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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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das bequeme Schlafzimmer quer über den Flur, das zum Fluss hinauszeigte.
    »Es passt ausgezeichnet.« Peregrine legte Umhang, Peitsche und Handschuhe ab. »Ich warte in der Stube auf Sie, meine Liebe«, sagte er, »während Sie sich erfrischen.«
    Alexandra knickste zustimmend und lächelte verstohlen, denn Peregrine konnte ebenso gut schauspielern wie sie selbst. Der bescheidene Ehemann war eine Rolle, die ihm beinahe auf den Leib geschneidert schien.
    Peregrine verließ sie und ging in das Privatzimmer, wo ein helles Feuer und Wachskerzen brannten.
    »Möchten Sie was Besonderes zum Dinner, Sir?«, wollte der Wirt wissen.
    »Nein, ich denke nicht. Gebackene Austern und gebratenes Rebhuhn sind in Ordnung. Aber Sie dürfen uns eine Flasche Ihres besten Burgunders bringen sowie auch eine Karaffe Madeira, wenn es recht ist.«
    »Sehr wohl, Sir. Ich habe einen Burgunder Jahrgang 50. Einer der besten Jahrgänge, wenn Sie gestatten.«
    »Dann schenken Sie ein, wenn es recht ist.« Perry schickte ihn mit einem freundlichen Nicken hinaus und ging zum Kamin, wo er sich am Feuer wärmte. Die Leichtigkeit, mit der die wohlerzogene Alexandra sich in die Verführung fügte, amüsierte ihn ebenso, wie es ihn auch faszinierte. Sie schien keinerlei Skrupel zu haben. Andererseits, warum sollte jemand, der in jeder Minute seines Lebens ein geradezu groteskes Täuschungsmanöver auf die Bühne brachte, anderen gesellschaftlichen Moralkonventionen mit Skrupeln begegnen? Es schien, als würde das, was ihn einerseits an ihr zur Verzweiflung trieb, ihm andererseits von Vorteil sein. Amüsiert und ein wenig reumütig schüttelte er den Kopf und kickte einen aus dem Kamin gefallenen Holzscheit wieder zurück.
    »Herein«, rief er, als es leise an der Tür klopfte. Ein junges Dienstmädchen knickste und blieb in der Tür stehen. »Bitte um Verzeihung, Sir, aber Madam sagt, dass sie eine Weile braucht, ob Sie das Dinner wohl verschieben könnten?«
    »Ja, natürlich kann ich das, aber gibt es einen besonderen Grund für die Verzögerung?«
    »Aye, Sir, Madam verspürt den Wunsch nach einem Bad. Ich soll Wasser raufbringen.«
    Langsam verzog Peregrine die Lippen zu einem Lächeln.
    »Ach, sie will baden? Nun, dann richten Sie Madam bitte aus, dass ich sie mit Vergnügen erwarte, zusammen mit dem Dinner.«
    »Sehr gut, Sir.« Das Mädchen knickste wieder und verschwand.
    Alexandra steckt voller Überraschungen, dachte Peregrine, und ich habe den Eindruck, dass sie die Kunst der Verführung mit wirklich großem Geschick erlernt. Der Wirt tauchte mit einer verkorkten Flasche Burgunder und einer Karaffe Madeira auf. Beide Flaschen stellte er auf die Anrichte, entkorkte den Burgunder und schnüffelte ehrfürchtig an dem Korken.
    »Wünschen Sie jetzt schon einen Schluck, Sir?«
    »Ja bitte, und verschieben Sie das Dinner bitte um eine halbe Stunde. Madam nimmt gerade ein Bad.«
    »Oh ja, Sir, Hester hat es mir berichtet. Die Burschen schleppen gerade Krüge mit heißem Wasser hoch. Ich lasse das Dinner in einer Dreiviertelstunde servieren, wenn es recht ist, Sir. Ladys baden gern länger als üblich.« Er schenkte Wein ein und brachte seinem Gast das Glas.
    »Ich bin überzeugt, dass Sie sich damit bestens auskennen.« Perry sog den Duft des Burgunders ein und trank einen kleinen Schluck. »Sie haben recht, Wirt. Wirklich ein feiner Jahrgang.«
    Der Wirt sah sehr angetan aus. »Ich schicke jemanden hoch, der den Tisch deckt, Sir.«
    Perry füllte das zweite Glas mit Madeira und verließ das Zimmer. Mit dem kleinen Finger schob er den Riegel der Schlafzimmertür zurück, um sie mit dem Ellbogen aufzustoßen. Vor dem Kaminfeuer stand ein Wandschirm, hinter dem Dampf aufstieg; der Duft der Orangenblüten und des Rosenwassers parfümierte die warme Luft.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin’s nur. Wen hast du erwartet?« Er trat zum Wandschirm hinüber, linste über den Rand und zeigte ihr die beiden Gläser. »Was für ein bezaubernder Anblick.«
    Alexandra schaute auf und spürte, wie Befangenheit in ihr aufkeimte, und tauchte sofort unter.
    »Ist eins für mich?« Sie streckte die Hand hoch, sodass ihre Brust eine Sekunde lang aus dem Wasser ragte.
    Wirklich eine perfekte Brust, dachte Peregrine, rund, in cremigem Weiß, durchzogen von zarten blauen Adern und mit einer rosigen Knospe. Er lehnte sich nach vorn und reichte ihr das Glas Madeira. Ihre Knie, die sie in der Kupferwanne angezogen hatte, durchbrachen die Wasseroberfläche. Das Haar hatte sie sich

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