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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Unser Leben ist nicht mehr wert als die von den Rebellen ausgelöschten Leben. Ich kann das nicht akzeptieren.«
    »Du bist dir nicht im Geringsten bewusst, welchen Wert dein Leben wirklich hat«, widersprach er mit grenzenloser Zärtlichkeit. » Unser Leben … Unsere MACHT … Der Rat hat uns mit seinen Illusionen von Frieden nur geschwächt. Die Wahrheit ist, dass es zwischen den beiden Geschlechtern niemals Frieden geben kann. In diesem Spiel werden wir immer Jäger oder Beute sein … und wir beide mehr als alle anderen. Es hat keinen Sinn, sich dem zu widersetzen, die riesige MACHT, die in uns fließt, zu leugnen. Darin liegt nichts Böses: Es ist unsere Natur.«
    Der dunkle Schatten, den er in sich trug, entwuchs ihm und wollte sie verschlingen, doch Winter riss sich los und trat einen Schritt zurück.
    »Das kannst du nicht ernsthaft glauben, Rhys«, stöhnte sie. »Du kannst dich nicht so verändert haben.«
    »Ich habe mich überhaupt nicht verändert, Winter. Ich habe einfach aufgehört zu heucheln. Wenn du mich nie so sehen wolltest, wie ich wirklich bin, ist das nicht meine Schuld.«
    »Das ist nicht wahr«, rief sie. »Die MACHT blendet dich!«
    Rhys stand plötzlich so nah vor ihr, dass sie erschrak.
    »Ich weiß, was ich tue. Und ich tue es für uns!«, sagte er und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Das rhythmische Strömen des Bluts unter seiner Haut erfasste alle ihre Gedanken. »Warum kannst du das nicht sehen, Winter? Das war immer schon der Preis! Mir macht es nichts aus, ihn zu bezahlen, aber du musst mir vertrauen.«
    Er brauchte ihr Vertrauen und zeigte es ihr.
    Winter versuchte, seinen Blick einzufangen und achtete nicht auf den DURST, den sie darin erkennen konnte.
    »Rhys, du musst mich anhören …«, flehte sie. »Das, was du sagst, hat keinen Sinn. Ich kann das nicht akzeptieren, und auch du solltest es nicht tun.«
    »Ich habe dich nie darum gebeten, mir zu helfen. Ich habe nicht einmal daran gedacht. Du würdest es nie tun, und das ist auch richtig so. Nur ich werde schuldig sein. Ich bitte dich nur, warte auf mich … Wenn all das vorbei ist, werden wir wieder zusammen sein.«
    Winter umfasste seine Hände und drückte sie fest.
    Dann befreite sie, ohne den Blick abzuwenden, ihr Gesicht aus seiner Berührung.
    »Nein«, sagte sie kaum hörbar. »Wenn du mich wirklich liebst, musst du aufhören. Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Rhys bebte, seine Augen weiteten sich nur einen Moment lang, als seine ganze Wut explodierte.
    »Ich liebe dich. Aus welchem anderen Grund sollte ich all das getan haben?«, schrie er. »Aber ich will dir ein Geheimnis verraten: Ich hatte keine andere Wahl. Du kannst dir weiter Illusionen machen, in Wahrheit hatten wir nie eine Wahl.«
    Winter unterdrückte ihre Tränen.
    »Aber jetzt haben wir sie, Rhys.«
    Unter ihren Augen zwang er seinem Gesicht einen undurchdringlichen Ausdruck auf. »Ich habe die Wahl bereits getroffen, Winter. Jetzt bist du dran. Wirst du auf mich warten?«
    Sie schwieg.
    »Du machst einen schweren Fehler, Liebste. Und wenn du dich wirklich bemühen würdest zu verstehen, anstatt auf das zu hören, was deine Freunde sagen, wüsstest du das auch.«
    Er warf ihr einen brennenden, tief verletzten Blick zu.
    Winter musste all ihre Kraft aufbringen, um ihm standzuhalten.
    »Ich habe dich angehört, Rhys«, antwortete sie langsam. »Und genau das erschreckt mich. Ich hätte schon vor Monaten auf Gareth hören sollen. Wenn ich es geschafft hätte, dir fernzubleiben, wären wir jetzt nicht an diesem Punkt.«
    »Gareth Chiplin?«, provozierte Rhys sie mit einem schrillen Lachen. »Du bist wirklich naiv, Win. Glaubst du tatsächlich, dass er aus purem Gerechtigkeitssinn versucht hat, uns zu trennen? Solltest du ihn danach fragen, sieh ihm in die Augen dabei: Womöglich stellst du dann fest, dass seine Freundschaft nicht so uneigennützig ist, wie du meinst.«
    »Schweig! Du hast kein Recht, so von ihm zu sprechen.«
    Rhys verzog die Lippen zu einem boshaften Lächeln.
    »Er gehört zu den Familien. Seine Anwesenheit hier ist ein Verstoß gegen die Ordnung.«
    »Wag es nicht. Er ist nur meinetwegen hierhergekommen, und ich möchte dich daran erinnern, dass auch ich zur Hälfte zu den Familien gehöre. Sperr mich ein«, forderte sie ihn heraus. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich daran hindern könnte. Aber ich warne dich, versuch nicht, Gareth etwas anzutun!«
    »Du würdest gegen mich kämpfen … für ihn?«
    Schmerz und Fassungslosigkeit

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