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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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zu lachen. Mit einer Hand streichelte er ihr über den Kopf, drückte sie kurz an sich.

    „Na das höre ich gerne.“

    Grinsend löste sie sich von ihm. Gemeinsam gingen sie zur U-Bahn und legten den restlichen Weg zur Fabrikhalle schweigend zurück. Ray betrachtete seine Schwester aus dem Augenwinkel. Anerkennend stellte er fest, dass sie begeistert alles in sich aufnahm. Sie erfreute sich an den täglichen Dingen des Lebens, erwartete nicht viel. Das wiederum ließ ihn beinahe neidisch werden. Er hatte immer versucht, ihr das Leben so unbeschwert wie möglich zu machen. Dass Lora Begeisterung bei simplen Kleinigkeiten empfand, war vielleicht nicht sein Verdienst, aber er freute sich, dass Lora diese Dinge zu schätzen wusste. Im Vergleich zu anderen Kindern betrachtete sie nicht alles als selbstverständlich.

    Eine Viertelstunde später kamen sie bei der Halle an. Lora blickte sich staunend um. In dieser Gegend der Stadt war sie nie gewesen. Am Eingang wartete Dean. Als sein Kumpel ihn sah, hob der eine Augenbraue. Mit dem Finger tippte Dean sich an die rechte Wange. Ray wusste, worauf sein Freund hinaus wollte, schüttelte allerdings stumm den Kopf. Er wollte nicht darüber reden.

    „Hey“, meinte Dean, betrachtete ihn einen Moment nachdenklich. Doch sein Kumpel wusste, dass Ray nichts erzählen würde, was er nicht bereit war, preiszugeben. Ray begrüßte ihn mit einem kurzen Handschlag.

    „Alles klar?“, fragte er. Dean schlug gerade in die Hand von Lora ein, das Gesicht allerdings ihm zugewandt.

    „Ja.“

    „Bist du jetzt eigentlich lebendes Inventar der Band?“, erkundigte sich Ray. Dean grinste.

    „Nein. Ich höre euch gerne zu. Außerdem kann ich ein bisschen Zeit mit Zeno verbringen.“ Ray nickte. Also war die Sache ernster, als er vorerst angenommen hatte.

    „Du ziehst das Ding durch, oder? Mit der Tournee und alldem?“, meinte Dean nach einer Weile. Wieder nickte Ray „Wenn alles gut geht“, ergänzte er und ließ den Blick gen Himmel schweifen. Graue Wolken türmten sich am Firmament. In wenigen Minuten würde es regnen. Die ersten Tropfen fielen bereits. Ray merkte, dass Lora unruhig wurde. Er deutete Dean, in die Halle zu gehen. Gemeinsam stiegen sie die Treppen hinab. Unten warteten bereits alle anderen Bandmitglieder. Ray begrüßte sie nacheinander, während Lora im Hintergrund bei Dean stehen blieb.

    „Ah, das ist also unser Ehrengast“, richtete Mark an Ray.

    „Keine Sorge, sie macht keinen Unsinn.“ Der Bassist lachte leise. „Habe ich nicht behauptet. Ich meinte ja nur. Deine Schwester?“

    „Ja.“

    „Sieht man. Ihr habt den gleichen herausfordernden Blick.“ Ray runzelte die Stirn.

    „Kann sein. Lora komm mal her.“ Seine Schwester löste sich widerwillig aus dem Hintergrund. Erst als Dean ihr einen kleinen Schubs gab, kam sie zielstrebig auf Ray zu. Er wusste, dass sie solche Vorstellungen hasste. Den stummen Fluch konnte er ihr beinahe von den Lippen ablesen.

    „Lora, das sind Mark, Blair und Zeno“, stellte er die Jungs der Reihe nach vor.

    „Weiß ich doch“, maulte sie leise, was die Männer zum Lachen brachte. Mark klopfte Ray auf die Schulter.

    „Ich sag’s ja. Man weiß sofort, dass sie deine Schwester ist.“

    „Wo ist Nero?“, fragte Lora und sah sich suchend um. Ray hatte den Leader ganz vergessen. Oder er hatte bewusst nicht an ihn denken wollen. Gerade öffnete Ray den Mund, um zu sagen, dass er es nicht wüsste, als die Tür oben aufging und scheppernd wieder ins Schloss fiel.

    „Sagt mir nicht, dass ihr alle trocken geblieben seid. So ein beschissenes Wetter!“, fluchte Nero lauthals und trampelte die Stahltreppe hinunter. Scheinbar war er genau in den Wolkenbruch geraten. Der Kerl war bis auf die Haut durchnässt.

    „Du ziehst schlechte Dinge an“, meinte Mark, ohne mit der Wimper zu zucken, was Nero dazu veranlasste, abfällig zu schnauben.

    „Schieb dir deinen Kommentar in den A ... oh“, bremste Nero gerade noch, als er die Jacke abstreifte. Sein Blick war auf Lora gefallen.

    „Fluche ruhig, ich bin von meinem Bruder Schlimmeres gewohnt. Da ist ´Arsch` noch das Harmloseste.“

    Ruckartig drehte sich Ray zu Lora um. Sprachlos starrte er seine Schwester an. Sie warf ihm einen Blick zu, zuckte dann mit den Schultern. ´Stimmt doch` formte sie lautlos mit den Lippen, woraufhin er ungläubig den Kopf schüttelte. Die Kleine hatte ihn vor versammelter Mannschaft in die Pfanne gehauen. Vielleicht hatte er doch keinen

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