Sinnliche Stunden In Las Vegas
ich nicht mehr so oft an Rodeos teilnehme.”
„Wann willst du damit denn aufhören?”
Er hob die Schultern. „Ich weiß es noch nicht. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.”
„Wer kümmert sich um die Herde, wenn du nicht da bist?”
„Ein Nachbar. Ich bezahle ihn dafür, nach dem Rechten zu sehen. Aber ich bin ziemlich regelmäßig selbst dort.”
„Und wie ist dein Leben, wenn du zu Rodeos fährst?”
„Ziemlich anstrengend und abenteuerlich. Meistens fahr ich mit meinen Kumpels, Pete und Clayton. Dann können wir uns mit dem Fahren abwechseln. Schließlich müssen wir häufig große Strecken zurücklegen, quer durch die Staaten und mehrere Zeitzonen. Wenn die Termine dicht aufeinander folgen, müssen wir manchmal sogar fliegen.”
Seine ruhige Stimme hatte Shelby entspannt, und sie wurde schläfrig. „Hast du Familie?” murmelte sie.
„Ja, meine Großmutter. Sie lebt allerdings seit einiger Zeit in einem Pflegeheim. Sie leidet an Alzheimer.”
„Wie traurig”, antwortete Shelby. „Wirst du ihr von dieser Heirat erzählen?” fragte sie und gähnte verstohlen.
„Nein, ich glaube nicht, es würde sie nur zusätzlich verwirren, meistens erkennt sie mich ja nicht einmal.”
„Das muss sehr schlimm für dich sein.” Spontan legte sie ihre Hand auf die seinen, die gefaltet auf seiner Brust lagen.
Troy antwortete nicht, sondern versuchte, die Trauer, die er in seinem Herzen fühlte, zu überwinden. Shelbys kle ine Hand hatte etwas Tröstendes, und er spürte ihre Körperwärme durch die Bettdecke. Aus einem Grund, dem er nicht nachgehen wollte, beruhigte es ihn, Shelby an seiner Seite zu wissen, und er bewegte sich nicht, damit sie nicht von ihm wegrückte oder ihre Hand wieder wegzog.
Nach einer Weile drehte er vorsichtig den Kopf, um sie anzusehen. Sie schlief, ihre Lippen waren leicht geöffnet. Wieder erinnerte sie ihn an einen Engel. Schade, dass er keiner war. Denn dann hätten sie vielleicht gemeinsam abheben und in die grenzenlose Weite fliegen können.
Als auch Troy schließlich einschlief, hielt er Shelbys Hand fest in der seinen.
3. KAPITEL
Troy schlief noch, da drang auf einmal ein unbestimmtes Geräusch zu ihm durch. Was war das nur, und wo war er überhaup t? Sicher träumte er. Aber als eine Tür quietschte und jemand laut nach Luft schnappte, wusste Troy, dass dies kein Traum war.
Aber er war erst halb wach, als ihn jemand an der Schulter packte.
„Was tun Sie im Bett meiner Tochter? Raus hier! Hören Sie, raus!”
Troy zwang sich, die Augen zu öffnen, und sah in ein wütendes Gesicht. Das musste Shelbys Vater sein. Der Mann schaute voller Verachtung auf ihn herunter, als würde er ihn am liebsten gleich zur Hölle schicken. Er versuchte, ihn hochzuzerren, hatte aber gar nicht die Kraft, seinen durchtrainierten Körper auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
Plötzlich hörte Troy ein leises Stöhnen neben sich und spürte Shelbys Hüfte an der seinen. Rasch schob er ihre Hand zur Seite, mit der sie seine Schulter umklammert hatte. Er räusperte sich und setzte sich auf. „Shelby, Sweetheart, ich glaube, du wachst besser auf.”
Der Mann in Schwarz wich einen Schritt zurück. Dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und brüllte: „Shelby Ruth Cannon, ich erwarte eine Erklärung von dir, und zwar sofort!”
Er setzte sich in einen der Rohrsessel und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seine Schenkel.
Shelby, die nun wach geworden war, schluckte, als sie ihren Vater sah. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, in welcher Verfassung er war. „Guten Morgen, Daddy”, sagte sie artig.
„Meine Tochter hat die Stirn, mir einen guten Morgen zu wünschen, wenn ich sie mit einem fremden Mann im Bett finde?”
„Er ist kein Fremder, Daddy. Er ist mein Mann.”
Ihr Vater war schneller auf den Beinen, als Troy schauen konnte.
„Dein Mann?” schrie er.
Obwohl Troy das Bedürfnis hatte, Shelby zu helfen, entschied er sich dagegen. Denn sie wusste schließlich am besten, wie sie ihren Vater nehmen musste.
Shelby stand auf und schlüpfte rasch in ihr Kleid. „Ja, Daddy, Troy und ich, wir haben gestern geheiratet.”
„Geheiratet? Wo?”
„In Las Vegas.”
Wütend, und als hätte er ewige Verdammnis verdient, sah Shelbys Vater zu Troy. „Was sind Sie für ein Mensch? Schleppen meine unschuldige kleine Tochter nach Las Vegas, um sie dort zu heiraten!”
„Daddy, bitte …” versuchte Shelby ihn zu beruhigen.
Mit einer herrischen
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