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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Architekten sollte man erschießen. Ein Gutachter war da und meint, die ganze Westseite muss neu unterfüttert werden. Wenn Sie noch immer ein bisschen buddeln wollen, dann ist das jetzt Ihre Chance. Der Sekretär ist einverstanden, vorausgesetzt, Sie erledigen die Sache, solange das Wetter noch so schlecht ist, damit die Clubmitglieder nicht gestört werden.«
    »Aber der Fall ist doch an Harlden abgegeben worden.«
    »Ich weiß, aber Quinlan und Blite sind beide in Urlaub, und ansonsten gibt’s da niemanden, dem ich traue, deshalb hab ich der Einsatzplanung gesagt, dass Sie die Suchaktion leiten. Ich glaube, die sind ganz froh.«
    Fenwick setzte Himmel und Hölle in Bewegung und bekam Spurensicherer aus ganz West Sussex zugeteilt. Alison Reynolds organisierte einen kleinen Mietbagger mit Fahrer, und alle trafen sich direkt vor Ort.
    Die Stützmauer der Terrasse war in dickem Schlamm versunken, und die gesamte Fläche war bis in die hinterste Ecke von Rissen durchzogen. An manchen Stellen lagen die Steinplatten schräg übereinander wie umgekippte Dominosteine.
    Fenwick trug Stiefel und Regenjacke und zog sich einen alten Hut bis tief über die Ohren, als er aus dem Wagen in den schlammigen Dreck hineinstieg, der einmal der zweite Parkplatz gewesen war. Schon am Clubhaus, wo ihn der Sekretär erwartete, war seine Hose pitschnass.
    »Chief Inspector Fenwick? Daniel Ainscough. Alistair Harper-Brown hat mir gesagt, dass Sie kommen. Schön, dass Sie so pünktlich sind.« Der korpulente rotwangige Mann bedachte seinen Besucher mit einem raschen Blick. »Wenn Sie bitte hier warten würden, ich hol nur eben Mantel und Hut, dann führ ich Sie herum.«
    Sie sprachen nicht, während sie vorsichtig über den Kiesweg durch einen ehemals gepflegten Rosengarten gingen, der sich nun in einen morastigen Sumpf verwandelt hatte. Als sie die eingesackte Terrasse erreichten, blieb Ainscough stehen und deutete auf die Überreste der Steinmauer.
    »Das ist schon das vierte Mal in dreißig Jahren, dass sie wegkippt. Die Hitzewelle und der anschließende Regen haben ihr den Rest gegeben. Sehr ärgerlich. Ich denke, ich werde vorschlagen, das Ganze auf die andere Seite des Clubhauses zu verlegen, wo der Untergrund hoffentlich besser ist als dieser verflixte weiche Lehmboden.«
    »Wann wurde sie zuletzt wiederaufgebaut?« Fenwick musste gegen das Prasseln des Regens anbrüllen.
    »Vor drei Jahren habe ich ein Stück weiter hinten ausbessern lassen, aber ich glaube, an diesem Teil hier wurde zuletzt Anfang der Achtziger gearbeitet. Der damalige Sekretär hat die Außenmauer verstärken lassen, weil die Terrasse schon zwölf Monate nach der vorherigen Renovierung wieder neu gefliest werden musste. Wir dachten, es wäre damit ein für alle Mal erledigt, aber jetzt …« Er bückte sich, hob einen Stein auf und warf ihn mit Wucht gegen die Mauer. Sofort rutschte ein Teil davon zur Seite.
    »Wonach suchen Sie eigentlich?«
    »Das wissen wir erst, wenn wir’s gefunden haben.«
    Der Schaufelbagger kam gegen elf. Fenwick zeigte dem Fahrer, mit welchem Teil der Terrasse er anfangen sollte, sah noch einen Augenblick zu, um sicherzugehen, dass der Mann seine Sache auch richtig machte. Fenwick hatte Anweisung erteilt, jede Schaufelladung auf einen Haufen zu kippen, wo die Erde dann von den Spurensicherern untersucht werden sollte. Er überließ das Team der mühseligen Sucharbeit und fuhr ins Büro. Um sieben rief er an und sagte, sie könnten Feierabend machen, sollten aber am nächsten Morgen um Punkt acht wieder da sein. Sie hatten gerade mal ein Terrassenstück von gut vier Metern geschafft.
    Am Morgen darauf war er schon früh im Club und inspizierte die ausgehobene Erde in einer kurzen Regenpause. Sie sah deprimierend normal aus, aber er wollte sich dadurch nicht entmutigen lassen. Seine Spurensicherer trafen um Viertel vor acht ein. Während sie auf den Baggerfahrer warteten, trank jeder noch einen Becher Kaffee, dann fing der monotone Ablauf wieder an. Die Tatsache, dass Fenwick extra vorbeigekommen war, motivierte sie, und sie versprachen, ihn sofort anzurufen, falls sie irgendwas Interessantes fanden. Am Nachmittag schickte er Clive Kettering mit Geld zum Club, um allen Kaffee und Kuchen zu spendieren, aber auch das brachte ihnen kein Glück.
    Dienstag und Mittwoch vergingen ereignislos, und der A.C.C. rief an, er solle die Dinge vorantreiben. Am Donnerstag ging der Bagger kaputt, auf den letzten fünf Metern, wo man die Terrasse am

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