Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley

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solidesten verlegt hatte, weil der Untergrund an der Stelle besonders weich war. Fenwick war versucht aufzugeben, doch stattdessen mietete er einen Ersatzbagger und versprach seinem Team, mit ihnen Freitagabend einen trinken zu gehen, wenn sie die Arbeit zu Ende brachten.
    Der Anruf kam Freitag um vier Uhr nachmittags, als er Alison Reynolds gerade nach Hause geschickt hatte, weil sie sieben Tage am Stück im Dienst gewesen war. Das Team hatte einen provisorischen Regenschutz über den Erdhaufen errichtet. Fenwick trat unter die weiße Plastikplane, wo acht Spurensicherer und Kettering um ein abgedecktes Bündel auf dem Boden herumstanden.
    »Was habt ihr?«
    Einer von ihnen, Cook, zog die Abdeckung weg.
    »Zwei wasserdichte Säcke, einer in den anderen gesteckt. In dem inneren befindet sich Jungenkleidung. Ich hab noch nichts rausgenommen, aber wir konnten schon von oben sehen, dass ein Schulblazer dabei ist, mit dem Wappen der Downside School auf der Tasche. War das die Schule, die Malcolm Eagleton besucht hat?«
    »Nein«, sagte Fenwick enttäuscht, dann fiel ihm etwas ein. »Aber Paul Hill.«
    Fenwick kniete sich neben Cook und legte den Kopf schief, damit sein Schatten ihm nicht die Sicht behinderte. Es war zwar noch Nachmittag, aber bei dem schlechten Wetter herrschte unter der Plane ein Dämmerlicht, in das die Bogenlampen grelle Lichtkegel warfen. Kettering erklärte, was sie gefunden hatten.
    »Die äußere Plastikhülle sieht aus wie eine Verpackung von Baumaterial, wahrscheinlich Backsteine. Das da drin«, er zeigte darauf, ohne sie zu berühren, »ist ein alter Düngersack, so was findet man auf jeder Farm hier im Umland. Langlebig, nicht abbaubar. Mit ein bisschen Glück ist der Inhalt noch in ziemlich gutem Zustand.«
    »Kann ich ihn mir mal ansehen?« Fenwick wusste, dass es eine dumme Bitte war, aber die Versuchung war zu groß.
    »Wir sollten die Sachen lieber so, wie sie sind, ins Labor schaffen, meinen Sie nicht? Aber man sieht, dass es ein Schulblazer ist, schauen Sie, da ist ein Teil des Wappens.«
    »Stimmt.« Fenwick hätte den Beutel am liebsten angefasst und komplett geöffnet, doch er klemmte die Hände zwischen die Knie.
    »Bei dem Teil des Blazers, den man sieht, haben wir einen KM-Test auf Blutspuren gemacht«, sagte Cook wie zur Belohnung für Fenwicks Selbstbeherrschung. Er hielt einen rot verfärbten Wattebausch in einem Röhrchen hoch. »Er war positiv, auch wenn er noch nicht endgültig ist.«
    »Das ist doch schon mal was. Okay. Schicken Sie alles ins Labor und sagen Sie denen, die sollen das vordringlich behandeln.«
    Hinter seinem Rücken wechselten die Spurensicherer mitleidige Blicke. Wegen Urlaub und Krankheit arbeitete das kriminaltechnische Labor derzeit mit Minimalbesetzung.
    »Habt ihr sonst noch was gefunden?«
    »Nein, nur das hier. Wir haben noch einen Rest Erde zu durchsuchen, aber ich bin nicht sehr optimistisch.«
    »Es muss noch mehr da sein. Ich möchte, dass die gesamte Ostseite umgegraben wird. Clive, Sie bleiben bis zum Schluss hier.« Die Einladung in den Pub war vergessen.

    Am Mittwoch danach musste Fenwick gegen Abend endlich einsehen, dass keine Leiche unter der Terrasse lag. Er fuhr noch einmal zum Club, um seinen Leuten für ihre Mühe zu danken und sie nach Hause zu schicken. Dabei lief er Harper-Brown über den Weg, der gerade von der Driving Range kam.
    »Sie kommen mir gerade recht«, sagte der A.C.C. und dirigierte Fenwick in das leere Büro des Sekretärs, wo er die Tür schloss und sofort eine wütende Tirade über die Kosten der aufwendigen Suche vom Stapel ließ. Dabei war ein Großteil des Budgets seiner Abteilung für das dritte Quartal draufgegangen, und das schon im August. »Reine Verschwendungssucht«, schäumte er. Fenwick blieb jeder Erklärungsversuch erspart, weil ein verlegener Constable sie unterbrach.
    »Ja, was ist denn?« Harper-Brown funkelte den Unglückswurm an, dessen Gesicht eine noch dunklere Rottönung annahm.
    »Entschuldigung, Sir. Ich hab eine dringende Nachricht für den Chief Inspector.« Er wandte sich hoffnungsvoll an Fenwick. »Die versuchen seit einer halben Stunde, Sie zu erreichen, aber Ihr Handy ist aus.«
    »Selbstverständlich, weil ich nicht gestört werden möchte, wenn ich mit dem Assistant Chief Constable rede. Aber wo Sie schon mal da sind, können Sie mir wenigstens sagen, wer ›die‹ sind.«
    »Das Labor, Sir. Die sagen, es ist dringend.«
    »Dann haben Sie das Richtige getan, Robin. Sie können