Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
seinen Stuhl an ihr Bett heranschob.
    »Ich nicht«, antwortete er freundlich. »Was dich angeht, bin ich mir nicht so sicher.«
    »Aber die Krypta …« Winter unterbrach sich unsicher. »War das nur ein Albtraum?«
    »In gewisser Weise schon. Aber es ist wirklich passiert«, sagte er. Dann stand er auf. »Entschuldige. Ich habe dich nicht einmal gefragt, ob du etwas brauchst. Hast du Hunger? Durst? «
    Winter wollte erst verneinen, dann überlegte sie es sich. Wenn sie es recht bedachte, war ihr Magen leer und ihre Kehle trocken.
    Cameron verließ den Raum, die Tür hinter sich schließend, und Winter beobachtete durch das Fenster, wie es Abend wurde.
    Die Stille in ihrem Kopf begann sich langsam zu füllen, aber es war mehr ein gedämpftes Geplauder, schwirrende Stimmen, die ihre Aufmerksamkeit forderten.
    Als Erstes versuchte sie, die jüngsten Erinnerungen wachzurufen, vor ihrem …
    Tod , wurde ihr fröstelnd bewusst.
    Wie in einem zu schnell ablaufenden Film sah sie die langen, von Vaughan bewachten Stunden in der Krypta vor sich, die endlose Dauer des Rituals, den Schmerz.
    Als Cameron zurückkam, wollte Winter sich aufsetzen und stellte fest, dass es keine Stelle an ihrem Körper gab, die ihr nicht wehtat.
    »Du solltest etwas vorsichtiger sein«, warnte er sie und stellte das Tablett ab, das er in den Händen hielt, um ihr zu helfen. »Sei mir nicht böse, aber du bist ziemlich übel zugerichtet.«
    Winter lächelte und die Bewegung ihrer Wangen versetzte ihr einen Stich, genau unter dem Wangenknochen. Langsam wurde ihr klar, was er meinte.
    Cameron richtete ihr das Kissen hinter dem Rücken. »Ich habe dir etwas Serum gebracht«, erklärte er. »Das Serum, das ich dir in den vergangenen Tagen gegeben habe, hat gerade mal ausgereicht, um dich am Leben zu halten. Die Blutergüsse verheilen jetzt langsam.«
    Winter sah sich wieder unter Krämpfen und heftigem Zittern auf dem Altar liegen. Sie dürfte einiges abbekommen haben.
    »Danke.«
    Sie zögerte nur kurz und nahm dann das Glas. Es ohne Hilfe halten zu können, bewirkte, dass sie sich ein bisschen zuversichtlicher fühlte.
    Schon wenige Schlucke schenkten ihr etwas Kraft.
    »Wo sind wir?«
    »In der St Dewi’s. Wir sind im Klubhaus der Nox. Ich wusste nicht, wo ich dich sonst hinbringen sollte … Und wenn du dich jetzt fragst, wie wir das gemacht haben, lautet die Kurzversion, dass ich, während die Krypta einstürzte, mit … deinem Körper im Schlepptau durch die unterirdischen Gänge gekrochen bin.«
    Winter sah ihn schräg an.
    »Du wolltest ›Leichnam‹ sagen, was?«
    Er grinste. »Im ersten Moment schienst du ziemlich tot. Aber auch ich war nicht gerade in bester Verfassung. Es war unglaublich: Du hast nicht geatmet und dein Herz schlug nicht mehr.«
    Seine Augen verschleierten sich, als er an jene Stunden zurückdachte, und Winter erschauerte.
    »Warum hast du es getan?«
    Cameron lächelte sie an, als wollte er ihr ein Geheimnis verraten. »Kein anderer hätte es geschafft. Der Einsturz hatte uns von allen anderen abgeschnitten. Und, ehrlich gesagt, fühlte ich mich schuldig. Wenn ich dir im Park nicht diese Szene gemacht hätte, wäre es Vaughan nie gelungen, dich da runterzuschleppen. Also habe ich gedacht, ich könnte dich wenigstens zu deinem Vater zurückbringen.«
    Winter saß ganz still da.
    »Als ich oben angekommen bin, habe ich dich ins Auto gepackt und bin losgefahren … und irgendwann hast du wieder angefangen zu atmen! Das war wie in einem Horrorfilm. Und dann habe ich dich hierhergebracht.«
    »Moment mal, Cameron«, unterbrach sie ihn. »Die anderen wissen es doch, oder?«
    Cameron wandte seinen Blick ab. »Ich fürchte nicht.«
    »Was? Sie denken, dass ich tot bin?«
    »Du lagst im Koma. Du hättest auch nicht wieder aufwachen können, Winter. Und Rhys hat einen gehörigen Schreck verdient.«
    Winter schüttelte energisch den Kopf.
    »Es geht nicht um Rhys, wir reden hier von meiner Familie und meinen Freunden! Mit welchem Recht hast du es vor ihnen geheim gehalten? Hast du nicht daran gedacht, wie sie sich fühlen müssen?«
    »Jetzt überleg doch mal: Sie wären hierhergekommen, und Rhys hätte es erfahren. Während des Rituals ist etwas schiefgegangen. Selbst wenn du so verrückt sein solltest, es noch einmal versuchen zu wollen, die Corona Argentea ist für immer verloren. Inzwischen ist unser einziger Vorteil, dass er denkt, du seiest tot.«
    Winter drückte sich die Hand auf den Mund.
    Sie konnte nicht all das für

Weitere Kostenlose Bücher