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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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stand ihm dieser Look verdammt gut.
    Danny Roberts dagegen gab sich nicht einmal Mühe, so zu tun, als würde es ihm gefallen. In diesen Tagen schaute er sich laufend argwöhnisch um, als ob der Angreifer der Tower Bridge ihn davon überzeugt hätte, dass sich in London an jeder Ecke Vampire verbargen. Und sein Aussehen verriet dermaßen offen, dass er ein Bulle war, dass Kenneth immer noch nicht verstand, wieso sie ihn mitgeschleppt hatten.
    »Wollten wir uns nicht entspannen heute Abend, Dan?«
    Der Junge hob mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck die Schultern und Madison seufzte.
    »Hol dir wenigstens etwas zu trinken. Dann wirkst du etwas weniger im Dienst …«
    Sie beobachtete ihn noch einen Augenblick, als er sich entfernte.
    »Er ist nicht allzu glücklich über das, was er gerade herausfindet, nicht wahr?«, fragte sie Gareth.
    Der Junge wandte langsam den Blick von der Bühne ab und sah sie an. »Das kannst du ihm nicht verübeln, Mad.«
    In dem Licht hatten seine Augen eine katzenartige gelbgrüne Färbung und die Wimpern waren ausgesprochen dunkel.
    »Er hat sich die Scherereien nicht selber eingebrockt. Sie sind über ihn hereingefallen … Er braucht etwas Zeit, um die Informationen zu verdauen.«
    Das Mädchen nickte.
    Es gab nicht viel hinzuzufügen, und so ließ sie ihren Blick geistesabwesend über den Saal schweifen. Sie schaute in die Menge der Zuschauer, über die Rücken und Köpfe hinweg, lächelte dem Bruder auf der Bühne zu und ließ den Blick kurz auf der Treppe an der gegenüberliegenden Wand ruhen.
    Auf einmal gruben ihre Finger sich so fest in Gareths Arm, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Dort drüben«, stieß sie hervor, und ihr Herz hämmerte in der Brust.
    Ganz oben, auf den obersten Treppenstufen, hatte ein junger Mann einen Arm erhoben und versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er trug ein dunkles Sweatshirt mit hochgezogener Kapuze, doch Madison erkannte ihn auf der Stelle.
    »Das ist Crow. Er war mit Vaughan bei der alten Mühle.«
    Gareth nahm sie bei der Hand und bahnte sich den Weg in seine Richtung.
    Madison folgte ihm, doch innerlich dachte sie nur, dass sie eigentlich in die entgegengesetzte Richtung laufen sollten.
    Mitten im Gedränge beobachtete Danny jede ihrer Bewegungen.
    Auf dem Flachdach des Rainbow blies ein beißender Wind.
    Crow wartete, bis Gareth und Madison die Tür hinter sich geschlossen hatten, und schob die Kapuze nach hinten.
    »Schön, euch wiederzusehen, Freunde«, sagte er und kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen.
    Gareth stellte sich vor Madison. Er ignorierte die Hand und musterte den Vampir mit unverhohlenem Misstrauen.
    »Gareth Chiplin, richtig?«, fragte Crow leicht provokativ.
    Der Junge machte sich nicht die Mühe zu antworten. »Was willst du?«, erwiderte er nur.
    Crow grinste. »Reden. Und ich kann nur empfehlen, dass ihr euch kollaborativ zeigt, denn vor ein paar Tagen habt ihr einige meiner Freunde ziemlich übel zugerichtet. Das war nicht sehr freundlich von euch.«
    Ein Ausdruck ehrlichen Erstaunens stand Gareth ins Gesicht geschrieben.
    »Okay, reden wir«, sagte er und gewann rasch die Fassung wieder. »Warum haben deine Freunde bei der Tower Bridge Leute angegriffen? Ist ihnen der Vorrat an Serum ausgegangen?«
    »Gareth«, ermahnte Madison ihn angespannt.
    Crow blieb unerschütterlich. Er erinnerte mehr an die Ledernacken der US-Marine als an die hochkultivierten Vampire von Cae Mefus. Er wirkte wie ein Soldat, der auf Befehle seines Vorgesetzten wartete, eine effiziente und teilnahmslose Kriegsmaschine.
    »Es ist eine seltsame Zeit«, erklärte er mit unbeteiligter Stimme. »Ein jeder geht sie auf seine Art an. Auch der Vampir, der euch zu Hilfe gekommen ist, hat dies auf ganz eigene Weise getan.«
    Er warf den Satz ganz beiläufig hin, doch die verblüffte Reaktion der beiden entging ihm nicht.
    »Er hat einem meiner Freunde alle Energien entzogen.«, fuhr er fort. »Ihr wollt mir doch nicht etwa sagen, dass ihr nichts darüber wisst!«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, sagte Gareth.
    Crow bewegte sich mit beeindruckender Geschwindigkeit und der Junge spürte einen stählernen Griff um seinen Hals.
    »Zweite Chance: Wer war es, der euch geholfen hat?«
    Der Griff verstärkte sich und drückte Gareth die Luft ab.
    »Niemand«, keuchte Gareth und bereute sogleich, dass er mit der Antwort Atem verschwendet hatte.
    Madisons Hirn wurde außer Betrieb gesetzt.
    »Miss Winston?«, beharrte

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