Sina auf heißer Spur
sie zu, in der einen Hand einen BlumenstrauÃ, in der anderen die Hundeleine, an der Washington trabte. Robert begrüÃte Sina und Viktor mit einem Händedruck und Sue mit einem langen Kuss. Bis sich Washingtons dicker Kopf hechelnd zwischen sie drängte und sie wieder trennte.
âWir haben beschlossen, es noch einmal miteinander zu versuchen.â Zu Sinas Freude wurde Sue ganz rot, als sie das sagte.
âIch will mich bessernâ, erklärte Robert ernst. âKeine Eifersuchtsanfälle mehr, ich schwöre es.â
âNa, werâs glaubtâ, seufzte Sue. âAber vielleicht schaffst du es ja, die Dinge in Zukunft ein bisschen leichter zu nehmen.â
Robert nickte enthusiastisch und blickte sie verliebt an. âIch werde hart an mir arbeiten, das verspreche ich dir.â
âSag mal, warum hattest du denn den Schlüssel für die Tür zum Nachbargrundstück?â, fiel es Sina plötzlich ein.
Er sah sie verblüfft an. âWoher weiÃt du denn von dem Schlüssel?â
Sina schaute verlegen zur Seite. âDas kann ich nicht sagen.â
âHeraus mit der Sprache!â, meinte Robert. âIch finde, es reicht jetzt mit den Missverständnissen und Heimlichkeiten.â
Das sah Sina ein. âDavid hat ihn in der Agentur gefundenâ, gestand sie.
âDavid?â
âEr war ⦠unser Spitzel, sozusagen.â
âAch, tatsächlich? Und ich dachte, er interessiert sich wirklich für Grafikdesign.â
âTut er ja auchâ, sagte Sina hastig. âDas mit der Spitzelei hat er nur ⦠nebenbei erledigt.â
âDen Schlüssel habe ich Robert gegebenâ, erklärte Sue. âNachdem Fritz die Kakteenzucht zerstört hatte, wollte ich das Ding nicht mehr im Büro haben. Wenn noch mal etwas Ãhnliches passiert wäre, hätten mich die Fischers eigenhändig gelyncht.â
âIhr hattet also mich im Verdachtâ, sagte Robert nachdenklich. âNa ja, vermutlich kann man euch keinen Vorwurf daraus machen.â
âIch muss gestehen, ich hab zuerst auch darüber nachgedacht, ob du vielleicht die E-Mails schreibstâ, gab Sue zu. âDer Verfasser â also Mike â wusste so verdammt viel über mich, es war zum Verrücktwerden.â
âWarum hast du denn nie was von dem Stalker erzählt?â, erkundigte sich Sina.
Sue zuckte mit den Schultern. âAm Anfang fand ich das Ganze irgendwie flattering  â wie sagt man? â, schmeichelhaft. Ich meine, früher hab ich so viel Fanpost bekommen, es war ganz nett, mal wieder einen Bewunderer zu haben. Aber dann wurde es immer komischer und irgendwann reichte es mir. Da bin ich zur Polizei gegangen. Aber natürlich konnte man die E-Mail-Adresse nicht zurückverfolgen und auÃerdem waren die Mails ja auch nicht bedrohlich oder so. Die Beamten haben mir geraten, die E-Mail-Adresse zu wechseln, aber das hat auch nichts genützt. Mike hat die neue Adresse jedenfalls direkt rausgekriegt.â
âWar ja auch nicht wirklich schwer, das Passwort deines Computers zu knackenâ, meinte Sina.
Sue sah sie erstaunt an.
âHoney.â Sina wurde schon wieder rot.
â O dear â, meinte Sue betroffen. âIch bin wirklich blöd.â
âUnd Mike hast du nie verdächtigt?â, fragte Sina schnell, um sie abzulenken.
âNee. Er schien immer so ⦠normal. So nett und unkompliziert.â
Sina nickte. âIch weiÃ. WeiÃt du noch, wie er sich aufgeregt hat, nachdem das mit den Vögeln passiert ist?â
âDer verdammte Heuchlerâ, sagte Sue finster. âUnd die arme Rosa.â
Einen Moment lang schwiegen sie alle. Dann drängte sich Washington neben Sina und leckte ihre Hand. âWashington! Dich hätten wir ja fast vergessen. Wie hast du denn das Schlafmittel überstanden, das Mike dir verpasst hat?â
âEs geht ihm gutâ, sagte Robert. âDoktor Knopfler sagt, dass alles in Ordnung ist. Washington schläft jetzt allerdings noch mehr als früher.â
âDu liebe Zeit, Washington. Irgendwann verwandelst du dich noch in ein Faultierâ, sagte Viktor.
Washington wedelte begeistert. Dann gähnte er.
Vier Wochen später
Nachdem Sina und Viktor die Wiese im gestreckten Galopp zurückgelegt hatten, stiegen sie am Waldrand von den Pferden. Janko und Maxim senkten die Köpfe ins Gras und begannen zu
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