Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
Repräsentativumfrage des EMNID-Instituts wurden über 500 Berufstätige gefragt: »Was nervt Sie am meisten an |160| Ihrem Job?« Mit klarem Abstand auf Platz eins landete – der Zeitdruck. Über 45 Prozent der Befragten klagen darüber, dass sie in immer kürzerer Zeit immer mehr erledigen sollen. Bei der Umfrage unter den
simplify-Lesern
waren es nur 21 Prozent, aber das Problem Zeitdruck lag auch hier auf Platz eins. Das bestätigt: Zeit ist in unserer Gesellschaft die knappste Ressource.
Viele andere Studien (beispielsweise die große Arbeitnehmerumfrage vom INRA-Institut) bestätigten diese Ergebnisse. Bis zu 80 Prozent der Bundesbürger hätten es gern gemächlicher. Hier drei Sofortmaßnahmen, damit Sie zu einem gesünderen Umgang mit dem wertvollen Rohstoff Zeit gelangen
1. Arbeiten ohne Uhr
Nehmen Sie Ihre Armbanduhr ab. Machen Sie es ab und zu wie ein Kind: Lassen Sie sich von anderen Menschen an Termine erinnern. Leben Sie in der Zeit dazwischen in einem »zeitfreien Fenster«. Sehr heilsam ist es auch, sich nur nach den Klängen einer Kirchturmuhr zu richten: In der Zeit zwischen den Viertelstundenschlägen leben Sie ohne direktes Zeitmaß. Wenn es keine Kirchturmuhr in Ihrer Nähe gibt, installieren Sie eine altmodische Pendeluhr mit Schlagwerk im Nebenzimmer.
2. Die Zeit als Garten sehen
Wir verwenden räumliche Bilder, wenn wir von der Zeit sprechen, und zwar meist solche, in denen die Zeit aktiv dargestellt wird und wir selbst passiv: Ich bin unter Druck, der Zeitraum ist mir zu knapp, der Termin sitzt mir im Genick. Ändern Sie Ihre inneren Bilder: Stellen Sie sich die Zeit, die Ihnen an einem Tag zur Verfügung steht, als Garten vor, den Sie durchschreiten. Hier können Sie nach eigenem |161| Ermessen schnell rennen, im Kreis laufen, andere Wege ausprobieren, sich ausruhen. Durch das neue Bild wechselt Ihr Unterbewusstsein die Perspektive: Es ist nicht mehr die Zeit, von der Sie regiert werden, sondern Sie bestimmen Ihre Zeiteinteilung selbst.
3. Finden Sie Ihren persönlichen Rhythmus
Nehmen Sie sich Zeit für einen kleinen Test: Setzen Sie sich entspannt auf einen Stuhl, sehen Sie auf die Uhr und tun Sie dann mit geschlossenen Augen fünf Minuten lang nichts. Denken Sie während dieser Zeit daran, dass Sie
jetzt
leben und dass die Ruhe dieser fünf Minuten Ihnen nie wieder jemand wegnehmen kann. Wenn Sie meinen, dass fünf Minuten vergangen sind, öffnen Sie die Augen und sehen Sie auf die Uhr. Nun können Sie erkennen, wie schnell Sie »ticken«:
Hatten Sie die Augen kürzer als viereinhalb Minuten geschlossen, schlägt Ihr innerer Takt zu schnell. Sie neigen dazu, Zeiträume zu unterschätzen, und packen Ihren Tag zu voll. Gönnen Sie sich mehr Pufferzeiten. Addieren Sie bei Zeitberechnungen etwas zu Ihren Gunsten dazu.
Hatten Sie Ihre Augen länger als fünfeinhalb Minuten geschlossen, »ticken« Sie langsamer als die Uhr. Sie neigen dazu, sich in weiser Voraussicht »Zeitpolster« zu schaffen und Zeit zu »horten«. Sie laufen Gefahr, sich selbst zu unterschätzen und die schnell an Ihnen vorüberziehende Zeit als unabänderbares Schicksal zu betrachten. Schalten Sie um von »Opfer« auf »Täter«: Trauen Sie sich mehr zu und staunen Sie, welche Energiereserven in Ihnen stecken.
Erleben Sie den Zeitgenuss jetzt
Gestern ist Geschichte, das Morgen ist ein Geheimnis, und heute – ist das Leben! Träumen Sie nicht zu viel von früher, fantasieren Sie nicht zu viel über die Zukunft, sondern vereinfachen Sie Ihr Zeiterleben |162| , indem Sie sich auf die Gegenwart konzentrieren. Hier ein paar Empfehlungen, wie Sie sich von krank machenden Sorgen und Grübeleien befreien.
Länger schauen
Während wir gehen oder fahren, sehen wir normalerweise nur für Sekundenbruchteile auf die alltäglichen Dinge, die uns begegnen. Der Tag fliegt an uns vorbei, ohne dass wir ihn wahrnehmen. Die durchschnittliche Betrachtungszeit, so haben Wissenschaftler herausgefunden, ist in den letzten 50 Jahren immer kürzer geworden. Wir sagen gern: Die Welt wird immer schneller, aber vielleicht auch deswegen, weil wir sie immer schneller wahrnehmen.
Probieren Sie es einmal aus, Objekte mindestens fünf Sekunden lang anzusehen. Das lässt sich besonders gut üben, wenn Sie spazieren gehen oder wenn Sie aus dem Auto oder aus dem Zugfenster sehen. Sie werden merken: Fünf Sekunden sind eine lange Zeit. Diese leicht verlängerte Phase des Anschauens unserer Umgebung kann, so haben dieselben Wissenschaftler
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