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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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und die Zweifel zurück und peinigten sie.
    Sie war überzeugt gewesen, dass das, was im Wald passiert war, eine Verwandlung mit ihr vollzogen hatte.
    ›Wenn er erst einmal da ist, wird der DURST immer nur zunehmen.‹
    Und wenn Dougall nun recht hätte? Wenn nun die Tatsache, dass sie Blut getrunken hatte, einfach nur etwas ausgelöst hatte, das siebzehn Jahre lang in ihr geschlummert hatte?
    Sie ergriff eine Handvoll Kieselsteine und schleuderte sie weit von sich.
    ›Du hast rund zwei Stunden Zeit, um dich selbst zu bemitleiden, wenn du willst.‹
    Das würde sie nicht tun, denn sie war nicht schwach . War es noch nie gewesen.
    Winter zog sich die Kleider aus, in der kalten Luft erschauernd, und stürzte sich ins Meer.
    Der Aufprall auf dem Wasser war so heftig, dass es ihr den Atem verschlug. Ihre Muskeln verkrampften sich, verweigerten jede Bewegung. Die Wellen überfluteten sie.
    Komm schon, Win! , befahl sie sich.
    Ein paar Meter vor dem Strand formte die Insel eine kleine Bucht. Das Wasser war so flach, dass die nächste Welle sie auf den Grund drückte. Sie stieß sich mit den Füßen ab und strampelte wild.
    Als sie wieder an die Oberfläche kam, begann sie zu schwimmen.
    Dougall beobachtete sie eine Zeit lang, gut versteckt hinter einer Klippe, dann ging er weiter, mit einem eigenartigen Lächeln.
    Er lächelte noch immer, als er über die Schwelle des kleinen Cottage trat, in dem sie wohnten, der einzigen Behausung auf der Insel.
    »Wo ist Winter?«, empfing Bethan Davies ihn.
    »Draußen«, antwortete er lakonisch. »Sie muss sich abregen.«
    Die Frau warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Weiß ihr Vater, wie Sie mit ihr umgehen?«
    »Ihr Vater hat entschieden, dass er sie erst sehen will, wenn wir fertig sind, um die Unterweisung nicht zu behindern. Ich denke, das Beste wäre, wenn wir den Vorgang etwas beschleunigen würden. Wir alle, meine ich.«
    Bethan erbebte, an ihrer empfindlichen Stelle getroffen. »Ich kann ihr nichts beibringen, solange Sie Winter immer so aufgebracht nach Hause zurückbringen. Ich würde nur Zeit vergeuden und sie noch mehr verwirren.«
    »Ach, kommen Sie, Mrs Davies! Sie ist kein Kind mehr, das mit Samthandschuhen angefasst werden muss! Als ich so alt war wie sie, hätte man ein Mädchen in ihrem Alter bereits als eine erwachsene Frau angesehen.«
    »Zu der Zeit war Napoleon Kaiser von Frankreich und Sie trugen lächerliche halblange Unterhosen! Jetzt ziehen sie keine mehr an … das nennt sich Fortschritt.«
    Der Vampir kreuzte die Arme vor der Brust, aber auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln.
    »Nehmen Sie ein Badetuch mit«, sagte er dann mit Unschuldsmiene.
    Er blieb am Eingang stehen und wartete, bis Bethan aus dem Bad zurückkam.
    »Haben Sie bereits zu Abend gegessen, Mrs Davies?«, fragte er und hielt ihr galant die Tür auf.
    »Das war so abgesprochen, wenn ich nicht irre.«
    »Sehr gut. Ich werde mich um Winters Abendessen kümmern.«
    Die Frau ging schnaubend an ihm vorbei.
    D ie Londoner Loge des Ordens der Nacht hatte ihren Sitz in einer alten, vornehmen Villa am Rande von Notting Hill.
    Die Villa war von einer hohen Mauer umgeben, und die hohen, dicht belaubten Bäume im Park schirmten sie vor zudringlichen Blicken ab.
    In den letzten Monaten war Rhys oft genug hier gewesen, um sich in den oberen Stockwerken perfekt auszukennen, aber das imposante graue Gebäude erinnerte ihn zu sehr an das väterliche Haus, als dass er sich wirklich hätte wohlfühlen können.
    An diesem Tag achtete er nicht einmal darauf.
    Mit raschen Schritten erreichte er das Zimmer des Großmeisters und klopfte einmal kurz an die Tür.
    Lochinvars Stimme ertönte aus dem Innern, tief und höflich wie immer. »Die Tür ist offen.«
    Bevor er eintrat, tat Rhys einen tiefen Atemzug.
    »Mein lieber Junge, was für eine Freude«, empfing ihn Alaric Lochinvar mit einem Lächeln.
    »Ich bitte um Entschuldigung für die Störung, Sir.«
    »Du bist immer willkommen, mein Sohn.«
    Er wies ihm einen Stuhl vor seinem Schreibtisch zu, eine Antiquität aus Holz und Samt. Rhys nahm Platz und tippte nervös mit einem Fuß auf den weichen Perserteppich.
    Lochinvar kam direkt zur Sache. »Was hast du auf dem Herzen?«
    Rhys hatte keine Chance, die gewünschte Information zu erhalten, wenn der Großmeister nicht bereit war, sie ihm zu geben. Deshalb war er genauso direkt.
    »Ich muss wissen, wo Winter ist.«
    Lochinvar runzelte die Stirn und sein Lächeln erhielt eine amüsierte Nuance.
    »Mit einer

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