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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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aufstand. Warum konnte er sich nicht einfach in das Unausweichliche fügen, sie ihre Mission weitermachen lassen und sich auf das gemeinsame Leben freuen, das sie beginnen würden, wenn sie damit zufrieden war, wie sie für Sylvias Zukunft gesorgt hatte? Und es war ja nicht so, dass er selbst nicht in der Lage war, diese Zukunft zu garantieren, obwohl ihm klar war, dass er es im Moment nicht durfte. Jede Sekunde, die sie sich in Combe Abbey aufhielt, brachte sie in Gefahr. Allerdings erweckte es den Eindruck, als würde sie gar nicht begreifen, dass diese Gefahr tatsächlich existierte. Betrug war ein Kapitalverbrechen; auch Diebstahl galt als Kapitalverbrechen, selbst wenn es sich nur um einen einzigen Penny handelte. Unmöglich, abseitszustehen und einfach zuzuschauen, während die Frau, die er liebte, stur darauf beharrte, sich in solch eine unmögliche Lage zu manövrieren.
    »Was bist du so trübsinnig, Perry?« Der Regen tropfte Sebastian vom Hut, als er ins Wohnzimmer kam. »Draußen ist es übel. Hier drinnen am Feuer bist du viel besser dran.«
    »Fühlt sich aber gar nicht so an«, erwiderte sein Zwilling und setzte sich wieder in den Sessel. »Seb, ich bin so wütend auf sie. Trotzdem kann ich es kaum ertragen, von ihr getrennt zu sein.«
    »Glaub mir, es gibt keinen Grund, wütend zu sein.« Sebastian stand vor dem Feuer und trocknete seine feuchten Stiefel. »Aus irgendeinem Grund fühlen wir Blackwaters uns zu diesen verflucht unabhängigen, sturen Frauen hingezogen, die sich jeder Vernunft widersetzen. Ganz zu schweigen, dass sie nicht das tun, was man ihnen sagt.« Er lachte leise. »Nimm es einfach hin, Perry. Es ist unser Schicksal.«
    »Ich glaube nicht an das Schicksal«, murmelte Peregrine, obwohl seine Stimmung sich schon aufhellte. »Oh, zum Teufel damit, Seb. Du hast recht, ich liebe sie. Manchmal kommt es mir so vor, als habe es niemals eine Minute gegeben, in der ich sie nicht geliebt habe ... sogar in diesem schrecklichen Kleid, mit ihrem Buckel, dem Leberfleck und dem grauen Haar. Wie kann das nur sein?« Staunend schüttelte er den Kopf.
    »Dazu kann ich nichts sagen, da ich sie ja nur in einem höchst reizenden Zustand gesehen habe«, gab Sebastian fröhlich zurück. »An deiner Stelle würde ich es einfach aufs Schicksal schieben. Sag mal, hast du die Heiratslizenz bekommen?«
    »Ja, habe ich.« Er klopfte auf die Innentasche seiner Weste. »Ich muss nur noch den Tag heute überstehen, ohne mich in der Nähe des Berkeley Square herumzutreiben. Ich hoffe nur, dass sie sich genauso elend fühlt wie ich«, fügte er hinzu und stimmte angesichts seiner absurden Worte in das Gelächter seines Zwillings ein.
    »Wo steckt Serena?«, wollte Peregrine wissen, kaum dass seine Belustigung sich gelegt hatte.
    »Oh, sie besucht eine alte Freundin, ich glaube, Mistress Margret Standish, die am St. James’s Place wohnt.« Ein Mal hatte Sebastian das Haus aufgesucht, und zwar, als er und Serena sich nach dreijähriger Entfremdung wiedergetroffen hatten. Nur zu gut erinnerte er sich an die Begegnung, bei der er festgestellt hatte, dass er Serena immer lieben würde, wie zornig und verletzt er wegen ihres Betrugs auch sein mochte. Und damals hatte ihn erstmals die leise Ahnung beschlichen, dass sie genauso empfand wie er.
    »Ich ziehe mir trockene Kleidung an«, sagte er und ging zur Tür. »Und ich schlage vor, dass wir beide dann auf einen Hammeleintopf ins White’s gehen. Und auf einen Becher Porter.« Er grinste seinen Bruder an und verließ das Zimmer.

Kapitel 20
    Am nächsten Tag stieg Mistress Alexandra Hathaway noch vor Sonnenaufgang in die Postkutsche, die vor dem Haus am Berkeley Square auf sie wartete, und trat ihre lange Rückreise nach Combe Abbey an. Wieder einmal durchflutete sie das entsetzliche Gefühl, ganz allein zu sein. Es schien eine Ewigkeit her, dass sie sich das letzte Mal so gefühlt hatte - damals, bevor Peregrine in ihr Leben getreten war - und ihr Leben in seine Hände genommen hatte, wie es ihr jetzt manchmal vorkam. Und das Gefühl der Einsamkeit war schlimmer denn je, weil sie nun wusste, wie es war, nicht allein zu sein. Wenn sie doch nur ordentlich hätten auseinandergehen können, mit Worten und Küssen und dem Versprechen auf ein Wiedersehen!
    Eindringlich beschwor sie sich, dass es auf diese Weise doch besser war. Ja, es war sogar der einzige überhaupt mögliche Weg. Mit einem einzigen Schwung musste sie alle Lasten abwerfen, denn andernfalls würde alles

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