angelegenheit, kincsem , und wir sollten besonnen damit umgehen.«
»Besonnen!«, schnaubte Aisling. »Ich werde mit unseren
Freunden keine Spielchen spielen.«
»Gefährtin, ich bestehe ...«
»Und da ist noch etwas«, fuhr sie fort. »Du bist in den
letzten Wochen so bestimmend geworden, und ich bin es langsam leid. Ich bin
schwanger, Drake. Ich bin nicht aus Glas, ich bekomme keine Wehen, wenn ich
alleine etwas mache, und mein Kopf funktioniert so gut wie eh und je. Und wenn
du auch nur noch einen Ton von dir gibst, Jim, dann lasse ich dich von May für
die nächsten zweihundert Jahre nach Akasha verbannen.«
»Hey, ich wollte doch nur einwerfen, dass du mit dem Zustand
deines Kopfes nicht so angeben
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