Silvermoon - Jaegerin der Nacht
verspürten wurde jäh enttäuscht.
Hufschläge ließen James den Kopf heben, es konnte noch nicht nahe genug sein, dass die Jäger es hörten. Angestrengt lauschte er und kurz darauf hörte er schweres Trampeln neben dem Hufgeklapper.
„ Öffnet die Tür“, hörte er eine Dame schreien.
„ Öffnet die verdammte Tür“, schrie sie wieder.
Das Pferd wieherte laut auf und jetzt hoben auch die Jäger ihre Köpfe.
„ Wir müssen nachsehen, was sich dort draußen zuträgt“, entschied Hernan und sprang auf.
Gefolgt von seinen Männern verließ er den Salon und James ging ihnen nach.
Hernan öffnete die Tür und sie rissen die Augen auf. Was sich draußen zutrug, hatten sie zuvor noch nicht erlebt.
~Cassandra~
Das Pferd lahmte und die Werwölfe holten geschwind auf. Hektisch trat Cassandra dem Hengst in die Seiten.
„ Mach schon, lauf schneller“, wies sie das Tier lautstark an. Mit einem weiteren Tritt wurde der Gaul endlich schneller.
Sie hielt sich geduckt, damit tiefhängende Äste sie nicht vom Warmblut reißen konnten. Cassandra blickte nach rechts, ein Werwolf hechtete neben ihr her. Schnell riss sie den Zügel um, damit das majestätische Tier etwas nach links ausweichen konnte. Sie riskierte einen Blick über ihre Schulter, der andere Werwolf verfolgte sie. Schnell holte er auf.
„ Los weiter“, verlangte Cassandra und das Schnauben des Pferdes verriet, dass es nicht mehr lang aushielt.
Der Hengst preschte weiter über die staubige Straße und die Ungetüme hechteten ihnen hinterher.
Das Grundstück des Grafen lag nicht mehr in weiter Ferne. Still betete Cassandra, dass sie es erreichen würde.
„ Lauf wie der Wind, ich bitte dich, lauf einfach“, flehte sie das Tier an.
Von weitem sah sie James‘ Anwesen und es dürfte nicht mehr lang dauern, bis sie es erreicht hatte. Stetig kamen sie ihm näher, doch auch die Werwölfe machten keine Anstalten von ihrer Beute abzulassen. Mit ihrem Rennen hatte sie ihren Jagdinstinkt geweckt, es war ein großer Fehler gewesen und doch war es der einzige Weg gewesen diese Nacht zu überleben. Ein Knurren und ihr Blick glitt nach links.
Einer der Werwölfe war an ihre linke Seite gekommen und schnappte nach ihrem Bein. Schnell riss sie es hoch und der Grund auf dem James‘ Haus stand, kam immer näher.
Sie musste unbedingt entkommen, Cassandra wollte überleben und nicht die Beute dieser Monster werden.
Das Anwesen war in greifbarer Nähe. Laut knurrten die Werwölfe und fletschten ihre Zähne, sie kamen ihr immer näher, kesselten die junge Jägerin ein.
In Todesangst zog sie immer wieder ihre Beine an, wenn sie danach schnappten. Das schwere Eisentor war fast passiert und der Weg von dort bis zum Haus war kein sehr weiter. Mit klappernden Hufen hatte das Pferd nun endlich den Grund James betreten und Cassandra trieb es weiter an.
„ Öffnet die Tür“, schrie sie und hoffte darauf, dass jemand sie hörte.
Sie sah, dass noch jemand wach sein musste. Im Salon und auch im Rest des Hauses brannte Licht.
„ Öffnet die verdammte Tür“, schrie sie wieder.
Sie sah Schatten, die sich bewegten und in dem Moment sprang eines der Monster über sie hinweg und riss das Pferd zu Boden. Rechtzeitig hatte Cassandra sich abgestoßen und sprang über das Monstrum hinweg. Sie landete hart auf ihren Füßen, doch ignorierte sie den Schmerz und rannte los. Die Tür öffnete sich und sie raste darauf zu. Der zweite Werwolf war ihr noch auf den Fersen, während der Andere sich am Fleisch des Pferdes labte. Die Gruppe von Jägern stand in der Tür, sie alle waren völlig perplex, als sie Cassandra auf sich zurennen sahen.
„ Aus dem Weg, aus dem Weg“, schrie sie und sie gehorchten.
Bloß Hernan und Xaido blieben an der Tür stehen und spannten Pfeile in ihren Armbrüsten.
Die beiden Nimrode legten auf den Werwolf an, als Cassandra immer näher kam.
Die Jägerin schrie auf, die Pranke des Monstrums hatte sie im Rücken erwischt, doch rannte sie weiter. Mit einem Sprung schaffte sie es ins Haus und landete bäuchlings in der Eingangshalle. Die Jäger schossen auf das Ungetüm, ein Jaulen verriet ihnen den Treffer. Schwer atmend stützte Cassandra sich auf ihre Hände, sie versuchte sich zu beruhigen und sich zu erheben. Sie spürte die starken Hände, die sie fassten und auf ihre Füße zogen.
„ Danke“, sagte sie und hob ihren Blick.
Sie sah in James‘ grüne Augen. Er wollte gerade etwas sagen, da neigte sie leicht ihren Kopf und sagte: „Es ist
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