Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
darauf.“
Er hielt den Atem an und wünschte sich, sie würde sich in seine Arme schmiegen.
Doch sie senkte den Blick, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr nachzuschauen. Diese Ehe war seine eigene ganz besondere Form der Hölle geworden, dachte er bitter und voller Schwermut.
„Auf Wiedersehen, Jake“, sagte Alicia und folgte ihm, als er das Haus durch die Hintertür verließ.
Es war während des letzten Monats zu einer erfreulichen Routine geworden, dass sie ihn jeden Morgen auf dem Weg zu seinem Auto begleitete.
Er drehte sich um und wartete auf sie. Seine rote Krawatte machte einen seltsam schiefen Knick auf seiner breiten Brust. Wäre sie seine wirkliche Ehefrau, dann hätte sie sie sicher zurechtgerückt. Vielleicht hätte sie ihn dann auf seine sonnengebräunte Wange geküsst und ihm ins Ohr geflüstert, er solle nicht vergessen, dass heute ihr Geburtstag war.
Er würde sie fragen, was sie sich wünsche, und sie würde es ihm entweder sagen oder ihn damit necken, dass sie sich überraschen lassen wolle.
Stattdessen sagte sie: „Deine Krawatte hängt schief.“ Und er streifte sie mit einem kurzen Blick, murmelte „danke“ und rückte die Krawatte gerade.
„Ist es so in Ordnung?“, fragte er und lächelte.
Alicia stand genau an der Stelle, an der Jake sie vor einem Monat an sich gezogen und geküsst hatte.
Sie seufzte. „Perfekt.“
Obwohl sie jetzt freundlicher miteinander umgingen, hatte sie ihm nichts von ihrem heutigen Geburtstag erzählt. Wenn er es nicht wusste, konnte er sie auch nicht enttäuschen.
Ihr Vater hatte ihre Geburtstage immer vergessen oder ignoriert. Sie wollte das Risiko nicht eingehen, dass Jake ebenfalls gleichgültig reagieren könnte.
„Wer hat schon Zeit für Geburtstage?“, hatte ihr Vater bei mehr als einer Gelegenheit gefragt, wenn sie gewagt hatte, sich zu beklagen.
Ein ganzer Monat war vergangen, seit Jake sie gegen ihren Willen genau an dieser Stelle geküsst hatte. Anschließend hatte er sich mit einem eleganten Abendessen am nächsten Tag bei ihrem Lieblingsfranzosen im Viertel entschuldigt. Er war geradezu übertrieben nett und höflich zu ihr gewesen und hatte ständig wiederholt, dass er sich mit der Mutter seines zukünftigen Kindes ein freundschaftlicheres Verhältnis wünschte.
„Aber wirst du mir je wirklich verzeihen können?“, hatte sie gefragt. Sein Gesicht und seine Augen hatten im Kerzenschein golden geleuchtet.
„Könntest du mir denn verzeihen, dass ich deinen Vater habe auffliegen lassen? Und dass ich mich mit Hayes Daniels verbündet habe, um ihn ins Gefängnis zu bringen?“, konterte er.
Beiden war es nicht über die Lippen gekommen, dass sie sich vorstellen könnten zu verzeihen. Doch Jake benahm sich seit diesem Abend ganz anders ihr gegenüber. Jetzt freute sie sich darauf, wenn er da war, und fürchtete die Abende allein, wenn er auf einer seiner häufigen Geschäftsreisen nach Orlando war.
Sehnsüchtig blickte sie ihm nach, bis das Tor sich schloss und sein SUV verschwunden war.
Als das Telefon zu läuten begann, lief sie ins Haus. Dann sah sie den vertrauten Namen des Anrufers auf dem Display und zögerte kurz.
Trotzdem nahm sie den Hörer ab. „Hallo Daddy.“
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Schatz“, sagte er und machte sie damit sprachlos vor Überraschung.
„Du hast daran gedacht“, flüsterte sie schließlich – gegen ihren Willen erfreut. Vielleicht gewöhnte er sich ja doch irgendwann daran, dass sie mit Jake verheiratet war.
„Ich würde dich gern einladen … zum Lunch oder so … oder zum Einkaufen … aber … aber du verstehst, dass das nicht möglich ist.“
Da er es vermied zu erwähnen, dass er unter Hausarrest stand, tat sie es auch nicht. „Ich weiß. Es ist schon okay. Ich meine, es ist nicht okay, aber …“
Er unterbrach sie. „Ich weiß, was du sagen willst. Ich würde dich gern sehen. Du fehlst mir. Wir könnten ja trotzdem gemeinsam zu Mittag essen, wenn du eine Pizza oder Hamburger mitbringen würdest … oder was du gern essen möchtest.“
„Leider … ich fürchte, das geht nicht“, erwiderte sie. Ihr Versprechen Jake gegenüber stand dagegen.
„Oh.“ Seine Stimme klang müde und enttäuscht. „Ist es wegen ihm?“
„Ja“, gab sie zu. „Er findet, ich sollte dich nicht sehen. Tut mir leid.“
„Ist okay.“
Aber das stimmte nicht. Er klang so niedergeschlagen. Und wer konnte ihm das verdenken?
„Geht es
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