Simplify Your Life - Den Arbeitsalltag gelassen meistern
Freude und Erfolg zu meistern, ist nicht nur eine gutes Selbstmanagement und eine effektive Organisation Ihres Arbeitsplatzes nötig – Sie müssen auch den richtigen persönlichen Arbeitsrhythmus finden. Dazu gehört das Akzeptieren und Integrieren von Schwächen und Blockaden genauso wie regelmäßige Pausen und kleine Fitnessübungen im Büro. Doch zunächst zu dem Problem, mit dem wohl jeder von uns schon einmal zu kämpfen hatte: dem Aufschieben von unangenehmen Aufgaben.
Mit Aufschieberitis leben
Der Terminkalender ist überfüllt, in der Post häufen sich die Mahnungen – wenn dieser Zustand |82| über mehrere Wochen und selbst in eher ruhigen Zeiten anhält, könnte ein tiefer sitzendes Problem dahinter stecken: Aufschieberitis, und zwar in der chronischen Form. Mit den folgenden Schritten können Sie den tieferen Grund Ihres Planungsproblems ergründen – und lernen, damit zu leben.
Aufschieben – Kennzeichen von Qualität Wenn Sie ein Aufschieber sind, gehören Sie in der Regel zu den guten, erfolgreichen Arbeitern. Sie liefern zum Teil sogar überragende Qualität. Das wissen Sie und auch die anderen. Die Erwartungen an Sie sind hoch, und dementsprechend stehen Sie unter Druck. In den Tiefen Ihrer Seele aber haben Sie Angst vorm Scheitern. Sie fürchten, die hohen Ansprüche zu enttäuschen und steigern Ihre Anstrengungen ins Maßlose. Das will Ihr Unterbewusstsein verhindern, weil es um Ihren Leib und Ihr Leben besorgt ist. Es verleitet Sie daher dazu, sich mit anderen, unwichtigen Dingen zu befassen – und geht dabei ausgesprochen raffiniert vor: »Du bist super, du schaffst das doch alles in Rekordzeit, gönn dir vorher ein bisschen |83| Muße!«, flüstert Ihr Unterbewusstsein Ihrem Bewusstsein ins Ohr. Das wiederum lässt sich gern zu ein wenig mehr Schlendrian überreden.
Aufschieben – Notbremse der Seele Damit erreicht Ihr Unterbewusstsein sein Ziel: Sie gönnen sich tatsächlich Ruhe. Viele bezeichnen diese Art von Unbewusstem als »inneren Schweinehund«: jener Teil von Ihnen, der lieber alle Viere von sich streckt wie ein gemütlich herumliegender Hund. Die manchmal lebensrettende und wichtige Bremswirkung Ihres Unterbewusstseins wird vom Bewusstsein aber meist als störend empfunden. Es ist deshalb nicht leicht, die Balance zwischen nützlichem Pausieren und gefährlicher Verweigerung zu finden.
Diese schützende, unbewusste Bremsaktion hat jedoch auch eine gewaltige zerstörerische Kraft: Sie verschieben die Aktion, gleiten ab in Trödelei und Resignation. Sie beginnen bereits zu scheitern, verfehlen Ihre Ziele und stürzen sich selbst vom Thron.
Aufschieberitis ist jedoch nicht gleich Faulheit, denn Faule sind mit wenig zufrieden. |84| Aufschieberitis ist die Krankheit der Fleißigen, denen das Erreichte nicht genügt. Ihr wahrer Feind ist ihre Angst, vor sich selbst oder anderen schlecht auszusehen. Wenn Sie auch unter Aufschieberitis leiden, heißt deshalb die Lösung: Akzeptieren Sie Ihre Probleme, ohne sich zu schämen oder zu verdammen. Das gibt Ihnen Kraft, etwas auszuprobieren, das Hilfe verspricht. Hier die effizientesten Ratschläge, die Ihnen dabei helfen, die Aufschieberitis in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren:
Vielstop statt Nonstop Der Fehler: Sie arbeiten überlange Arbeitseinheiten ohne Pausen. Besser: Zwingen Sie sich zu regelmäßigen Unterbrechungen, in denen Sie aufstehen, den Raum verlassen oder zumindest ans Fenster gehen und den Himmel betrachten.
Entschleunigung statt Hektik Der Fehler: Sie konzentrieren sich sehr auf das Ergebnis, vernachlässigen aber die Genauigkeit bei der Durchführung. Besser: Bemühen Sie sich, auch Details zu lieben. Müssen Sie etwas von Hand ausfüllen, schreiben Sie deutlich und |85| nicht zu schnell. »Langsames« Arbeiten kann unterm Strich Ihre Effizienz enorm erhöhen, weil es Ihnen das Gefühl nimmt, gehetzt und fremdbestimmt zu sein.
Kontakt statt Routine Der Fehler: Sie schweifen ab zu Routineaufgaben mit geringerer Priorität, weil sie ein schnelleres Ergebnis versprechen. Arbeiten, bei denen Sie von anderen bewertet werden (Rede schreiben, Projektplan erstellen), stehen besonders in der Gefahr, aufgeschoben zu werden. Zugleich sind dies aber die Tätigkeiten, die für Ihren Erfolg besonders wichtig sind. Besser: Nehmen Sie persönlich oder per Telefon Kontakt mit demjenigen auf, der Ihre Arbeit beurteilen wird. Sobald eine menschliche Verbindung besteht, wird es Ihnen leichter fallen, sich wieder
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