Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
Aufgabe sehr
ernst nahm. Dass Unschuldige einfach so abgeschlachtet wurden, traf ihn
zutiefst. »Es dauert noch einen Tag länger, bevor ich wieder nach Hause komme,
aber ich muss wissen, dass du in dieser Zeit in Sicherheit bist.«
»Ich verstehe nicht, was Fiats Mordlust mit Kostya zu tun
hat. Wie haben die beiden denn miteinander zu tun?«
Erneut schwieg Gabriel eine Zeit lang. »Alleine hätte Fiat
gar nicht handeln können. Das sind viel zu viele Tode für die kleine Gruppe von
Ouroboros, die ihm folgen«, sagte er langsam, und ich konnte spüren, wie
traurig er war. »Das eigentliche Töten hat er seinem Komplizen überlassen.«
»Und wer ist das? Du meinst doch nicht Kostya, oder? Das
macht keinen Sinn, Gabriel. Er hält sich im Moment absolut zurück wegen des sárkány .«
»Heute wird kein sárkány stattfinden. Chuan Ren und
ich werden hier noch aufgehalten, bevor wir nach England zurückkehren können.«
»Das verstehe ich ja, aber du hast mir noch nicht erklärt,
warum du glaubst, dass Kostya etwas mit dem Ganzen zu tun hat. Gabriel...« Ich
zögerte einen Moment lang, weil ich nicht genau wusste, wie ich das, was ich
sagen wollte, formulieren sollte. »Ihr beiden habt ernsthafte Probleme
miteinander gehabt, aber ich traue ihm wirklich nicht zu, dass er Bastians halbe
Sippe auslöscht. Wenn es um die silbernen Drachen geht, dann mag er ja ein
bisschen aufbrausend sein, aber er ist nicht wahnsinnig. Er weiß doch, dass der
Weyr seine Sippe nicht anerkennt, wenn er Fiat unterstützt, und das ist
schließlich sein größter Wunsch. Das würde er nie in Gefahr bringen.«
Eine Stimme im Hintergrund übertönte seinen Seufzer. »Ich
komme gleich. Mayling, ich muss aufhören. Ich muss einen Überlebenden heilen.
Ich weiß, dass es dir gegen den Strich geht, etwas ohne Grund zu tun, aber bitte
vertrau mir - halte dich von Kostya fern.«
»Er würde nicht ...« Gabriel unterbrach mich scharf. »Man
hat gesehen, wie er in Paris den Tatort verlassen hat. Verstehst du? Er war da,
May. Er wurde gesehen. Ruf meine Mutter, Maata und die anderen zusammen und
verlasst Drakes Haus. Ich muss jetzt los. Wenn ich kann, rufe ich später noch
einmal an.«
Er legte auf. Wie erstarrt blieb ich stehen und blickte auf
eine offizielle polizeiliche Mitteilung, die an die Tür geheftet war.
»Ms Northcott?«
Es dauerte ein paar Minuten, bevor mir klar wurde, dass der
Detective Inspector meinen Namen sagte. Mühsam riss ich mich aus dem Abgrund
der Verwirrung, in den ich gestürzt war. »Wie bitte?«
»Ich habe Sie gefragt, ob es Ihnen nicht gut geht. Sie sehen
angegriffen aus.«
»Leider ein kleines Problem in der Familie. Muss ich noch
mehr Formulare unterschreiben?«
»Nein. Aber ich würde Sie bitten, Ihren Gatten von hier zu
entfernen. Er ist gefährlich nahe an einer Anzeige wegen Belästigung.«
Ich eilte zurück in das Büro, um Magoth zu holen. Er saß auf
dem Schreibtisch einer Polizistin und starrte ihr lüstern in den Ausschnitt
ihrer Bluse.
»Du hast versprochen, dich zu benehmen«, sagte ich. Ich
packte ihn am Arm und zog ihn von der armen Frau weg.
»Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie sehr ich es liebe,
wenn du dominant wirst?«, schnurrte er und folgte mir in die Lobby. »Außerdem
benehme ich mich doch. Ich habe die Sterblichen nicht ein einziges Mal so
genarrt, wie ich es gerne getan hätte. Und ich habe ihnen nicht gesagt, wer du
wirklich bist oder wer dein schuppiger Freund ist. Ich habe noch nicht einmal
ihre irrige Annahme berichtigt, dass unser Haus aufgrund einer schadhaften
Gasleitung in die Luft geflogen ist.«
»Es ist Gabriels Haus, und unsere Abmachung gilt nicht mehr.
Wo sind Cyrene und Jim?«
Ich blickte mich in der belebten Lobby um, aber mein
Zwilling und der Dämon waren nirgendwo zu sehen.
»Ich bin ein Fürst von Abaddon«, erklärte Magoth beleidigt.
»Ich bin kein Wahrsager.«
»Du bist ein Arsch ...« Ich brach ab, bevor ich mich schon
wieder mit ihm herumstritt. »Bleib hier, während ich nach ihnen suche.
Vielleicht ist Cyrene ja zur Toilette gegangen.«
Ich weiß nicht, warum ich erwartete, dass Magoth tat, was
ich von ihm verlangte. Er enttäuschte mich auf jeden Fall nicht, sondern folgte
mir auf die Damentoilette, was die Frauen dort aufbrachte. Leider war Cyrene
nicht dort.
»Sie hat wahrscheinlich irgendetwas Glänzendes gesehen und
die Elster in ihr wollte es unbedingt haben«, sagte ich verärgert und trat aus
dem Gebäude heraus, um Ausschau nach ihr zu
Weitere Kostenlose Bücher