Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
eigentlich für ein Mädchen? Sie ist schrecklich hochmütig und eingebildet. Immer spricht sie von ihrem herrlichen Zuhause, von ihrem Pferd und ihren drei Autos. Dauernd gibt sie an und drängt uns ihre Meinung auf, die übrigens keinen Heller wert ist.“
    Alle fanden Suse unerträglich. Sie versuchte ständig sich wichtig zu machen und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Suse wollte die Gebildetste und Vornehmste sein, war aber in Wirklichkeit ein reichlich unbedarftes Mädchen mit schlechten Manieren, das sich nicht einmal gut ausdrücken konnte. Ihre Kleidung war gut, sie kaufte nur das Teuerste und doch sah sie niemals gepflegt aus. Ihr Haar war schlecht gekämmt und ihr Hals hatte oft einen Trauerrand.
    Das unnachsichtigste Mädchen der Klasse war Jenny. Sie konnte weder Selbstgefälligkeit noch Dünkel ertragen und Suses affektiertes Benehmen regte sie sagenhaft auf. Suse wusste das und hielt sich nach Möglichkeit von ihr fern.
    An einem Nachmittag saßen die Mädchen vergnügt im Gemeinschaftsraum zusammen. Hanni hatte den Plattenspieler angestellt und ließ viermal die gleiche Schallplatte laufen. Jenny schaute auf.
    „Bist du noch zu retten, Hanni?“, rief sie. „Willst du die Platte etwa auswendig lernen? Nimm sie vom Plattenteller und schlag sie in Stücke! Wenn ich sie noch einmal höre, fange ich an zu schreien!“
    „Du hättest nicht so sprechen gesollt!“, sagte Suse geziert. Jenny warf wütend ihr Buch auf den Tisch.
    „Hört einmal, was Suse sagt! Hättest nicht gesollt! Meine Güte, wo bist du denn aufgewachsen? Hast du immer noch nicht gelernt, wie man sich richtig ausdrückt? Hättest nicht gesollt! Du redest dauernd von eurem Reichtum und euren Mercedes-Wagen, von eurem Pferd und eurem See und was weiß ich noch alles, aber du redest schlimmer als ein Straßenkehrer.“
    Suse wurde totenblass. Hanni legte schnell eine neue Schallplatte auf, Jenny nahm wieder ihr Buch zur Hand. Sie war noch immer böse, aber jetzt auch etwas beschämt. Hätte Suse geschwiegen, wäre die ganze Sache wahrscheinlich rasch vergessen worden. Doch Suse schwieg nicht. Nach einer Weile wandte sie sich wieder an Jenny:
    „Sicher hätten mich meine Eltern nie nach Lindenhof geschickt“, begann sie, „wenn sie gewusst hätten, dass ich mit so unmöglichen Mädchen wie dir zusammentreffe. Du hast überhaupt keine Manieren, du ...“
    „Manieren! Du sprichst von Manieren!“, erboste sich Jenny und schleuderte wieder ihr Buch auf den Tisch. „Du bist wohl nicht mehr ganz dicht! Wie steht es denn mit deinen Manieren? Ich würde mich erst mal an meine eigene Nase fassen. Du weißt ja noch nicht mal, wie man seinen Hals wäscht und sein Haar kämmt und wie man anständig isst. Und du bildest dir ein, du seist zu vornehm für uns. Dass ich nicht lache!“
    Jenny rauschte wütend aus dem Raum. Suse blieb ganz still und blass auf ihrem Stuhl sitzen. Die Zwillinge schauten sie an und Hanni legte rasch eine neue Schallplatte auf und stellte den Ton auf „laut“. Schrecklich, dieser Streit!
    Nach einer Weile verließ auch Suse das Zimmer. Hanni stellte den Plattenspieler ab. „Hat sie nicht furchtbar ausgesehen?“, sagte sie zu Nanni. „Wenn Jenny doch nicht so grob gewesen wäre! Natürlich stimmt es, und manchmal haben wir ja auch darüber gelacht, aber es ist trotzdem nicht richtig, all das der Suse an den Kopf zu werfen.“
    „Suse ist aber selber daran schuld!“, meinte Hilda. „Wenn sie nicht dauernd protzte und sich wichtig machte, würde niemand ihre Fehler sonderlich beachten. Auf der einen Seite behauptet sie, zu Hause hätten sie fünf Badezimmer, eins in Rosa, eins in Blau, eins in Grün, eins in Gelb und eins in Lila, und dabei läuft sie hier meist mit ungewaschenem Hals herum; da wird doch jeder stutzig, oder nicht?“
    „Ja, sie ist komisch mit ihren Badezimmern!“, sagte Nanni. „Aber sie ist auch sonst komisch. Sie ist die Einzige in unserer Klasse, die ich überhaupt nicht kenne. Ich weiß weder, ob sie großzügig oder geizig, freundlich oder unfreundlich, gut oder falsch, ehrlich oder unehrlich, lustig oder ernsthaft ist. Immer spielt sie eine Rolle. Sie setzt eine Maske auf und gibt vor, jemand Besonderes zu sein. Wenn sie mit diesem Getue aufhören würde, wäre sie vielleicht ganz nett.“
    „Das glaube ich nicht“, meinte Hilda, die Suses unnatürliches Gehabe gründlich satt hatte. „Wahrscheinlich ist sie einfach nicht ganz bei Trost.“
    Suse kam nicht zum Kaffee, aber

Weitere Kostenlose Bücher