Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
nein«, mischte ich mich ein. Mir wurde auf einmal klar,
welche Richtung dieses Gespräch nahm. »Cyrene, ich bin ja nicht gerne einer
Meinung mit Kostya, aber wirklich, ein anderer Zeitpunkt wäre echt geeigneter.«
Gabriel wusste sofort, auf was ich hinauswollte. »Ich stimme
mit meiner Gefährtin überein. Ein anderer Zeitpunkt, Cyrene.«
»Du glaubst wohl, du weißt alles, was?« Cyrene musterte
Kostya finster. »Nun, das weißt du nicht.«
Ich ließ Gabriels Hand los und eilte zu meinem Zwilling. Magoth
hatte meinen besorgten Blick anscheinend mitbekommen, denn er erhob sich und
beobachtete mich. »Cy, dies ist wirklich kein guter Zeitpunkt. Du kannst Kostya
später davon erzählen, wenn alle weg sind, okay?«
Sie bekam überhaupt nicht mit, wie ich »alle« betonte.
»Hör auf, an mir herumzuzerren«, fuhr sie mich an und riss
sich los. »Und hör auf, mich mit diesem Schweinehund in Verbindung zu bringen!«
»Hör auf, mich so zu nennen!«, brüllte Kostya. »Es ist
unpassend, und du bist völlig außer Kontrolle.«
Cyrene breitete die Arme aus, und schwarze Funken schlugen
aus ihren Fingerspitzen. Die beiden Model-Bodyguards wichen schreiend zurück.
»Ich zeige dir, wer hier außer Kontrolle ist!«
»May!« Der Wutschrei ließ das gesamte Haus erzittern.
Ich schloss einen Moment lang die Augen, dann öffnete ich
sie wieder. Gabriel blickte mich mitfühlend an. »Zu spät«, sagte ich zu ihm.
Er lächelte. »Du kannst dich immer noch verwandeln und ihn
k.o. schlagen.«
»Das ist meine Macht!«, brüllte Magoth so laut, dass die
Fensterscheiben bebten. Drake stellte sich schützend vor seine Frau und warf
Magoth böse Blicke zu. »Sie hat meine Macht! Diese ... Diese ...«
Wütend ging Cyrene auf Magoth los. Golden gesäumte schwarze
Blitze zuckten aus ihren Fingerspitzen, eine Manifestation ihrer dunklen Macht.
»Diese was?«
»Das ist meine Macht!«, knurrte er und trat auf sie zu. »Du
hast sie gestohlen! Bei den Reichen, über die du herrschst, du wirst sie mir
zurückgeben, oder ich werde dich in die Erde stampfen!«
»Hol Nora«, sagte Aisling und zupfte an Drakes Ärmel. Er
erwiderte nichts, sondern nickte Pál zu, der mit István zurückgekehrt war. Pál
lief hinaus.
»Ich habe gar nichts gestohlen«, kreischte Cyrene, die auf
einmal Angst bekam, obwohl sie über so große Macht verfügte. Sie riss die Augen
auf, als Magoth drohend auf sie zutrat, und das schwarze Glühen zwischen ihren
Händen zerrann zu nichts. »May hat sie mir gegeben!«
Magoth wirbelte herum und bedachte mich mit einem Blick, der
mich erstarren ließ. »Zu dir komme ich später noch, Sklave.«
»Das ist gar nicht gut«, murmelte ich zu Gabriel. Er legte
den Arm um mich und funkelte Magoth wütend an, bis dieser sich wieder zu Cyrene
umdrehte.
»Gib sie zurück, und ich lasse dich am Leben«, sagte Magoth.
Cyrenes Blick flackerte unsicher zu mir. »Ich ... ich ...
Das würde May nicht gefallen.«
»Nein, aber es gefällt mir auch nicht, dass Magoth dir
droht.
Wenn du dich unbedingt mit jemandem anlegen willst, Magoth,
dann hör auf, Cyrene einzuschüchtern und wende dich mir zu. Sie hat keine
Ahnung, wie sie deine Macht zurückgeben soll, und selbst wenn sie es wüsste,
würde sie es nicht tun.«
Langsam drehte sich Magoth wieder zu mir um. Seine Augen
loderten schwarz vor Rachsucht.
Sofort stand Gabriel vor mir. Kampfbereit hielt er das
Schwert des Zorndämons in der Hand.
Gerade als Magoth sagte: »Glaubst du etwa, du kannst mich
mit einem jämmerlichen Schwert aufhalten, Drache?«, kamen Pál und Nora herein.
Gabriel hob das Schwert. »Probier es aus.«
Ich war mir ziemlich sicher, dass Magoth, obwohl er kaum
noch über Macht verfügte, so außer sich vor Wut war, dass er bestimmt an
Gabriel vorbei auf mich losgegangen wäre. Glücklicherweise begriff Nora die
Situation sofort und belegte ihn mit einem Bindezauber.
Knurrend spuckte er Flüche aus, und sie verstärkte den
Zauber rasch.
»Es tut mir leid, Drake, aber ich brauche Aislings Hilfe.
Das habe ich noch nie zuvor getan«, sagte sie kurz darauf.
Drake wollte protestieren, aber Aisling ergriff ihn am Arm
und zog sich hoch. »Dann mal los, Nora. Drake, schau mich nicht so finster an -
dir bleibt sonst das Gesicht noch stehen. Du kannst mich ja festhalten, während
wir das machen.«
Magoth begriff sofort, was sie vorhatten, und wandte sich
wutschäumend an mich.
»Gemahlin!«, brüllte er. »Ich werde dich mit mir nehmen! Bei
allem, was unheilig
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