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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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darüber nach, wie sie ihn würde überzeugen können.
    Der Frühstückstisch war im Salon gedeckt, aber auf dem Weg nach unten begegnete sie niemandem. Das Feuer brannte hell im Kamin, und verführerische Düfte drangen aus den abgedeckten Tellern. Als sie eintrat, lupfte Peregrine gerade die Deckel an und blickte sie über die Schulter an.
    »Was darf ich Ihnen servieren, Ma’am? Eier, Schinken, Pilze, Bohnen ...«
    »Bitte nur ein Ei.« Sie schenkte sich Kaffee ein und setzte sich an den Tisch. »Danke.« Sie lächelte zurückhaltend, als er ihr den Teller an den Platz stellte.
    Er nickte kurz, bevor er sich Pilze, Bohnen und Schinken auf den Teller häufte. Dann schnappte er sich den Ale-Krug und schenkte sich in seinen Becher ein, strich Butter auf eine Schnitte Weizenbrot und fing an zu essen.
    »Ehrlich gesagt, ich bin überrascht, dass meine Mutter immer noch mit dem Grafen verheiratet ist«, bemerkte Alex. Sie wollte zumindest versuchen, die Stimmung aufzuhellen.
    »Sie trägt immer noch seinen Namen und seinen Titel. Es ist also anzunehmen, dass es sich um sie handelt.«
    Alex lachte sarkastisch.
    »Das hat bestimmt nur zu bedeuten, dass sie noch keinen würdigen Ersatz gefunden hat.«
    »Du verabscheust sie regelrecht, nicht wahr?« Peregrine musterte sie quer über den Tisch und fragte sich, ob dieses tief verwurzelte Gefühl wohl ihrem mächtigen Drang zugrunde lag, sich Gerechtigkeit verschaffen zu wollen.
    »Sie ist dafür verantwortlich, dass ihre Töchter mittellos Zurückbleiben«, antwortete sie leidenschaftlich. In ihren grauen Augen schien ein Feuer aus jahrelangem Zorn und Bitterkeit zu lodern. »Und es schert sie nicht im Geringsten. Was soll ich daran gutheißen?«
    »Natürlich gar nichts«, sagte er mit sanfter Stimme, »meine eigene Mutter lebte auch zurückgezogen und hatte mit uns Kindern nichts zu tun. Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. In gewissem Maße jedenfalls.«
    »Ach«, sie lehnte sich vor, »was du nicht sagst. Bitte erzähl mir mehr darüber.«
    Perry zuckte mit den Schultern.
    »Unser Vater ist gestorben, als Jasper elf Jahre alt war. Folglich wurde er der fünfte Earl of Blackwater. Seb und ich waren ungefähr sechs. Unsere Mutter wurde unheilbar krank, schloss sich in einen Flügel unseres Hauses ein und bekam uns niemals zu Gesicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich jemals nach uns erkundigt hat. Eine ganze Reihe von Kinderfrauen hat sich um uns gekümmert. Unsere geschäftlichen Angelegenheiten wurden treuhänderisch verwaltet. Im Jahr darauf wurden wir ins Internat geschickt, wo sich, dem Himmel sei Dank, Jasper um uns gekümmert hat.«
    Lächelnd erinnerte er sich.
    »Jasper hat sich für uns in die Bresche geworfen. Hat uns vor den bösartigsten Übergriffen geschützt, hat unsere Schlachten geschlagen, während er uns gleichzeitig lehrte, für uns selbst zu kämpfen. Am Ende waren wir natürlich in der Lage, auf eigenen Beinen zu stehen, obwohl wir im Grunde genommen während unserer gesamten Kindheit Waisen waren.«
    »Aber immerhin hattest du einen älteren Bruder«, warf sie sanft ein.
    »Ja. Und du hattest niemanden als dich selbst und hast auch noch die Verantwortung für deine Schwester getragen. Das verstehe ich, Alexandra.«
    »Ich trage immer noch die Verantwortung für sie.« Ein Flehen lag in ihren grauen Augen, als sie ihn anschaute. »Ich muss dieser Verantwortung nachkommen, Peregrine. Bitte versteh mich doch. Ich verspreche, dass ich nicht mehr für meine eigene Gerechtigkeit kämpfe. Aber ich muss dafür sicherstellen, dass für Sylvia gesorgt ist, ganz gleich, was auch immer mir zustoßen mag.«
    Peregrine seufzte.
    »Und du willst mir nicht erlauben, die Verantwortung für euch beide zu übernehmen?«
    »Nein.« Sie lehnte rundheraus ab; er begriff, dass er einen Punkt erreicht hatte, an dem sie keinerlei Zugeständnisse machen würde.
    »Nun, dann sollten wir es im Moment dabei belassen«, erwiderte er ausweichend, denn er hatte nicht die geringste Absicht, ihre Bedingungen zu akzeptieren. Aber wohin sollte es führen, sich jetzt gegenseitig die Köpfe einzuschlagen? Er nippte an seinem Ale. »Du hast dich ja zumindest im Prinzip einverstanden erklärt, mich zu heiraten. Wärst du also bereit, mir heute Vormittag einen Gefallen zu tun?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie rasch, »was auch immer du möchtest.« Sofern er bereit war, ihre eigene Not zu begreifen, konnte sie ihm nichts abschlagen.
    Er lächelte und zerkrümelte

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