Silvermoon - Jaegerin der Nacht
sie, dass sie nicht getötet worden war.
Hernan ritt der Gruppe voran und führte sie im Galopp zurück zu James‘ Anwesen. Unter den Männern wurde nicht auf die Förmlichkeit gegeben, nur wenn Cassandra zu gegen war, sprachen sie sich respektvoll an.
„ Glaubst du, dass es ihr gut geht?“, fragte Hernan Xaido.
„ Ich hoffe es, aber sicher bin ich mir bei Cassandra nie“, erwiderte er und abermals trieben sie die Gäule an.
Die neun Jäger preschten auf ihren Pferden durch die Landschaft und an dem Waldstück vorbei, in dem James sich zurück verwandelt hatte. Sie hatten jedoch nicht auf ihre Umgebung geachtet und deshalb nicht gesehen, dass Cassandra den Grafen durch das Unterholz schleppte. Es dauerte eine Weile, bis sie schließlich auf das Haus zu ritten und von Esra empfangen wurden.
„ Ist Lady von Dulanis anwesend, Esra?“, fragte Hernan herrisch. Esra sah ihn verunsichert an.
„ Nein die Lady brach nur wenig nach Euch auf“, antwortete der Butler.
Xaido warf Hernan einen vielsagenden Blick zu.
„ Ist der Herr im Haus?“, fragte Xaido.
„ Nein, der Herr ist auch nicht präsent“, erwiderte Esra unruhig.
Den Jägern fiel seine Unsicherheit auf und sie murmelten miteinander.
„ Wohin ritt Lady von Dulanis?“, ergriff Hernan nun wieder das Wort.
„ Sie begab sich auf die Suche nach den Werwölfen, wie sie es mit Euch verabredet hat“, sagte Esra.
Hernan wandte sich an seine Männer.
„ Kehrt um, wir müssen sie suchen und betet zu Gott, dass wir sie lebend finden.“
Die Jäger drehten ihre Pferde um und machten sich auf den Weg.
Caith führte den Trupp nun an und ritt zurück in Richtung des Dorfes. Alle hofften sie still. Niemand von ihnen wollte vor der Gilde Rechenschaft darüber ablegen, weshalb sie umgekommen war. Ihnen allen war
Cassandra eine treue Freundin und auch aus diesem Grund, wollte nicht ein Einziger von ihnen sie zu Grabe tragen. Am Waldstück wurden sie langsamer, jeder hielt Ausschau nach ihr.
„ Sucht sie, sie kann hier überall sein“, wies Hernan die Männer lautstark an.
Chauncey suchte sie im hohen Gras, Caith ebenso. Zacharias und Keven sprangen von ihren Pferden ab, sie marschierten geradewegs auf den Wald zu.
Hernan und Xaido waren mit den verbliebenen Männern weiter geritten. Chauncey entdeckte eine Frauenhand im Gras und hob sie hoch.
„ Das ist nicht ihre Hand“, wandte er sich an Caith, der neben ihm erschienen war.
„ Nein, Cassandras Hand ist zierlicher“, erwiderte er nickend. Chauncey wickelte die Hand in ein Tuch ein und steckte sie in seine Tasche, es war ein Beweis für die Existenz der Opfer.
Zacharias und Keven suchten im Wald nach ihrer Mitstreiterin und sahen sich um. Die vielen tiefhängenden Äste schlugen sie mit ihren Klingen von den Bäumen, damit sie ihnen nicht die Sicht nahmen. Sie hörten Schritte und blickten einander an. Die Jäger nickten sich zu und näherten sich mit gezogenen Schwertern dem Quell der Geräusche. Als sie Cassandra sahen, wie sie den Grafen stützte, stürzten sie auf sie zu.
„ Ist Euch etwas zugestoßen, Lady Cassandra?“, fragte Keven besorgt.
„ Nein ich fühle mich gut, aber der Graf wurde verletzt“, erwiderte sie.
„ Wir bringen Euch zum Anwesen, damit der Graf versorgt wird“, sagte Zacharias und ging an James‘ andere Seite, um ihn zu stützen.
„ Wo ist Euer Pferd, Cassandra?“, fragte Keven.
„ Es hat mich abgeworfen und ist davon gerannt“, antwortete sie.
„ Hernan wird nicht begeistert sein“, murmelte Keven.
Er ging an Cassandras Stelle, um James zu stabilisieren und gemeinsam verließen die Jäger den Wald.
„ Caith, Chauncey … kommt her, wir haben sie gefunden“, rief Keven laut.
Es dauerte nur einige Wimpernschläge, bis die beiden Nimrode aus dem hohen Gras auf die Straße traten.
Erleichtert sahen sie Cassandra an.
„ Holt Hernan und die Anderen, wir bringen Cassandra und den Grafen zurück zum Anwesen“, übernahm Zacharias nun den Befehl.
Nickend schwangen die beiden sich auf ihre Pferde und preschten zum Dorf davon.
Keven half Zacharias den verletzten James‘ auf das Pferd zu hieven und schwang sich danach auf seines. Er streckte die Hand nach Cassandra aus und zog sie hinter sich. Sie hatten ihre Mitstreiterin unbeschadet ausfindig gemacht, aber dass sie sie gemeinsam mit dem Grafen gefunden hatten gefiel den Jägern überhaupt nicht. Auch Hernan würde sicher nicht begeistert sein, war sie doch mit einem, in der Monsterjagd,
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