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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Susan.
    Was sie allerdings noch herausfinden musste, war, wie zurückhaltend macduff mit Fennah gewesen war. Das war der eigentliche blinde Fleck ihres Plans: Wenn Fennah die wahre Identität seines Mailpartners gekannt hatte, dann würde sie Edinburgh wahrscheinlich nicht lebend verlassen.
    Der Maître nutzte das kurze Schweigen zwischen ihnen, um dem Mann die Weinkarte zu reichen, doch er schüttelte den Kopf.
    »Champagner, Mr Dougall?«, fragte der Maître.
    »Die beste Flasche, die Sie ihm Keller haben, Sean.«
    Susan richtet einen forschenden Blick auf ihr Gegenüber.
    »Dougall, also«, bemerkte sie. »Darf ich davon ausgehen, dass das Ihr wahrer Name ist?«
    »Hat Fennah das noch nicht herausbekommen?«, erwiderte der Vampir mit einem scheinbar entspannten Lächeln.
    Wir sind so weit , dachte Susan, und sie war bereit, auf Alles oder Nichts zu setzen. Sie schüttelte den Kopf.
    »Nun, so ist es«, bestätigte der Mann schließlich. »Malcolm Dougall, zu Ihren Diensten. Möchten Sie ein Dokument sehen?«
    Nun war es an ihr zu lächeln. »Solange die Familien Ihnen dabei helfen, anonym zu bleiben, sind die Dokumente Ihres Geschlechts wenig verlässlich, Mr Dougall. Auf wann ist Ihre wahre Geburtsurkunde datiert?«
    Ein amüsiertes Lächeln erhellte Malcolm Dougalls Gesicht.
    »Auf das Jahr 1804. Ich glaube, sie wird gegenwärtig im Kelvingrove in Glasgow aufbewahrt, allerdings habe ich sie seit mindestens einem Jahrhundert aus den Augen verloren.«
    Susan war erstaunt und dachte, dass dies der erste Vampir mit Sinn für Humor war, den sie je kennengelernt hatte.
    Der Maître kam zurück und präsentierte zeremoniös eine teuer aussehende Flasche. »Möchten Sie probieren, ob er Ihnen zusagt?«
    Dougall nickte.
    »Sie erlauben«, sagte er, warf Susan Bray ein Lächeln zu und hob die Champagnerflöte an den Mund. »Im Laufe der Zeit hat auch Sean erkannt, was ich bin … nämlich sehr wählerisch bei den Getränken.«
    Bevor er einen Schluck Champagner nahm, atmete er tief sein Aroma ein.
    »Vorzüglich wie immer, mein Freund.«
    Der Maître nickte hocherfreut und reichte beiden Gästen die Speisekarte.
    »Ich empfehle Ihnen den Fisch. Ich bin bereit, eine Wette einzugehen, dass kein Londoner Restaurant einem Vergleich standhält.«
    Susan sah ihm fest in die Augen. »Ich nehme die Wette an, Mr Dougall.«
    Kurze Zeit und ein paar Gläser später wurde ihnen der beste pochierte Lachs Schottlands vorgesetzt.
    Dougall hatte ungeniert die Krawatte gelockert und die Jacke aufgeknöpft. Seine entspannte Körperhaltung und die Art, wie er jeden Gang kostete, verrieten, dass er das Leben zu genießen wusste.
    Susan allerdings empfand das alles als sehr verwirrend.
    Nichts bei dem ganzen Treffen verlief nach Plan. Es schien eher ein Abendessen unter alten Freunden zu werden als eine geheime Besprechung von Verschwörern.
    »Und so sind Sie also bereit, den Rat herauszufordern«, sagte sie und versuchte, das Gespräch auf das vorgefasste Thema zu lenken.
    Dougalls Lächeln trübte sich fast unmerklich.
    »Den Orden, Ms Bray«, präzisierte er nach ein paar Augenblicken. »Und um genau zu sein, den gegenwärtigen Großmeister.«
    »Sind Sie nicht einverstanden mit der Politik von Lochinvar?«
    »Das ist milde ausgedrückt, meine Liebe. Ich habe persönliche Gründe, um … sagen wir, einen starken Groll gegen Alaric Lochinvar zu hegen.«
    Susan wurde hellhörig. »Darf man erfahren, was für Gründe das sind?«
    Dougall stützte sein Kinn auf die Faust und sah sie über den Rand seiner Brille an. In seinen grünen, goldgesprenkelten Augen war keine Fröhlichkeit mehr.
    »Nein.«
    Susan musste ein Frösteln unterdrücken. Sie bekam langsam Angst, doch als der Vampir sich nach vorn beugte und ihr bedeutete näher zu kommen, zwang sie sich, seiner Aufforderung zu folgen.
    »Ich könnte sie Ihnen schon verraten, wenn Sie nur das blöde Sendegerät ausschalten würden, das Sie in der Tasche haben«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Das summende Geräusch geht mir schon die ganze Zeit auf die Nerven.«
    Die Anwältin schluckte leer, behielt aber die Nerven. »Wenn ich das täte, würden unerfreuliche Dinge geschehen …«
    Der Vampir lehnte sich mit einem hinreißenden Lächeln zurück. Ganz ruhig stand er auf, stellte sich hinter die Frau und beugte sich über sie.
    »Ziehen Sie die Jacke aus. Mir reichen fünf Minuten, um Ihnen eine Zusammenfassung zu liefern«, flüsterte er.
    Susan hatte unvermittelt einen trockenen Mund, doch

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