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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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werde ich dich fairerweise warnen.« Er linste durch die geöffnete Tür nach draußen. »Ah, da kommt Bart mit einer Sänfte.«
    Perry begleitete sie nach draußen und half ihr hinein.
    »Um drei Uhr hole ich dich ab.« Er hob die Hand und blies ihr einen Kuss zu.
    Alex nahm in der dämmrigen Sänfte Platz, während die Träger bereits die Stratton Street hinuntertrotteten. Sein Versprechen hätte sie eigentlich beruhigen sollen, doch die vertrauliche Ankündigung, dass sie ihm eines Tages ohnehin alles beichten würde, versetzte sie andererseits in Unruhe - weil sie befürchtete, dass er recht hatte. Wie sollte es mit dieser wundervollen Vertraulichkeit zwischen ihnen nur weitergehen, wenn sie sich beharrlich weigerte, einen wesentlichen Teil ihres Lebens vor ihm zurückzuhalten?
    Nur ... sobald sie es ihm erzählt hatte, würde er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Wie konnte ein Mann vom Format eines Peregrine Sullivan über eine Beziehung zu einem betrügerischen Bastard nachdenken, der noch dazu die Absicht hatte, von einem Verwandten zwanzigtausend Pfund zu erschwindeln?
    Wenn sie es so ungeschminkt betrachtete, ertrank sie beinahe in einer Welle aus Düsterkeit und Depression, die die köstlichen Erinnerungen aus der Nacht fortspülte. Sie befand sich in einer ganz und gar unmöglichen Situation, zumal niemand anders als sie selbst zugelassen hatte, dass diese Situation sich entwickelte. Es war einzig und allein ihr Fehler, dass sie in diesem Morast versank. Wäre er doch nur niemals nach Combe Abbey gekommen!
    Doch dann keimten die Erinnerungen aus der vergangenen Nacht wieder auf, und es schien, als würde ihr Blut wieder anfangen zu singen. Wie hatte sie sich nur wünschen können, dass es niemals geschehen wäre?
    Kurz nach Alexandras Abfahrt verließ auch Peregrine das Haus in der Stratton Street. Rasch ging er zum Piccadilly, wo er in eine Droschke stieg, die ihn zum Crane Court in der Fleet Street bringen sollte. Zwar hatte er keine Ahnung, ob er Nevil Maskelyne in der Royal Society finden würde, aber es konnte gut sein. Das unscheinbare Haus, in dem die Society ihren Sitz hatte, war der allgemeine Treffpunkt der Mitglieder und besaß große Ähnlichkeit mit einem Gentlemen’s Club, nur dass man sich dort die Zeit mit gelehrten Debatten vertrieb statt mit Kartenoder Würfelspielen, mit Debatten, die häufig zu heftigstem Streit um feinste Feinheiten der aktuellen Forschung führten. Obwohl Perry kein Mitglied war, besuchte er das Haus sehr häufig und zählte viele Mitglieder zu seinen Freunden.
    Der Türsteher begrüßte ihn mit einer Verbeugung.
    »Mr. Sullivan, Sir. Es ist mir ein Vergnügen, Sie bei uns zu sehen. Heute Morgen sind wir nur spärlich besucht. Darf ich fragen, wen Sie zu sprechen wünschen?«
    »Ist Reverend Maskelyne hier?«
    »Aye, Sir, vor knapp einer halben Stunde eingetroffen. Ich glaube, er ist in der Bibliothek.«
    »Danke.« Perry nahm zwei Stufen auf einmal und erreichte die Bibliothek im ersten Stock, die im größten Raum im Haus eingerichtet war und sich über die gesamte Vorderfront erstreckte. Nevil Maskelyne saß an einem Tisch am Fenster, das zur Fleet Street hinauszeigte. Rund um ihn verteilt lagen mehrere Stapel in Leder gebundene wissenschaftliche Werke.
    Er hatte sich so vertieft, dass er erschrak, als Peregrine neben ihm auftauchte.
    »Gute Güte, Sullivan, woher kommst du denn?«
    »Ich hatte gehofft, dich hier anzutreffen.« Peregrine hockte sich auf die Armlehne des Sessels. »Hoffentlich störe ich nicht. Hättest du vielleicht einen Augenblick Zeit?«
    »Nein, ganz und gar nicht, mein lieber Freund«, erwiderte Reverend Maskelyne nicht besonders überzeugend. Sein Blick schweifte zurück auf das Blatt mit Zahlen, an denen er gearbeitet hatte.
    »Ich fasse mich kurz.« Peregrine kam rasch auf den Punkt. »Du führst doch zahlreiche Korrespondenzen. Sagt dir der Name Hathaway etwas?«
    Maskelyne dachte nach und schüttelte dann den Kopf.
    »Kann ich nicht behaupten. Warum fragst du?«
    »Ach, nur so. Rein persönlich.« Peregrine hatte nicht erwartet, dass der Name seinem Freund bekannt war. Beinahe begrüßte er es, dass Alexandra den Namen aus der Luft gegriffen hatte. Trotzdem, einen Versuch war es wert gewesen. »Was ist mit Combe Abbey?«, erkundigte er sich, »es ist ein Anwesen in Dorset. Sagt dir das irgendwas?«
    Der Astronom dachte nach.
    »Das ist doch der Familiensitz von Sir Arthur Douglas,
    oder?«
    »War es zumindest«, erwiderte

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