Simplify Your Life - Den Arbeitsalltag gelassen meistern
ganz klein vor. Aber betrachten Sie das Phänomen »Entscheidung« realistisch: Der Beschluss, sich ablenken zu lassen oder nicht, fällt innerhalb einer Viertelminute. Wenn Sie 15 Sekunden standhaft bleiben, haben Sie es geschafft! Außerdem gilt: Je öfter Sie den Plagegeist besiegen, desto schwächer wird er.
|72| Machen Sie es vor allem dem kleinen Ablenker nicht zu leicht. Ihr Arbeitsplatz und Ihr Kopf sind voll von Ablenkungen und anderen Arbeiten. Sie sollten daher vor einer wichtigen Arbeit alle anderen zu erledigenden Dinge aus Ihrem Blickfeld räumen und für eine freie Arbeitsfläche sorgen. Stehen Sie auf, atmen Sie tief, lockern Sie Arme und Schultern, und schlagen Sie innerlich ein neues Kapitel auf. Häufig hilft ein Ortswechsel, denn an einem zweiten Schreibtisch, außer Reichweite von den normalen Ablenkungen, arbeitet es sich leichter.
Den Job als Auslöffler(in) kündigen
Wenn sich auf dem Schreibtisch trotzdem immer wieder Stapel bilden, liegt es oft schlicht am Zeitmangel. Ein überfüllter Kalender ergibt einen überfüllten Arbeitstisch. Der entsteht besonders häufig bei gutmütigen, besonders engagierten Menschen, die Verantwortung wahrnehmen, sich kümmern und die sich angesprochen fühlen, wenn Not am Mann ist. Wenn an einen Termin gedacht werden muss, |73| wenn eine Aufgabe nicht vollständig erledigt ist – sie löffeln das schon aus. Die anderen Menschen können sich ganz auf sie verlassen, egal ob im Beruf oder zu Hause. Das kann eine große Befriedigung sein. Es kann aber auch, wenn es nicht in Grenzen gehalten wird, müde, mürbe und abgespannt machen. Wenn Sie zur Kategorie des Auslöfflers gehören, sind hier ein paar Anregungen, wie Sie das ändern können. Beherzigen Sie folgendes Motto: Tun Sie nie wieder etwas, nur weil es für andere bequemer ist!
Geben Sie die Aufgabe des »Kümmerers« ab. Prüfen Sie kritisch: Was tue ich privat und beruflich, nur weil es für andere nett ist? Welche Dinge, die mir eigentlich überhaupt nichts bringen, tue ich aus reiner Gewohnheit? Kollegen, Partner und Kinder sollten selbst dafür geradestehen, Verpflichtungen und Termine einzuhalten. Je früher Sie Verantwortung übertragen, umso eher sind Sie die Auslöffler-Rolle los.
Die anderen werden maulen, jammern, protestieren oder sogar drohen. Ertragen |74| Sie diesen Aufstand und nehmen Sie diese Reaktionen als ein sicheres Zeichen dafür, dass die Situation bisher offensichtlich unausgeglichen war. Gestehen Sie sich und anderen ruhig ein, dass es Ihnen manchmal auch gut getan hat, gebraucht zu werden. Aber nun sind Sie erschöpft. Sie können ja augenzwinkernd sagen, dass Sie das schöne Gefühl des Gebrauchtwerdens auch einmal anderen überlassen möchten ...
Dann müssen Sie aber auch dabei bleiben. Lassen Sie sich nicht wieder überreden! Entlasten Sie sich, indem Sie Ihre Tätigkeiten kritisch durchleuchten: Sagen Sie Nein zu Aufgaben, die nicht die Ihren sind. Vermutlich haben Sie schon lange solche Tätigkeiten übernommen, die andere nur aus Bequemlichkeit mit einem vermeintlichen Lob auf Sie abgeschoben haben: »Sie können das viel besser als ich« – »Ihre Protokolle sind die besten« – »Sie haben das immer so gut gemacht«. Schalten Sie um auf »gesunden Egoismus« und beenden Sie Engagements, die Ihnen keine Freude bringen. Die Zeit- und Lustfalle lauert vor allem bei ehrenamtlichen |75| Tätigkeiten, denn hier stehen oft wenige Aktive einer Masse von Mitläufern und Besserwissern gegenüber. Wenn Sie zu den Aktiven gehören, dann sorgen Sie dafür, dass nicht alle Aufgaben und Nachteile an Ihnen hängen bleiben. Lehnen Sie die nächsten drei Sitzungen lang konsequent alle Aufgaben ab und beobachten Sie die Auswirkungen: Wenn sich niemand findet, der für Sie einspringt, deutet das auf mangelhafte Strukturen hin – denn was ist das für eine Organisation, die nicht einmal den Ausfall einer einzelnen Person über drei Perioden verkraften kann? In diesem Fall können Sie Ihr Amt getrost zur Verfügung stellen.
Zur eigenen Marke werden
Wir leben in einer Massengesellschaft mit Massenarbeitslosigkeit. Was kann da noch Sicherheit bieten? Dass Sie nicht zur Masse gehören! Lernen Sie von den großen Konsummarken und werden Sie |76| selbst eine unverwechselbare Persönlichkeit. Wenn Sie auf Qualität setzen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Qualitäten auch wahrgenommen werden. Wir zeigen Ihnen, wie das geht:
Verstecken Sie sich nicht Machen Sie sich persönlich und Ihre
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