Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
Bauch aufzuschlitzen, der sich uns in den Weg stellt - so
etwas verbindet, wissen Sie.«
»Soll ich dort unterschreiben? Ja, gern.« Hastig
unterschrieb ich die Erklärung, dass die Polizei keinerlei Verantwortung für
uns übernahm, wenn wir die Überreste des Hauses durchsuchen wollten. Ich hätte
alles unterschrieben, um aus dem Büro des Inspectors zu entkommen.
»Macht die sterbliche Polizei dir viel Ärger?«, fragte
Gabriel.
»Nein. In ein paar Minuten müsste ich eigentlich hier fertig
sein.«
»Das heißt allerdings nicht, dass meine süße May und ich
sexuelle Erfüllung auf die gleiche Art und Weise erfahren. Keineswegs. Das
würde ich auch gar nicht wollen - danach sollte man bei einem Sexualpartner nie
streben«, erläuterte Magoth dem Polizeibeamten, der ihn alarmiert ansah. »Wie
wollen Sie es denn wirklich genießen, wenn Sie Ihre Partnerin aufs Rad
flechten, um sie zu quälen, und dabei wissen, dass sie es insgeheim wundervoll
findet? So etwas kann einem schon sehr die Freude rauben.«
»Wie läuft es bei dir? Hast du gefunden, wonach du gesucht
hast? «, fragte ich Gabriel. Hoffentlich hörte er den verzweifelten Unterton in
meiner Stimme nicht. Ich warf Magoth einen finsteren Blick zu.
»Eigentlich nicht.«
Der Polizeiinspektor starrte Magoth mit offenem Mund an. »Sie
sind ein armer Irrer, wissen Sie das?«
»Ich bin ein Connaisseur, was Sex angeht.« Magoth zuckte
nonchalant mit den Schultern. »Das ist mehr oder weniger da Gleiche.«
Ich lächelte den Polizisten erneut strahlend an und drehte
mich in meinem Stuhl leicht von seinem Schreibtisch weg.
»Wie meinst du das? Hast du ihn nicht gefunden?«
»Ist Kostya auch da?«
Ich runzelte die Stirn. Obwohl auch Gabriel manchmal der
Drachenleidenschaft frönte, eine Frage mit einer anderen Frage zu beantworten,
gab er mir normalerweise die Informationen, um die ich ihn bat. »Er ist nicht
hier bei uns, wenn du das meinst, aber er ist aus Lettland zurück. Er ... äh
... hatte ebenfalls ein kleines Missgeschick mit seinem Haus.«
Zu meiner Überraschung interessierte sich Gabriel gar nicht
dafür. »Halt dich von ihm fern, Vögelchen.«
»Das wird ein bisschen schwierig werden, da er im gleichen I
laus wohnt wie wir«, sagte ich vorsichtig.
»Kostya ist in Drakes Haus?« Gabriels Stimme wurde ganz
scharf. »Warum?«
Einen Moment lang legte ich die Hand über das Mundstück
meines Handys und sagte zu dem Polizeibeamten: »Es tut mir leid, aber mein Ma
... äh ... Partner hat ein familiäre Problem. Ich muss nur rasch mit ihm
sprechen. Es dauert nicht lange.«
»Sie wollen zweifellos Telefonsex machen«, sagte Magoth. Er
ergriff die Akte vom Schreibtisch des Inspectors und blätterte sie durch.
»Ständig haben sie Sex.«
Der Inspector riss ihm die Akte aus der Hand und sagte zu
mir, als ich aufstand: »Wir brauchen auch von Mr Tauhou eine Aussage.« Ich
nickte und lief hinaus auf den Flur.
»Liebe Grüße an das Tier«, rief Magoth hinter mir her.
Innerlich grollend eilte ich den Flur entlang bis zum
Treppenhaus. Zum Glück war es leer. »Entschuldigung, Gabriel, aber ich konnte
in der Öffentlichkeit nicht so reden. Was um alles in der Welt ist denn los?
Was soll das heißen, du hast Fiat eigentlich nicht gefunden? Und warum soll ich
mich von Kostya fernhalten? Hat das etwas mit seiner Reise nach Paris zu tun?«
Gabriels Stimme klang angespannt. »Hat er dir erzählt, dass
er in Paris war?«
»Nein. Er wollte mir auch eigentlich gar nicht antworten,
als ich ihn danach fragte, aber Jim sagte, er wäre da gewesen. Was ist
passiert?«
»Wir haben Fiat nur um wenige Minuten verpasst, aber er hat
uns eine Nachricht hinterlassen.«
Angst stieg in mir auf. Die Silberdrachen hatten keinen
Streit mit Fiat, und doch hatte ich eine schlimme Vorahnung. Ich musste mich
ein paar Mal räuspern, bevor ich fragen konnte: »Was für eine Nachricht?«
Gabriel schwieg. Dann antwortete er: »In Frankreich sind
achtundsechzig blaue Drachen ermordet worden.«
» Agathos daimon «, flüsterte ich entsetzt. »Er hat
Mitglieder seiner eigenen Sippe umgebracht?«
»Nein. Die getöteten Drachen waren Gefolgsleute von Bastian,
nicht von Fiat.«
»Er ist wahnsinnig«, sagte ich. Diese grässlichen Morde
gingen über mein Vorstellungsvermögen.
»Da wird dir niemand widersprechen.« Gabriels Stimme klang
erschöpft, und mein Herz flog ihm entgegen. Gabriel war ein starker, arroganter
Wyvern, aber er war auch ein Heiler, und ich wusste, dass er diese
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