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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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er gefragt worden war, aber es gelang ihm nicht, irgendeinen Zusammenhang zu erkennen. Er hatte absichtlich nicht nach der Bedeutung der Daten gefragt, und das bedauerte er jetzt einerseits aus Neugier, aber vor allem, weil er fürchtete, die Polizei würde das als das Verhalten eines Schuldigen interpretieren, der bereits wusste, worum es ging. Der Gedanke trieb ihm den Schweiß auf Stirn und Brust, er drehte sich im Bett um, suchte nach einer bequemeren Position auf dem harten Kissen.
    Schließlich, als er endlich schläfrig wurde, machte es Klick in seinem Kopf, und er begriff, warum sie ihn nach Spindschlüsseln und Parkausweisen gefragt hatten. Er hatte zu sehr über die Daten nachgegrübelt, doch als er sich endlich entspannte, offenbarte sein Unterbewusstsein ihm die Antwort.
    Er erinnerte sich an die völlig übertriebene Auseinandersetzung wegen der 10-Pfund-Gebühr, die zwischen den beiden Protagonisten zu einer Grundsatzfrage geworden war. Nur ein einziger Mann hatte sich deswegen an den Präsidenten gewandt, und nur dieser Mann hatte einen neuen Parkausweis verlangt und bei der Gelegenheit die sarkastische Frage gestellt, ob er den auch noch bezahlen müsse. Maidment fuhr hoch und stieß sich den Kopf an der Unterseite des Bettes über ihm.
    Ein und derselbe Mann hatte Ende August 1981 sowohl einen neuen Parkausweis als auch einen neuen Spindschlüssel benötigt, und wegen dieses Mannes saß er jetzt hier in der Zelle, unter dem Verdacht, Paul Hill entführt und ermordet zu haben. Ihm wurde fast schlecht bei der Erkenntnis. Er musste dahinterkommen, warum der August 1981 wichtig war; er musste herausfinden, wie er sich angesichts der Beweise verteidigen sollte, die ihn mit Paul Hill in Zusammenhang brachten, und vor allem musste er eine Möglichkeit finden, mit diesem Mann zu sprechen. Erst dann konnte er der Polizei und, was noch wichtiger war, seinem Gewissen mit Gleichmut begegnen.
     
    Fenwick und Nightingale saßen im Biergarten vom Pub Broken Drum mit Blick auf einen idyllischen Park, der an diesem schwülen Wochentag im August nur von Hundehaltern und Müttern mit Kindern genutzt wurde. Sie hatte sich nur mühsam von ihm zum Lunch überreden lassen, doch er hatte gesagt, er müsse mit ihr reden. Die Holzbank war feucht, und sie hatten Plastikmatten drübergelegt, um die Kleidung zu schützen. Vor ihnen stand unberührt ein Teller mit Käse- und Schinkensandwichs. Zwei Gläser Tomatensaft wurden allmählich warm.
    Er hatte ihr gerade von seinem Gespräch mit Quinlan erzählt. Als ihr die Bedeutung des Gesagten klar geworden war, hatte sie sich unwillkürlich ein wenig von ihm abgewendet.
    »Tut mir leid, Louise. Ich hätte weniger blauäugig sein müssen und mich nicht so verhalten dürfen, dass Gerüchte aufkommen, die dir schaden.« Er war ehrlich zerknirscht und bedrückt, dass sie wegen ihrer Freundschaft Nachteile haben könnte.
    »Schon gut. Es ist genauso gut meine Schuld. Immerhin bin ich erwachsen, obwohl ich zugebe, das ich mich in letzter Zeit nicht so benommen habe. Meine Launen waren unprofessionell, und ich entschuldige mich dafür.«
    »Um Himmels willen nein. Du hattest allen Grund, dich zu ärgern, und meine Reaktion auf Quinlans Andeutungen waren auch nicht gerade hilfreich.«
    »Trotzdem …«
    »Nein, hör auf. Jetzt überbieten wir uns gegenseitig in schlechtem Gewissen!« Sie lachte, aber es klang traurig. »Was hast du?«, fragte er.
    »Ich dachte nur gerade, wie absurd das alles ist. Letztes Jahr hast du beschlossen, eine Affäre wäre für unser beider Karrieren zu riskant, und jetzt … na ja, jetzt kursieren trotzdem Gerüchte über uns. Es wäre nicht so schlimm, wenn sie wahr wären.«
    »Wär’s nicht?«, fragte er sanft.
    »Nein«, antwortete sie leise.
    Stille trat ein. Eine Fliege fand offenbar, dass ihre Sandwichs appetitlich aussahen, und ließ sich darauf nieder. Keiner von beiden verscheuchte sie. Schließlich griff Fenwick nach seinem Glas, trank einen Schluck und verzog angewidert das Gesicht.
    »Igitt! Das schmeckt ja ekelhaft. Kann ich dir was anderes holen?«
    »Warum eigentlich nicht?«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. »Weißwein und ein Glas sti–«
    »Stilles Wasser, kein Eis, keine Zitrone, ich weiß.« Er schwang die Beine über die Bank und stand auf. Als er an ihr vorbeiging, drückte er ihre Schulter und ließ seine Hand so lange dort, dass sie sie mit ihrer eigenen bedeckte. Dann war er fort, und sie saß allein da.
    Eine Minute später

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