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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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mich zu schlagen. Seine Hand traf meine Wange und mein Kopf wurde zur Seite geschleudert. Den Hieb realisierte ich kaum, er stachelte mich nur an und ich begann mich zu wehren! Meine Nägel kratzten über sein Gesicht und ich stach ihm ins Auge. Er fuhr erschrocken zurück, da trat ich ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. Brock sackte schreiend zu Boden und ich nutzte diesen Augenblick, um aufzustehen und nach draußen zu laufen. Ich war barfuß, ohne Hose, ohne Slip …
    Nur mein langes, ausgefranstes Shirt trug ich noch, als ich gedankenverloren in die Nacht rannte. Brock hatte sich schneller erholt, als mir lieb war. Er stürzte hinter mir her und riss mich vor dem Unterstand mit dem Heu zu Boden. Er zerrte mich an den Haaren in den Heuhaufen und schlug mehrfach nach mir. Ich hielt mir die Hände schützend vors Gesicht, während ich nach ihm trat.
    Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, wenn ich um Hilfe rufen würde. Die betrunkenen Kerle aus der Kneipe würden höchstens ihm helfen anstatt mir. Ich war ganz allein auf mich gestellt und kämpfte, so gut ich konnte. Meine Nägel fuhren tief in seine Haut und er schrie abermals. Dann biss ich ihn in die Hand.
    »Du dumme Hure! Na warte … Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich tagelang nicht mehr setzen können!«, brüllte er mich an und seine Hände pressten meine Schenkel auseinander. Er war so stark, viel stärker als ich! Ich versuchte alles Menschenmögliche, um ihn von mir wegzudrücken und seine Hände von meinen Beinen zu lösen, aber es war hoffnungslos! Plötzlich schrie Brock laut auf und fasste sich ins Genick. Erschrocken fuhr er herum und ließ mich los.
    Sakima stand knurrend hinter ihm; er hatte Brock soeben in den Hals gebissen! Magnus stand abrupt auf und taumelte rückwärts. Irritiert sah er seine Hand an. Sie war mit Blut beschmiert …
    Sakima hatte richtig zugebissen, denn auch Brocks Hals blutete. Magnus rannte überstürzt in die Baracke zurück. Ich schaute verwirrt hinter ihm her, dann blickte ich Sakima an. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah! Sakima kam winselnd zu mir. Augenblicklich schloss ich ihn in meine Arme.
    Ihn zu spüren, sein plüschiges Fell, seine Nähe, seine Wärme … das tat so gut! Unsere Herzen schlugen dicht beieinander und die Angst fiel ein wenig von mir ab. »Wir müssen gehen, sofort! Wir müssen schleunigst von hier verschwinden!«, sagte ich zu ihm, als Brocks Worte durch die herannahende Nacht hallten.
    »Ihr geht nirgendwo hin!« Erschrocken drehte ich mich um. Magnus stand keine zehn Meter von uns entfernt vor der Baracke. In seiner Hand hielt er ein Gewehr, das genau auf Sakima gerichtet war. Ein schmerzender Stich traf mich mitten ins Herz. Es war nur ein Reflex, der mich binnen Sekunden vor Sakima trieb. Ich nahm ihn schützend in die Arme und wandte Magnus meinen Rücken zu.
    »Du kennst die Töle also! Tja, Pech gehabt, das Vieh stirbt! Aber ich stopf ihn dir aus, wenn du brav bist!«, sagte Brock und ich hörte sein Gewehr klicken. Er löste gerade die Sicherung. Ich zuckte zusammen und presste mich noch dichter vor Sakima.
    »Tu ihm nichts – bitte! Ich werde auch alles machen, was du willst – ALLES! Freiwillig! Nur, lass ihn gehen!«, flehte ich zitternd.
    »Zu spät, Täubchen! Da hättest du mal früher deine Beine breit machen sollen, dann würden wir nämlich jetzt nicht hier stehen, sondern drinnen auf der Couch vögeln, und das Wolfsvieh hätte den Abend vermutlich überlebt, aber jetzt knall ich ihn ab!«
    »NEIN! Magnus, BITTE! Nicht!« Ich begann zu weinen. Brock kam unterdessen immer näher. Er schlich seitlich auf uns zu, wo von Sakima noch etwas zu sehen war. Ich drehte mich hektisch, sodass Brock wieder nur meinen Rücken zu Gesicht bekam.
    »Wenn du’s nicht anders willst, schieße ich auch auf dich, kleine Hure! Den Bullen erzähle ich später, du wärst mir einfach in die Schussbahn gelaufen, weil du Angst vor dem Wolf gehabt hättest! Das glauben die mir glatt!«
    Sakima knurrte gefährlich, er versuchte sich aus meinen Armen zu lösen, aber ich hielt ihn weiter fest. Ich blickte Hilfe suchend zum Himmel. Der Mond zog gerade auf. Er war fast kugelrund und strahlte in seiner ganzen Pracht. Ich spürte Sakimas weichen Körper, er zuckte und drängte zurück. »Nicht weggehen! Bleib bei mir! Dann soll er uns eben beide erschießen, aber ich kann nicht ohne dich leben!«, flüsterte ich und sah ihm in die Augen. Mir war auf einmal, als würde mich Yuma ansehen

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