Silvermoon - Jaegerin der Nacht
Ungetüme mit seinen eigenen Händen enthauptet. Hernan, Zacharias und Caith hatten das Anwesen noch einmal abgesucht und bei ihrer Rückkehr alle Eingänge des Hauses mit Salz versiegelt. Sie wollten sicher sein, dass die Werwölfe nicht hineinplatzen und die schlafenden Menschen töten konnten.
„ Verdammt!“, fluchte er laut, als er sich an seinem Dolch geschnitten hatte.
Die Wunde blutete stark und er suchte ein Taschentuch, um es auf die Blutung zu drücken.
Dort lag eines. Sofort drückte Xaido es auf die Wunde und ihm fiel auf, dass Initialen darauf gestickt waren. M.P. In kleinen blassrosa Lettern war es kunstvoll aufgestickt.
„ Wer ist M.P.?“, fragte er sich leise
Der Jäger entschloss sich, nach seinem Gespräch mit Cassandra den Grafen erneut aufzusuchen und ihn danach zu fragen. Niemand ließ so etwas Hübsches zurück, denn so kunstvoll gearbeitete Taschentücher waren sehr teuer. Xaido tat es leid, es mit seinem Blut zu verschmutzen, aber etwas anderes hatte er nicht finden können. Und dieses hatte so verloren auf dem kleinen Nachttisch in dieser Kammer gelegen, dass er es ohne nachzudenken geschnappt und es als Verband missbraucht hatte. Die Magd hieß Margret, vielleicht war es ihres. Xaido war sich sicher, dass sie ihm sagen konnte wem dieses Taschentuch gehörte. Verärgert über seine Unachtsamkeit räumte er die Waffen zur Seite, entkleidete sich und legte sich ins Bett. Seine Gedanken kreisten wieder wie wild um Cassandra und Graf von Avabruck.
„ Morgen wirst du es erfahren, Xaido“, sagte er zu sich selbst und schloss die Augen.
~Cassandra~
Früh am Morgen erwachte Cassandra. Sie hatte sich wieder völlig den Zeiten der Jäger angepasst und nicht mehr ausgeschlafen, seit sie James verlassen hatte.
Vorsichtig befreite sie sich aus James‘ Umklammerung und stand auf. Ihr Blick wanderte durch den Raum.
Es kam ihr so bekannt vor und doch war es fremd. Wochen lagen zwischen ihrem letzten Aufenthalt und diesem.
Zum wiederholten Male waren all ihre Waffen zurückgeblieben und Cassandra wollte sie holen. Cassandra zog ihre Kleider an, dass die Corsage am Rücken zerrissen war störte sie nicht weiter. James murmelte etwas und sie sah ihn an, noch immer schlief er. Aufatmend zog sie ihre Stiefel an und verließ ihr Gemach.
Der Geruch des Frühstücks war schon von weitem verführerisch und Cassandra ging dem Duft von gebratenem Speck, Eiern, Würsten und allerlei anderen Köstlichkeiten nach. Sie hörte ihre Mitstreiter schon laut miteinander diskutieren, dass man diese Werwölfe umgehend finden müsse.
„ Guten Morgen die Herren“, grüßte sie die neun Jäger, als sie den Speisesaal betrat, und nahm an der Tafel Platz.
„ Guten Morgen Lady Cassandra“, sagten sie vereinzelt und sahen sie an.
Sie beachtete sie nicht und lud sich eine großzügige Portion auf ihren Teller. Die Augen der Jäger wurden größer, selten hatten sie Cassandra eine solche Menge essen sehen, wie jetzt.
„ Hungrig?“, fragte Caith mit hochgezogenen Augenbrauen.
„ Wie ein Wolf“, erwiderte Cassandra mit halbvollem Mund und aß weiter.
Der Rest des Frühstücks verlief schweigend. Xaido saß ihr gegenüber und musterte sie eindringlich.
„ Ich werde gleich noch einmal zum Gasthaus reiten, um meine Waffen und meine Kleider zu holen. Ich werde gegen Mittag zurück sein“, ergriff Cassandra das Wort, als Esra und Margret das benutzte Geschirr abräumten.
„ Ich werde dich begleiten“, meinte Xaido, während die anderen Männer nickten.
„ Sehr gut, dann kannst du mir tragen helfen“, erwiderte sie und erhob sich von der Tafel.
„ Außerdem können wir so gemeinsam auf einem Pferd reiten, denn meines ist noch im Stall des Gasthauses“, fuhr sie fort und wandte sich zur Tür. James stand dort und nickte ihr zu.
„ Guten Morgen Herrschaften. Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen“, sagte er und betrat den Speisesaal.
„ Ja vielen Dank, Graf Avabruck“, erwiderte Hernan.
Xaido folgte Cassandra hinaus und wusste nicht recht, wie er beginnen sollte. Er würde warten bis sie auf dem Ross saßen oder im Gasthaus ihre Habseligkeiten holten, um sie auf die vergangene Nacht und ihren Bericht anzusprechen. Schnell hatte der junge Jäger sein Pferd gesattelt und war aufgestiegen, Cassandra reichte ihm die Hand und mit Schwung hatte er sie hochgezogen. Wiehernd setzte sein brauner Hengst sich in Bewegung und sie ritten davon. Die Jägerin hielt sich an ihrem Mitstreiter fest, hatte ihn mit
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