Sinnliche Stunden In Las Vegas
in dem ruhigen Rhythmus von Shelbys Atem. Da, jetzt glaubte er auch, eine zarte Bewegung zu spüren. Es war wie der Flügelschlag eines kleinen Vogels.
„Da war es wieder. Hast du es jetzt bemerkt?”
Er schluckte und schaute in ihre strahlenden Augen. „Ja, da war eine Bewegung. Ist das normal?”
„Ich habe es schon ein paar Mal gespürt.” Sie seufzte glücklich und legte ihre andere Hand auch noch auf seine. „Es ist ein Wunder. Aus einem winzigen befruchteten Ei entsteht ein neuer Mensch in mir.”
Nachdem Troy das neue Leben auch gespürt hatte, konnte er Shelbys Staunen ein wenig nachempfinden. Bis jetzt war das Baby, das sie erwartete, etwas ehe r Unwirkliches für ihn gewesen. Ihre Schwangerschaft war der Grund, dass er sie geheiratet hatte, und würde ihn auf einige Monate mit Shelby verbinden.
Aber das Baby selbst hatte für ihn bisher keine weitere Bedeuting gehabt.
Zu seiner Überraschung spürte Troy nun plötzlich Wut und Eifersucht, dass dieses Kind nicht von ihm war. Die Gefühle waren heftig und ließen sich nicht einfach ignorieren. Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
Shelby bemerkte die Veränderung, die mit ihm vorging, und ihr Lächeln verflüchtigte sich. „Was ist mit dir, Troy? Habe ich dich verletzt?”
Er schob ihre Hände weg. „Ach, nichts.”
Shelby kniete sich an seine Seite. „Doch, du bist mir böse.
Sag mir, was los ist. Ich wollte doch nur, dass du das Baby auch spürst, und meine Freude mit dir teilen.”
Aber Troy starrte an die Decke und schwieg beharrlich.
Shelby legte ihm die Hand auf die Brust. „Troy, bitte.”
Sie erschrak, als er ihre Hand umklammerte.
„Hör auf”, sagte er ärgerlich.
„Womit?” fragte sie verwirrt.
„Ich bin ein Mann aus Fleisch und Blut und kein Heiliger. Ich habe auch meine Grenzen, kannst du das nicht verstehen?” Er schob wütend ihre Hand weg und drehte sich auf die Seite.
Shelby starrte auf seinen breiten, muskulösen Rücken. Verlegen nagte sie an ihrer Unterlippe. Sie hatte ihn also, ohne es zu wollen, erregt. Dabei hatte sie doch gar nichts Besonderes gemacht? Aber irgendwie musste sie ihn verärgert haben. Denn so abweisend wie jetzt hatte er sich ihr gegenüber noch nie benommen. Sie suchte verzweifelt nach einer Erklärung, aber ihr fiel keine ein. Oder hatte er es vielleicht als sehr unangenehm empfunden, dass sie seine Hand auf ihren leicht gewölbten Bauch gelegt hatte?
„Ich wollte dich nicht belästigen”, sagte sie. „Wenn du das so aufgefasst hast, tut mir das wirklich Leid.”
Troy stöhnte, warf sich auf den Rücken und rang um die passenden Worte. Er sah Shelby in die Augen. „Du hast mich nicht belästigt, es ist nur …” Frustriert presste er die Lippen zusammen. „Verflixt, Shelby, jetzt wein doch nicht.”
„Ich weine ja gar nicht”, antwortete sie leise und versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken und die Tränen wegzublinzeln.
Troy stützte sich auf einen Ellbogen. „Du hast gar nichts getan. Diese ganze Situation macht mich nur verrückt. „
Als ihr die Tränen unaufhaltsam übers Gesicht liefen, packte ihn Zorn. Die Situation war einfach absurd. „Kannst du dir nicht vorstellen, was in mir vorgeht? Wie sehr ich mir wünsche, dich zu berühren, zärtlich zu dir zu sein?” Er wurde immer lauter. „Wie sehr ich mir wünsche, dass du mich zärtlich berührst?
Wie schwer es mir fällt, ruhig neben dir zu liegen und dich dabei so sehr zu begehren, dass es schmerzt? Aber gleichzeitig zu wissen, dass ich kein Recht auf dich habe? Dass ich kein Recht auf eine Frau habe, die aus ganz anderen Kreisen kommt als ich?
Eine Frau, die gebildet und wohlerzogen ist?”
Als Shelby ihn erschrocken ansah, wünschte er, er hätte den Mund gehalten und seine wahren Gefühle verschwiegen. Sicher hatte sie jetzt Angst vor ihm. Das fehlte ihm gerade noch. Er legte den Arm über die Augen. „Vergiss alles, was ich eben gesagt habe, und versuch zu schlafen, Shelby.”
Die Matratze bewegte sich leicht, und er hoffte, dass Shelby sich hingelegt hatte. Aber da spürte er ihre zitternden Finger auf seiner Brust. „Troy, ich hätte niemals gedacht, dass du mehr für mich fühlst als Verantwortung.”
„Wie kommt du denn darauf?” Verblüfft blickte er sie an.
Shelby senkte den Kopf. „Weil ich …” Sie schwieg verzweifelt.
„Weil du schwanger bist?”
Sie nickte. Tränen liefen ihr übers Gesicht, obwohl sie sich bemühte, sie zurückzuhalten. „Ja, weil ich … weil ich nicht mehr
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