Silvermoon - Jaegerin der Nacht
bat James laut und der Jäger Xaido Barross betrat den Raum.
„ Guten Tag Mr. Barross“, grüßte James den Monsterjäger.
„ Guten Tag Graf Avabruck“, erwiderte Xaido den Gruß und schloss die Tür hinter sich.
„ Was kann ich für Euch tun?“, fragte der Graf und nahm an seinem Schreibtisch Platz.
Der Jäger zog ein blutiges Taschentuch hervor und reichte es James, der es skeptisch ansah.
„ Das Blut ist meines“, sagte Xaido und fuhr fort: „Aber vielleicht könnt Ihr mir sagen, von wem es ist. Die Initialen M.P. haben meine Neugier geweckt.“
„ Das wird das Taschentuch von Mira sein, sie ist Margrets Tochter und vor einigen Wochen abgereist“, erklärte James.
Der Jäger nickte und musterte den Grafen.
„ Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?“, fragte der Graf freundlich.
„ Es interessiert mich, woher Ihr Lady Cassandra kennt“, antwortete Xaido ruhig.
James sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
„ Ich denke, dass dieser Umstand, woher Lady Cassandra und ich uns kennen, Euch nicht zu interessieren hat. Denn sie ist eine erwachsene Dame und hat ein Recht auf ihre Privatsphäre“, sagte James bestimmt.
Der Graf war aufgebracht wegen der Frechheit, die dieser Jäger sich erlaubt hatte.
„ Nun, Lady Cassandra und ich sind sehr gute Freunde, sicher hätte sie nichts dagegen, wenn Ihr mir von diesem Umstand, wie Ihr es nennt, berichtet“, widersprach Xaido.
„ Dann solltet Ihr Lady Cassandra danach fragen und nicht mich“, konterte James spitz.
„ Wenn ich Euch nun bitten darf zu gehen. Ich habe noch einiges an Schreibarbeit zu erledigen“, sagte James und deutete auf die Tür.
Mit verkniffenem Gesicht erhob Xaido Barross sich und verließ das Schreibzimmer des Grafen.
Der Graf schenkte sich ein Glas Whiskey ein und lehnte sich in seinem Ohrensessel zurück. Dieser Geck war eine Zumutung und James fragte sich, wie Cassandra mit einem solchen Herrn befreundet sein konnte. Es war eine Unverschämtheit des Jägers gewesen, diese Frage zu stellen und auch noch eine Antwort zu verlangen.
„ Esra!“, rief er und klingelte mit dem kleinen Glöckchen, damit sein Butler zu ihm kam.
Es dauert nur wenige Augenblicke und er erschien.
„ Ihr habt geläutet Herr?“, fragte er.
„ Ja, bittet Caleb zu mir“, wies er ihn an und Esra entfernte sich nickend.
Es vergingen einige Minuten bis sein Freund das Schreibzimmer betrat und James ansah.
„ Du wolltest mich sehen?“, fragte Caleb neugierig.
„ Ja, dieser Jäger. Xaido Barross stellt unangenehme Fragen und ich möchte, dass du ihn im Auge behältst. Außerdem sind diese Jäger auf der Jagd nach zwei Werwölfen, was für uns heißt, dass wir vor dem nächsten Vollmond abreisen und fernab Avabrucks die Verwandlung über uns ergehen lassen müssen“, antwortete James.
„ Das war mir bereits bewusst, James und garantiert werde ich diesen Jäger im Auge behalten“, sagte Caleb und lächelte ihn an.
„ Würdest du mir deine Herzensdame vorstellen? Es war mir unmöglich euch beide letzte Nacht zu überhören“, neckte er seinen Gastgeber.
James schüttelte amüsiert den Kopf.
„ Natürlich werde ich dir Cassandra vorstellen, aber nicht, solange die anderen Jäger im Haus sind. Außerdem möchte ich dich bitten ihr gegenüber solche Anspielungen zu unterlassen, denn sie ist eine ehrenhafte Dame“, sagte James grinsend.
„ Ich werde sie sicherlich nicht verärgern oder necken“, lächelte Caleb und fragte: „Hast du noch eine Bitte?“
Der Graf nickte.
„ Wir müssen noch einmal in die Wälder, um Mira zu suchen und ich sah, dass es zwei Werwölfe sind. Wer weiß, ob sie nicht schon jemanden verwandelt oder Hilfe von Tariya hat.“
„ Heute Abend?“, fragte Caleb.
„ Heute Abend!“, nickte James.
Kapitel 13
~Caleb~
Endlich hatte er etwas zu tun auf diesem riesigen Anwesen. Caleb hatte in den letzten Wochen nichts anderes getan, als James‘ Whiskey Vorräte zu schmälern und nun war er froh, dass er diesen Jäger im Auge behalten sollte. Xaido Barross stellte unangenehme Fragen und Caleb würde sicher auch das eine oder andere unliebsame Detail über ihn erfahren können, wenn er nur tief genug grub. Er hatte vor sich als Freund auszugeben, um an Informationen zu kommen, die James von Nutzen sein konnten, damit der Jäger ihn und Cassandra nicht mehr behelligte.
Vor der Tür des Salons hatte er sich gegen die Wand gelehnt und lauschte dem Gespräch der Jäger. Er hatte neun verschiedene Stimmen
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