Sinnliche Stunden In Las Vegas
meinst, Shorty”, neckte er sie. An einem runden, von einem Bretterzaun umgebenen Platz blieb er stehen und öffnete ein Tor. „Warte hier drau
ßen, jetzt ist Danny Boy dran. Er muss richtig in Fahrt kommen.”
Shelby ging vorsichtig am Zaun entlang und suchte nach einer Lücke zwischen den dicken Bohlen, durch die sie Troy zusehen konnte. Der stand schon in der Mitte des Platzes, hielt Danny Boy an langer Leine und schnalzte ein Mal mit der Zunge. Sofort fiel sein Pferd in einen schnellen Trab. Den Kopf hoch erhoben, flog seine Mähne im Wind, als es dicht am Bretterzaun vorbeigaloppierte.
Shelby stockte der Atem. Der Anblick war überwältigend.
Das schöne kraftvolle Tier reagierte auf jedes von Troys Signalen. Zog er die Leine an, wurden die Kreise viel kleiner, doch das Tempo behielt Danny Boy bei. Schnalzte er wieder mit der Zunge, fiel Danny Boy in einen scharfen Galopp. Shelby war gebannt davon, wie souverän Troy den stolzen Hengst führte. In dem spärlichen Licht der wenigen Lampen wirkten Pferd und Reiter fast unwirklich, wie schemenhafte Gestalten aus einem Traum.
Wie stark und selbstbewusst Troy doch ist, dachte Shelby und beobachtete ihn fasziniert. Sie hatte jedoch noch einen anderen Troy kennen gelernt, einen mitfühlenden, hilfsbereiten Mann. Ob viele ihn auch von dieser Seite kannten?
„Hallo, was tun Sie denn hier?”
Erschrocken fuhr Shelby herum. Ein Mann, mindestens so groß wie Troy, aber noch breiter und muskulöser, kam auf sie zu. Etwas ängstlich drückte sie sich gegen die Bohlen.
„Hi”, brgrüßte sie ihn unsicher.
Er deutete mit dem Kopf über den Zaun. „Schlechte Gesellschaft haben Sie sich da ausgesucht.”
„Lass sie ihn Ruhe”, rief Troy, der die donnernde Stimme gehört hatte. „Sie gehört zu mir.”
„Ich bin ein Gentleman, darum will ich sie ja vor dir schützen. Wenn die kleine Lady sich mit dir abgibt, ist ihr Ruf hin.”
Shelby wusste nicht, was sie von dem Mann halten sollte.
Sollte sie schnell zum Truck rennen? Oder vielleicht doch besser über den Zaun klettern, um hinter Troys breitem Rücken Schutz zu suchen? Während sie noch überlegte, quietschte das Gatter, und Troy kam mit Danny Boy vom Trainingsplatz.
„Wenn du ein Gentleman bist, bin ich der Präsident”, sagte er lachend.
„Noch ein Grund mehr, diese süße Kleine vor dir zu schützen. ” Kraftvoll schlug er Troy mit seiner riesigen Hand auf die Schulter. „Hätte nicht gedacht, dass du es wirklich schaffst, herzukommen. “
„Ich hab es dir doch versprochen.”
„Ja, das stimmt allerdings.” Der Mann drehte sich wieder zu Shelby. „So, willst du mich dieser süßen Kleinen nicht vorstellen?”
Die beiden sind offenbar gute Kumpels, dachte Shelby und war beruhigt.
„Shelby, das ist Yuma, der schlimmste Gauner in unserem Club. Yuma, das ist Shelby, meine Frau”, antwortete Troy, obwohl sie hier gar kein Theater mehr spielen mussten, so wie in Dunning. Aber die Worte waren ihm ganz selbstverständlich über die Lippen gekommen, und jetzt war es zu spät, sie zu korrigieren.
Yuma stieß einen lauten Schrei aus. „Willst du wirklich behaupten, dass diese süße Kleine dumm genug war, einen Kerl wie dich zu heiraten?”
„Ja, tatsächlich, sie hat mich wirklich geheiratet.” Entschuldigend schaute Troy Shelby an.
„Hey, Jungs!” brüllte Yuma über den ganzen Platz. „Kommt alle mal her, Troy hat geheiratet, und ihr müsst euch die süße Kleine unbedingt ansehen.”
Troy stellte seine Reisetasche auf den Boden und warf Shelbys Koffer auf das Doppelbett. „Es tut mir wirklich Leid, dass wir ein Doppelzimmer nehmen mussten. Pech, dass Yuma und die anderen genau in dem Augenblick die Hotelhalle betraten, als ich Einzelzimmer buchen wollte.” Er riss seinen Cowboyhut vom Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
„Auf die Idee, dass die Jungs hier aufkreuzen würden, wäre ich nie gekommen, denn meistens schlafen die in ihren Trucks.”
„Es ist doch okay, Troy”, wiederholte Shelby jetzt mindestens zum dritten Mal. „Mir ist völlig klar, dass du gar keine andere Möglichkeit hattest.”
„Ich werde auf dem Fußboden schlafen.” Troy ging zum Schrank, um nach zusätzlichen Decken zu suchen.
„Das ist ja albern”, entgegnete Shelby. Energisch schob sie Troy zur Seite und schloss die Schranktür. „Wir haben schließlich schon einmal im gleichen Bett geschlafen, und das ist gut gegangen. Also könne n wir es jetzt auch wieder tun.”
Aber so gut ging
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