Sinnliche Maskerade
erkannte tief in seinen hellen Augen die nackte Lust und wusste, dass diese Lust sich auch in ihren Augen spiegelte. Schließlich gab sie den Kampf auf und überließ sich ihren sich überstürzenden Gefühlen, dem Verlangen, der Angst, der Sehnsucht... sie überließ sich all dem, was sie seit ihrem ersten Kuss gequält hatte.
»Jetzt?«, fragte sie. »Soll es jetzt sein?«
Lächelnd berührte er ihre roten und geschwollenen Lippen mit den Fingerspitzen.
»Ich würde es mir wünschen.«
Als wollte sie ihn stumm einladen, ließ sie den Kopf wieder auf die Sofalehne sinken. Peregrines Hand glitt leicht zwischen ihre Schenkel und berührte die heiße, feuchte Mitte ihres Körpers. Leise stöhnte sie auf und hob instinktiv die Hüften. Er rieb an der kleinen aufgerichteten Perle und glitt mit einem freien Finger in sie hinein. Sie stieß ein leises, beinahe protestierendes Geräusch aus, als er tiefer in sie eindrang; aber rund um seinen forschenden Finger wurde ihr Körper feucht, und als er spürte, dass sie bereit war, dass ihr Körper wie am Abgrund schwebte, fuhr er mit seinen beiden Händen unter ihren Hintern und hob sie an, als er mit einem einzigen, tiefen Stoß in sie eindrang und die dünne Haut ihrer Jungfernschaft so rasch zerriss, dass sie nur eine winzige Sekunde lang Schmerz empfand und ihr mehr als bereiter Körper sich öffnete, um ihn aufzunehmen.
Perry bewegte sich rhythmisch in ihr, beobachtete ihr Gesicht. Die Augen hatte sie geschlossen, die Lippen leicht geteilt. Als er sein Verlangen nicht länger zügeln konnte, beschleunigte er den Rhythmus. Alex riss die Augen auf. Beharrlich blickte sie ihn an, während er in seinem Höhepunkt versank. In der winzigen Sekunde, bevor er sich in ihr verlor, zog er sich aus ihr heraus und schmiegte sich eng an sie und klammerte sich an ihr fest, bis die Krämpfe der Erfüllung schließlich nachließen.
Er ließ sie aufs Sofa zurücksinken, glitt neben sie und strich eine feuchte Haarsträhne von ihren Wangen. Alexandra ließ ihre Hand einen Moment lang auf seiner Hüfte ruhen.
»Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich etwas verpasst habe. Aber ich weiß nicht was.«
Perry lachte kraftlos.
»Meine Süße, für das erste Mal bist du wirklich nahe dran gewesen. Erstaunlich nahe. Das nächste Mal nehme ich dich mit auf die gesamte Reise. Versprochen.«
Sie lehnte sich an die Armlehne des Sofas, bis sie halbwegs aufrecht saß und er den Kopf an ihrem Busen ruhen lassen konnte.
»Ja, ich möchte es bestimmt noch mal tun«, sagte sie, »und das nächste Mal ganz bestimmt noch besser.«
Wieder lachte Perry und setzte sich neben sie.
»Alexandra, du bist wirklich ein höchst ungewöhnliches Geschöpf.« Mit zutiefst ernster Miene schaute er ihr direkt in die Augen. »Sag mir die Wahrheit ... bedauerst du es? Empfindest du auch nur den Hauch eines Bedauerns?«
»Nein, ganz und gar nicht«, lautete die unverzügliche Antwort. Sie bedauerte nicht im Geringsten, nicht ein Jota; wenn ihr morgens jemand erzählt hätte, dass sie den Tag als deflorierte Jungfer beenden würde, hätte sie es niemals für möglich gehalten. Es war merkwürdig, aber irgendwie spielte das Drunter und Drüber ihres Lebens für kurze Zeit keine Rolle mehr, ganz so, als ob eine Göttin ihre Hand über diesen wirbelnden Strudel ausgestreckt und die rauschenden Wassermassen in einen ruhigen Teich verwandelt hätte.
Perry nickte.
»Ja, das klingt nach einer Wahrheit, die ich nicht anzweifle. Sollen wir jetzt zu Bett gehen?«
»Wo?«
»Oben habe ich ein sehr komfortables Bett. Nach dem Frühstück bringe ich dich an den Berkeley Square zurück.«
Und es gab niemanden, der wusste oder sich überhaupt dar-um kümmerte, was sie in diesem Moment tat. Sie war ihre eigene Herrin, segelte auf ihrem eigenen Schiff - es war das wunderbarste Gefühl auf der ganzen Welt.
»Ich habe kein Nachthemd«, zögerte sie.
»Das wirst du auch nicht brauchen«, gab er zurück und zog sie hoch. »Du wirst mich in einem guten Federbett warmhalten müssen.«
Und viel später, als sie in den Tiefen dieses guten Federbettes lag, begriff Alexandra, was sie zuvor vermisst hatte.
Kapitel 13
Alexandra erwachte aus einem tiefen Schlaf, der ihr merkwürdige, aber köstliche Träume verschafft hatte. Als sie in der komfortablen Wärme des Federbettes lag, gaukelte ihr immer noch schläfriger Geist ihr vor, sie befände sich auf der Straße von Combe Abbey nach London. Erstaunt fragte sie sich, in welchem
Weitere Kostenlose Bücher