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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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unabänderliche Zukunft, die ich so sehr fürchtete.
    Nachdem Sakimas schlimmste Wut abgeebbt war, setzte er sich wieder zu mir und begann zu heulen. Sein Wolfsgeheul war so laut, dass plötzlich Bob zu uns in die Hütte kam.
    »Was ist denn hier los? Was hat Sakima?«, fragte der alte Mann erstaunt und sah abwechselnd von mir zu ihm. Sakima konnte nicht antworten und ich schaffte es auch nicht, meine eben gesagten Sätze zu wiederholen.
    »Ich weiß nicht, was er hat. Schau besser nach ihm, ich muss nämlich los!«, sagte ich deprimiert. Sitzend steckte ich die Jeans in die Sporttasche zurück und nahm meine Jacke heraus. Ehe ich mich vor Bob in diesem schrecklich kurzen Kleid präsentieren musste, zog ich die Jacke über – sie war länger als das Dirndl. Ich stand auf, gab Sakima zum Abschied einen Kuss und flüsterte ihm ins Ohr:
    »Ich hab dich lieb!« Er hatte Tränen in seinen bernsteinfarbenen Augen und jaulte kläglich, als ich zur Tür ging. Es tat mir heute noch mehr weh zu gehen als sonst, aber ich musste … Magnus wartete schließlich.
    Als ich auf den Parkplatz vor dem Brockhaus fuhr, merkte ich gleich, dass etwas nicht stimmte; es war so ruhig. Kein Auto, kein Fahrrad, nichts! Auch durch die gekippten Fenster der Kneipe hörte man keine Stimmen. Meine Befürchtungen nahmen konkrete Ausmaße an, als ich an der Tür ein Schild sah: ›Heute Vormittag geschlossen!‹ Ich musste zweimal hinschauen, um mich zu vergewissern. Warum hatte Brock geschlossen? Etwa, weil ich gestern zu spät gekommen war? Sofort musste ich an meine Brüder denken …
    Ich war schon auf dem Sprung und wollte schnellstens zu ihnen nach Hause, als Magnus breit grinsend aus der Tür kam.
    »Wie ich sehe, kommst du heute pünktlich und dazu in deinem neuen Kleid. Bestens!«, begrüßte er mich gut gelaunt und ich verstand gar nichts mehr. Ich deutete verwirrt auf das Schild.
    »Geschlossen? Warum ist geschlossen?«
    »Weil ich heute etwas anderes mit dir vorhabe! Komm nur rein«, sagte er hinterlistig und mir schwante Böses. Ich stand vor der Schwelle der Türe und wäre am liebsten weggelaufen. Alles in mir schrie danach, zu rennen, einfach nur weg, aber mein Gewissen hielt mich fest. »Na, was ist? Kommst du jetzt oder soll ich dich rein-tragen?«, setzte er nach. Ich blickte mich verzweifelt um. Weit und breit war niemand zu sehen, keine Menschenseele.
    »Was … was soll ich denn heute tun, wo du doch geschlossen hast?«, erkundigte ich mich ängstlich. »Sauber machen sollst du! Die Küche muss geputzt werden!« Erleichterung breitete sich in mir aus, meine Atmung wurde wieder flacher und ich nickte zustimmend.
    »In Ordnung!« Ich folgte Magnus in die Küche. Dort standen schon allerhand Utensilien für meine Arbeit parat. Ich sah zwei Eimer, einige Wischlappen, einen Mopp und viele Flaschen mit Reinigungsmittel; also hatte er nicht gelogen. »Es wäre besser, wenn ich meine Hose bei der Arbeit anziehe, sie ist im Auto. In diesem Kleid kann ich schlecht putzen«, bemerkte ich nebenbei und wollte gerade nach draußen zum Wagen gehen, als mich Magnus festhielt.
    »Nichts da, du bleibst und putzt in dem Dirndl!«
    Mein erster Gedanke war der, dass es dabei schmutzig werden könnte, aber als ich Magnus’ grässliches Lachen sah, wurden mir seine Absichten klar. Hier ging es nicht darum, die Küche zu putzen!
    »Ah, du hast’s kapiert! Klappt ja immer schneller. Also dann, Abmarsch, füll Wasser in die Eimer und auf die Knie mit dir; du schrubbst jetzt meinen Boden!«, verlangte er und stellte sich wie ein Panzer in den Türrahmen. Was blieb mir anderes übrig? Und solange er mir nur bei der Arbeit zusehen wollte …
    Während ich die Eimer mit Wasser füllte, redete ich mir unaufhörlich gut zu. Erst, als ich am Boden hockte und spürte, dass das Dirndl meinen Hintern überhaupt nicht verbergen würde, sobald ich mich kniete, wuchs meine Furcht. »Na, was wird das jetzt? Fängst du endlich an oder willst du den ganzen Tag bei mir verbringen?«
    Noch immer haderte ich mit mir. »Jetzt mach endlich! Auf die Knie mit dir und streck mir deinen Arsch raus!«, forderte Magnus plötzlich und wurde laut dabei. Erschrocken fuhr ich zusammen. Ehe ich weiter über seine Worte nachdachte, tat ich lieber, was er verlangte, und begann kniend vor ihm zu schrubben. Ich ignorierte die Tatsache, dass er sich hinter mich stellte, um mir genau zwischen die Beine zu schauen – ich ignorierte die ganze beschämende Situation, in der ich mich

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