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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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versprechen, sich heute nachmittag ein wenig hinzulegen. Morgen ebenfalls.«
    »Dann dürften mein Onkel und meine Tante schon eingetroffen sein. Himmel, auf die Inquisition, die mir bevorsteht, könnte ich weiß Gott verzichten.«
    »Ich werde gerne mit ihnen sprechen, Lady Diana. Werde ihnen alle möglichen Warnungen zukommen lassen, Sie ja nicht zu sehr unter Druck zu setzen.«
    »Vielen Dank, Doktor.«
    »Peter wird dann ebenfalls wieder zurück sein?« bemerkte Charles und schoß Mark einen Blick zu, der deutlich sagte, er sollte sich am besten über seine Gefühle für die Lady klarwerden, bevor sein Bruder auftauchte.
    Mark geleitete Charles zur Tür und hielt sie für ihn auf. »Charles?«
    »Ja, Mark?«
    »Kümmere dich um deine Angelegenheiten!«
    Charles grinste und war nicht im mindesten beleidigt. Nach dem Rückzug der Herren glitt Diana aus dem Bett und öffnete ihren Schrank. Dort hing das abscheuliche beige Kleid und daneben das alte, umfangreiche Korsett. Ihr Blick fiel auf die Truhe, die sie an dem Morgen, als sie aus Hardwick Hall floh, zurückgelassen hatte. Sie kniete nieder und öffnete sie. Als sie all ihre hübschen neuen Sachen sah, wurde sie von Erinnerungen überwältigt.
    Dort lagen das freche rote Halb-Korsett und das jadegrüne Samtkleid, das sie bei Madame Madeleine gekauft hatte. Sie schüttelte es aus und hängte es auf, dann erfolgte dasselbe mit ihren anderen Kleidern. Diana schob das Nachthemd, das sie angehabt hatte, unter ihr Kopfkissen und streifte das Korsett über. Es war sicher nicht so exotisch wie ihre römischen Gewänder, aber ihren Erfahrungen nach konnte man kein verwegeneres Kleidungsstück im modernen Bath auftreiben.
    Sie zog ihr hochgeschlossenes schwarzes Reitkostüm an und schlang ihr Haar zu einem Nackenknoten. Als sie den Herzog nicht im Haus fand, wanderte sie hinaus zu den Ställen. Er sattelte gerade ein Pferd, und als sie ihn bat, auch für sie eins bereitzustellen, runzelte er die Stirn.
    »Das Wetter ist nicht gerade ideal für einen ruhigen Spazierritt im Park, Lady Diana.«
    Er war wieder zu der formalen Anrede zurückgekehrt. Sie fragte sich, ob das an ihrem streng geschnittenen Reitkostüm lag. »Ich reite nie spazieren. Entweder mache ich einen richtigen Ausritt oder gar keinen, so wie ich auch die meisten anderen Dinge in meinem Leben handhabe. Es ist so viel aufregender.«
    »Der Arzt hat gesagt, Sie sollen's nicht übertreiben.«
    Hochmütig hob sie ihr Kinn. »Sie sind nicht der einzige, der gelegentlich einen wilden Ritt braucht, um sich auszutoben. Wenn ich zu lange im Haus bin, fühle ich mich eingeengt und brauche Freiheit.«
    Er gab nach und sattelte für sie eine Stute. Offenbar war ihr die Freiheit ebenso wichtig wie ihm. Gemeinsam ritten sie durch den rückwärtigen Teil des ausgedehnten Parks zu der Ausgrabungsstätte, wo sie abstieg und fasziniert im Matsch herumstocherte. Sie war ebenso aufgeregt über sein archäologisches Projekt wie er.
    Dann nahm er sie mit zu den Steinbrüchen, wo ihm auffiel, daß sie den Arbeitern einen Haufen intelligenter Fragen stellte. Es dämmerte ihm, daß sie ihr Interesse nicht vortäuschte, wie es die meisten Frauen getan hätten, um ihm zu schmeicheln, sondern ihre Neugier war echt.
    Als sie an einem Gasthof zum Mittagessen anhielten, wagte es der Herzog nicht, um ein privates Zimmer zu bitten. Während des Essens bewahrten sie eine kühle Distanz, so als ob sie einen wortlosen Waffenstillstand geschlossen hätten. Sie vermieden Themen persönlicher Natur und versuchten auch, einander nicht zu reizen oder die letzte Nacht zu erwähnen.
    Ihr höflicher Umgang hielt auch während ihres Rückritts nach Hardwick Hall an. Als sie heimkehrten, waren beide zufrieden mit sich. Sie hatten Zeit miteinander verbracht, ohne ein einziges Mal ausfallend zu werden. Mit Genugtuung stellten sie fest, daß sie sich erstaunlich zivilisiert benehmen konnten.
    Diana ging auf ihr Zimmer, da sie sich ein wenig hinlegen wollte, damit sie abends einigermaßen ausgeruht war. Es bestand immerhin die Möglichkeit, daß Prudence, Richard und Peter schon heute daherkamen, falls die Straßen passierbar waren. Sie zog ihr Reitkostüm aus und hängte es in den Schrank. Heute abend würde sie das j adegrüne Kleid anziehen, um ihr Selbstbewußtsein ein wenig zu stärken. Sie wollte nicht das Gefühl haben, im Nachteil zu sein, wenn sie Prudence gegenübertrat.
    Ihre Zimmertür wurde aufgestoßen. »Diana, ich...«
    Marks schwarze Augen

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