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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Teller und köpfte ein Ei, ehe sie die Gabel in die Hand nahm.
    Lächelnd bediente er sich.
    »Erzähl doch, was hast du heute vor?«
    Alex hatte den Mund bereits voll, als sie auf die Uhr auf der Kommode schaute. Sie riss die Augen auf und schluckte ihren Bissen hinunter.
    »Schon zehn Uhr!«
    »Ja, wie gesagt, ich hatte schon befürchtet, dass du den ganzen Vormittag verschläfst.«
    Wie sollte sie den Verwaltern am Berkeley Square nur erklären, dass sie die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen war? Andererseits, warum sollte ich überhaupt etwas erklären?, schoss es ihr durch den Kopf. Schließlich ging es diese Leute nichts an, was der Besuch im Haus tat.
    Perry begriff, was sich in ihr abspielte, und beobachtete sie amüsiert. Wie lange hatte sie nicht in der Angst vor Entdeckung gelebt? Und jetzt wurde ihr langsam klar, dass sie sich zumindest im Moment nicht mehr zu fürchten brauchte.
    »Nun?«, drängte er, »was hast du heute vor?«
    Alex aß noch eine Gabel voll Bohnen und Pilze.
    »Korrespondenz«, sagte sie, »ich muss einige Briefe über die Sammlung verschicken. An Leute, die an ihr interessiert sein könnten.«
    Er nickte.
    »Wie lange brauchst du dafür?«
    »Keine Ahnung. Warum fragst du?«
    »Ich hatte nur gedacht, dass wir später im Park einen kleinen Ausritt machen können.«
    »Ich besitze weder Pferd noch Reitkleidung«, wandte sie ein.
    »Es ist doch kein Problem, ein Pferd zu mieten. Und was die Kleidung betrifft, du hast doch bestimmt noch diese Hose? Du solltest sie einfach nur unter deinem üblichen Kleid tragen.« Er strich Butter auf sein getoastetes Brot.
    »Wo reiten wir aus?«
    »Üblicherweise reitet die Gesellschaft am Spätnachmittag durch den Hyde Park.«
    »Aber ich zähle nicht zu diesen Kreisen«, erklärte sie, »wie du ja genau weißt. Außerdem kann ich unmöglich auf solche Art die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Die Menschen werden sich fragen, wer ich wohl bin.«
    Er kniff die Augen zusammen.
    »Machst du dir vielleicht Sorgen, dass dich jemand erkennen könnte?«
    »Das halte ich für höchst unwahrscheinlich«, erwiderte sie, »da man ja nur eine bucklige Lady ungewissen Alters mit einem auffälligen Leberfleck sehen wird, die sich im Sattel eines Pferdes krümmt.«
    Frustriert schüttelte er den Kopf.
    »Nun gut. Du hast deine Meinung gesagt. Reiten wir also stattdessen durch den Richmond Park. Dort gibt es genug Reitwege und viele Bäume, sodass wir vermeiden können, jemandem in die Arme zu laufen. Außerdem darf man dort ohne Einschränkungen galoppieren. Was meinst du?«
    Es war eine bestechende Vorstellung. Ein befreiter Ausritt, ein Galopp durch den Wald mit jemandem, der für ihr Vorhaben keine Gefahr darstellte. Sie nickte.
    »Ja bitte. Das würde mir gefallen.«
    »Gut. Dann iss zu Ende und zieh dich an. Je eher du an den Berkeley Square zurückkehrst, desto schneller hast du deine Aufgaben erledigt, und desto schneller können wir uns wieder unserem Vergnügen widmen.«
    Alex, die immer noch auf dem Boden saß, trank einen letzten Schluck Kaffee und richtete sich auf.
    »In zehn Minuten bin ich fertig.«
    »Komm runter, wenn du so weit bist.« Er stellte die Teller auf das Tablett und trug es hinaus.
    Rasch zog Alex sich an. Das lavendelfarbene Seidenkleid war zwar eher für den Abend geeignet als für einen frischen Herbstmorgen, aber daran war nun mal nichts zu ändern. Am Waschtisch entdeckte sie einen Elfenbeinkamm, den sie mit begrenztem Erfolg durch ihre störrischen Locken zerrte. Anschließend ging sie nach unten und hoffte inständig, dort niemandem zu begegnen außer Perry.
    Mit dem Umhang über dem Arm wartete er in der Halle auf sie. »Also«, sagte er, »ich habe Bart nach einer Kutsche für dich geschickt. Es ist sicherlich diskreter, wenn du allein nach Hause zurückkehrst.« Er drapierte ihr den Umhang über die Schultern.
    »Es sieht dir gar nicht ähnlich, dass du dich so um Diskretion bemühst«, bemerkte sie und zog den Umhang fester.
    »Nein, genau umgekehrt«, widersprach er, »es ist mir ganz und gar nicht unähnlich. Oder habe ich dich schon mal öffentlich zur Schau gestellt?«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Ehrlich gesagt, nein. Aber ich sitze die ganze Zeit wie auf glühenden Kohlen, nur für den Fall, dass du es dir doch noch anders überlegst.«
    »Warum sollte ich? Eines Tages wirst du mir sowieso anvertrauen, was hier vor sich geht. Bis es soweit ist, spiele ich einfach dein Spiel. Sollte ich mich jemals dagegen entscheiden,

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