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Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben

Titel: Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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Eltern zu bevormunden und ihnen über den Mund zu fahren: »Ja, ja, das hast du schon tausendmal gesagt.« Sätze wie diese kränken ältere Menschen stärker, als sie es sich anmerken lassen.
    Ihre Eltern haben mehr erlebt als Sie
    Eigentlich banal, wird aber oft übersehen: Ihre Eltern hatten ein Leben, lange bevor Sie geboren wurden. Lassen Sie sich möglichst viel von dieser Zeit erzählen, um Ihre Eltern besser zu verstehen. Gehen Sie von Ihrer eigenen Jugend aus und fragen Sie von dort aus |251| zurück: Wie war das, als ihr das erste Mal verliebt wart? Wie seid ihr von euren Eltern behandelt worden? Wie habt ihr damals eure Freizeit verbracht?
    Fragen Sie Ihre Eltern über die alten Zeiten aus. Meist weiß die Mutter darüber am meisten und häufig sprechen ältere Menschen gerne darüber. Lassen Sie sich dabei nicht mit fertigen Kurzurteilen abspeisen (»Ich hatte eine harte Kindheit«), sondern fragen Sie nach konkreten Geschichten und stellen Sie neue Fragen. Sammeln Sie zusammen alle Fakten, auch wenn es Ihnen derzeit vielleicht lästig ist. Aber das ist eine der wertvollsten Hinterlassenschaften, die Sie wiederum Ihren Kindern machen können. So ein Faktengespräch ist oft auch möglich, wenn das Verhältnis zu Ihren Eltern emotional angespannt ist.
    Erleichtern Sie Ihren Eltern das Leben
    Viele Erwachsene vertrauen auf die natürliche wortlose Verbindung, die sie während der Kindheit zu ihren Eltern hatten. Das führt später dazu, dass sie sich sicher sind, ihnen die Wünsche von den Augen abzulesen – und nicht merken, wie sehr sie daneben liegen. Die Eltern wagen oft nicht zu widersprechen. Ein Beispiel: Der Sohn lädt seine Mutter zum Geburtstag in die Oper ein, weil sie sich das früher immer gewünscht hat, und er wundert sich über die schlechte Laune der alten Dame. Der Grund: Mutter hasst eigentlich Opern und interessierte sich dafür nur aus Rücksicht auf ihren (inzwischen verstorbenen) Mann. Eine einfache, offene Frage hätte die Situation für alle entspannt.
    Lernen Sie die Verwandtschaft Ihrer Eltern kennen
    Nehmen Sie, wenn noch nicht geschehen, Kontakt auf mit den Geschwistern Ihrer Eltern, ihren anderen Verwandten und Freunden. Organisieren Sie, wenn es kein anderer tut, Familienzusammenkünfte |252| . Wenn Verwandte verfeindet sind, bemühen Sie sich als Vertreter der jüngeren Generation um Ausgleich und Versöhnung – ohne sich allerdings anzumaßen, der Friedensstifter zu sein. Wirken Sie im Hintergrund, sorgen Sie für Gelegenheiten, dass die Betroffenen miteinander sprechen können. Klären müssen die es dann selbst. Die Beendigung alter Streitigkeiten ist die beste Investition in Ihre Zukunft und die Ihrer Kinder.
    Verdeutlichen Sie sich, welche Charaktereigenschaften Sie mit Ihren Eltern teilen
    Das werden gute und schlechte Eigenschaften sein. Schauen Sie sowohl die guten wie die schlechten an, denn durch beide sind Sie mit Ihren Eltern verbunden. Der Wunsch »Ich möchte niemals so werden wie mein Vater!« hat wenig Aussicht auf Erfolg, dazu sind Sie genetisch viel zu stark mit ihm verbunden. Es ist eine alte psychologische Erkenntnis: Was abgelehnt wird, bleibt. Sie können höchstens intensiver als Ihre Eltern versuchen, das Beste daraus zu machen. Das geschieht, indem Sie auch die negativen Seiten in der Familiengeschichte anschauen und sagen: Ich bin ein Teil davon.
    Lernen Sie, mit den Konfliktpunkten in Ihrer Beziehung umzugehen
    Wenn die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihren Eltern gestört oder ganz abgebrochen ist, hat das immer einen bestimmten Anlass und Grund gehabt, etwa weil Sie unter Druck gesetzt wurden und diesem Druck richtigerweise nicht nachgegeben haben. Da wollte beispielsweise Ihre Mutter mit Ihnen in den Urlaub fahren, und Sie haben es nicht gemacht – was Ihr gutes Recht ist.
    Verdeutlichen Sie sich: Auf fast allen Gebieten haben Sie noch viel gemeinsam, nur auf diesem einen nicht. Fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit |253| auf dieses eine, meist sehr schmerzliche Thema. Klären Sie es nicht am Telefon (hier kann immer einer der Gesprächspartner die Kommunikation abbrechen), sondern mit einem Brief und einem anschließenden Besuch.
    Im schlimmsten Fall sollten Sie mit Ihren Eltern eine »Trennung auf Zeit« vereinbaren. »Ich werde ein Jahr lang keinen Kontakt mit euch haben«, eröffnet mehr Möglichkeiten als ein im Streit gerufenes »Ich will euch nie mehr wiedersehen!«, für das man sich ewig schuldig und daran gebunden fühlen muss. Die

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