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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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schloss mich sanft in seine Arme. Ich schluchzte: »Es ist meine Schuld! Das alles ist meine Schuld! Warum habe ich mich nur so angestellt? Wäre ich bei Magnus geblieben, wäre Eyota noch am Leben! Oh Gott, ich wollte das nicht!«
    Erschüttert brach ich in Yumas Armen zusammen. »Kira, es ist NICHT deine Schuld! Nicht du hast geschossen, sondern Brock!«
    »Ja, aber er hätte nie geschossen, wenn ich bei ihm geblieben wäre! Ich bin rausgelaufen; meinetwegen hätte er fast Sakima getötet! Wie konnte ich nur!«, machte ich mir Vorwürfe.
    »Kira, ich bin froh darüber, dass du dich gewehrt hast und weggelaufen bist!«
    »Aber deshalb ist Eyota jetzt tot; TOT! Er wird nie wiederkommen, nie wieder über die Felder galoppieren! Sein Leben ist vorbei, und das wegen mir! Viel lieber wäre ich gestorben, dann müsste ich diese Schuld jetzt nicht ertragen!«
    »Du hast keine Schuld! Und ich bin glücklich, weil es dir gut geht und du am Leben bist – Eyota gewiss auch! Er mochte dich sehr gerne und ich bin mir sicher, dass er wusste, wofür er sein Leben gab!« Yumas Worte konnten mich nicht trösten, sie schürten meine Tränen nur noch. »Kira, sei nicht so traurig! Mir wird Eyota auch fehlen, sehr sogar, aber da, wo er jetzt ist, ist es auch schön! Es gibt gar keinen Tod, es gibt nur einen Wechsel der Welten! Wir alle gehen irgendwann auf die andere Seite. Du wirst ihn also wiedersehen!« Irritiert hob ich den Kopf und blickte Yuma in die Augen.
    »Du … du warst da schon … auf … auf der anderen Seite … hat A-Anouk erzählt«, hickste ich leise. Yuma nickte langsam und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. »Ja, aber davon sollte ich dir nicht hier erzählen! Lass uns nach Hause gehen, wir haben eine ganze Nacht vor uns, die wir gemeinsam verbringen können!«
    Zittrig stand ich auf, Yuma half mir dabei. Er hielt mich unentwegt in seinen Armen, dicht an seinem nackten Oberkörper. Ich trug nur das ausgefranste Shirt, das vorne mit Eyotas Blut besudelt war, und hatte Yumas Hemd über den Schultern. Ich wollte es ihm wiedergeben, doch er schüttelte den Kopf. »Nein, mir ist nicht kalt! Kriech du hinein und lass uns jetzt gehen!« Ich blickte mich suchend um. »Wo sind die anderen? Wo ist dein Vater? Und Bob?«, wollte ich wissen, denn ich sah nur Kai, der neben Eyota kniete und ebenfalls trauerte. Kai antwortete mir: »Die besorgen einen Lastwagen mit Kran, wir wollen das Pferd hier wegbringen. Geht ihr zurück auf den Hof, wir schaffen das auch alleine! Ich warte hier, bis Bob und Jacy wiederkommen!«
    »Wo wollt ihr Eyota hinbringen?«, erkundigte ich mich.
    »Nach Hause! Dort begraben wir ihn angemessen!«, erklärte Yuma, noch bevor Kai etwas sagen konnte. Ich war einigermaßen beruhigt, obwohl mein schlechtes Gewissen mich unaufhörlich plagte. Selbst als ich mit Yuma die Landstraße entlanglief, musste ich permanent an Eyota denken. Seinen Blick, kurz bevor er starb, würde ich nie wieder vergessen können. Wie er mich angesehen hatte, so treu und ergeben …
    Abermals rannen mir die Tränen übers Gesicht. Auch, als wir am Hof der Moores ankamen, konnte ich nicht aufhören zu weinen. Anouk und Kaya bemerkten uns, sie kamen sogleich aus dem Haus gelaufen, obwohl es schon auf Mitternacht zuging.
    »Kira! Meine Güte, was ist mit dir passiert? Bist du in Ordnung? Wo kommt all das Blut her? Und barfuß bist du auch!«, stellte Kaya entsetzt fest und deutete auf mein blutverschmiertes Shirt.
    »Mir geht’s gut«, flüsterte ich nur, ohne sie anzusehen.
    »Jacy hat uns erzählt, was mit Eyota geschehen ist. Er holt gerade mit Tunkasila den Lastwagen. Es tut mir so leid um dein Pferd, Yuma!«, hörte ich Kaya sagen und sah aus den Augenwinkeln, wie sie ihm sanft über die Schulter strich.
    »Ja, Mom! Aber die Kugel war für mich gedacht. Wäre Eyota nicht gekommen, dann …« Yuma sprach nicht weiter, stattdessen fluchte Anouk. »Dieser verdammte Bastard! Kann ihn denn niemand stoppen? Der schießt doch ständig auf Tiere!«, sagte sie, während ich über Yumas Worte nachdachte.
    Wieso war die Kugel für ihn gedacht? Er war noch gar nicht da gewesen, als Brock mit dem Gewehr gekommen war! Sakima war es doch, den Magnus erschießen wollte! SAKIMA ?
    Yuma … Sakima …?!
    Ich sah noch einmal Sakimas Augen vor mir, wie er mich angesehen hatte, als ich ihn festhielt! Es waren Yumas Augen gewesen! Nein, das war unmöglich! Nein, so etwas konnte nicht sein!

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