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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Gasthaus sie wohl abgestiegen war, als sie den ungewohnten Baldachin anblinzelte.
    Bis ihre Schläfrigkeit sich verflüchtigte. Nein, sie hatte nicht geträumt. Ihr Körper hatte es ihr gesagt. Sie ließ die Hände über ihren nackten Körper gleiten und lächelte auf eine Art vor sich hin, die sie nur als befriedigtes, albernes Grinsen deuten konnte. Träge drehte sie den Kopf, um festzustellen, dass der Platz neben ihr leer war. Also streckte sie ein Bein über das Bett aus, und stellte fest, dass die andere Seite kalt war.
    Wo steckt Peregrine? Hatte er sie etwa verlassen? War nach dem Erwachen einfach aufgestanden und hatte sie allein gelassen, um seinem Tag nachzugehen, ganz so, als ob sie nichts als eine Hure wäre, die er nur für eine Nacht angeheuert hätte? Hatte er ihr vielleicht sogar Geld auf der Kommode liegen gelassen?
    Ihr Gefühl des Wohlbefindens verflüchtigte sich. Mühsam richtete sie sich in den Kissen auf und schaute halb in der Erwartung, dort eine Handvoll Münzen zu finden, in Richtung Kommode. Aber außer dem bemalten Krug und der Schüssel, an die sie sich noch erinnern konnte, fand sie dort nichts. Im Kamin brannte ein Feuer. Es musste also jemand Kohlen aufgeschüttet haben. Die Gardinen waren zurückgezogen und ließen das blasse Sonnenlicht ein. Alex schwang die Beine aus dem Bett, setzte sich auf und schaute sich um, wobei ihr leicht schwindelig war. Ihre Kleidung war ordentlich über die Bank am Ende des Bettes gelegt.
    Die Tür wurde geöffnet.
    »Ah, endlich bist du wach. Ich dachte schon, dass du den ganzen Vormittag verschlafen willst.« Peregrines fröhliche Stimme drang ins Zimmer, noch bevor er mit seinem beladenen Tablett eintrat. »Ich bringe dir das Frühstück. Weil ich dachte, dass du vielleicht lieber zurückgezogen im Schlafzimmer essen möchtest. Außerdem richtet Mistress Croft gerade das Wohnzimmer her. Es versinkt in Staubwolken.« Er stellte das Tablett auf die Ottomane vor dem Feuer und kam lächelnd ans Bett. Allerdings verging ihm das Lächeln, als er sie anschaute.
    »Was ist los, meine Liebe? Du siehst mitgenommen aus.«
    Kopfschüttelnd bemühte sie sich um ein Lächeln.
    »Ich dachte nur ... oh, ich bin aufgewacht, und du warst nicht da. Ich dachte, dass du mich verlassen hast.«
    Er schaute sie mit einer gewissen Verzweiflung an.
    »Was um alles in der Welt habe ich getan, dass du mir so etwas zutraust? Alexandra, das ist wirklich eine üble Beleidigung.«
    »Verzeih mir.« Sie streckte ihm die Hände entgegen. »Ich habe so tief geschlafen, und beim Aufwachen hatte ich mir eingebildet, dass ich alles nur geträumt hatte. Doch als mir dann klar wurde, dass es keine Träume sind und dass du nicht da bist ... oh, es ist so schwer zu erklären.«
    Er ergriff ihre Hände und küsste sie auf die Mundwinkel. Diese kleine Rede hatte ihm mehr verraten, als sie ihm jemals ab-sichtlich anvertraut hatte, denn sie hatte ihre Angst offenbart und ihre Einsamkeit - und zwar auf eine Art, die er zuvor nur erspürt hatte. Sie war tatsächlich verlassen. Jemand hatte sie verlassen, und sie hatte sich allein durchschlagen müssen. Auch ihre Schwester war verlassen worden, wenn sein Gespür ihn nicht trog. Aber wer hatte das getan? Und warum?
    »Dir ist verziehen«, sagte er leichthin, »und jetzt komm zum Kamin und lass uns frühstücken.« Er holte ein Nachthemd aus dem Wäscheschrank. »Das kannst du anziehen. Es wird dich angemessen kleiden.« Perry warf ihr das Hemd in den Schoß und wandte sich wieder dem Frühstückstablett zu, weil ihm natürlich klar war, dass sie unbeobachtet sein musste, um sich wieder fangen zu können.
    Alex stülpte sich das Nachthemd über den Kopf und steckte die Arme in die Ärmel. Dann stand sie auf und ließ die Falten bis an die Knöchel sinken. Die gerüschten Ärmel krempelte sie hoch und rückte den Kragen zurecht.
    »Ich nehme an, dass ich jetzt anständig aussehe«, sagte sie zweifelnd auf dem Weg zum Kamin. Die Leichtigkeit, mit der er ihre gestammelte Erklärung akzeptiert hatte, beruhigte sie zwar, aber trotzdem beschlich sie das Gefühl, dass sie ihn eigentlich nicht zufriedengestellt hatte.
    »Oh, sehr anständig«, stimmte er zu und schenkte sich einen Kaffee ein. »Es gibt Bohnenfrikassee mit Pilzen und gekochte Eier.« Er deutete auf die Teller.
    Alexandra setzte sich auf den Teppich vor der Ottomane und schnüffelte hungrig.
    »Ich könnte einen ganzen Hammel vertilgen.« Mit dem Löffel häufte sie sich Frikassee auf ihren

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