Sinnliche Traeume auf Kyrene
Grinsen auf. „Ich fürchte, eine gewisse Vertrautheit wird sich nicht vermeiden lassen, Liebste.“
„Da bin ich anderer Meinung. Und solche Koseworte sind bei unserem Spiel auch nicht nötig.“
„Aber ja, wenn wir die anderen überzeugen wollen, dass wir wirklich verlobt sind. Meine Vorbehalte gegen die Ehe sind hinreichend bekannt. Der einzig glaubhafte Grund, warum ich freiwillig den Junggesellenstand aufgebe, kann nur sein, dass ich himmelhoch jauchzend verliebt bin. Wir sollten unbedingt den Eindruck erwecken, dass Sie mir mein Herz gestohlen haben.“ Diana merkte, dass sie unwillkürlich das Gesicht verzog bei dem Gedanken, so tun zu müssen, als wären sie verliebt. Auch ohne Liebesgefühle zu heucheln, würde es schon schwer genug sein, die verzehrende erotische Anziehungskraft zu leugnen, die Thorne auf sie ausübte. Sein Argument war jedoch nicht von der Hand zu weisen. „Ich fürchte, Sie haben recht.“
„Ja. Und wir sollten so schnell wie möglich die Verlobung bekannt geben. Morgen segelt ein Schiff nach London. Dem werde ich die Mitteilung an die Londoner Zeitungen und an meinen Vater mitgeben. Und ich werde meiner Tante Hennessy schreiben. Zweifellos wird sie ziemlich erstaunt sein.“
„Werden wir bald nach London fahren?“, fragte Diana. „Wenn ja, werde ich Amy sagen, dass sie ihre Koffer nicht auszupacken braucht.“
„Eine Woche sollte mir genügen, um alle Vorbereitungen zu treffen. Ich denke, wir werden nächsten Mittwoch oder Donnerstag abreisen.“
„Dann kommen wir aber erst kurz vor Beginn der Saison in London an.“
„Mein Schiff ist sehr viel schneller als der Kahn, der Sie hierher brachte, es sei denn, wir geraten in einen größeren Sturm. Außerdem werde ich noch eine Schneiderin damit beauftragen, Ihnen und Amy neue Kleider zu machen. “
Diana runzelte die Stirn. „Ich werde nicht mehr als ein oder zwei neue Kleider benötigen. Ich bin nicht diejenige, die in die Gesellschaft eingeführt wird.“
„Ich möchte, dass meine Verlobte nach der neuesten Mode gekleidet ist, besonders, wenn Sie planen, Amy durch London zu begleiten. Die Modistin, an die ich denke, kam erst kürzlich aus Paris, wo sie Kleider für den Adel entworfen hat.“
„Wie kommt es nur, dass Sie so viel über Damenmode wissen?“, fragte Diana ironisch. Doch ihr Versuch, Thorne zu provozieren, weckte nur ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen.
„Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, zu wissen, was einer Frau gefällt. Und die meisten Frauen, die ich kenne, sind außerordentlich daran interessiert, wie sie ihr Gefieder am besten spreizen können. Ach ja ... ich habe mit einer respektablen Witwe, Señora Padillo, ausgemacht, dass sie für die Dauer Ihres Aufenthalts als Ihre Anstandsdame fungiert.“
„Danke“, meinte Diana ehrlich erleichtert.
„Und ich habe einen Freund, den ich morgen Amy vorstellen möchte. Yates wird mit uns nach England reisen. Er soll uns helfen, sie bis zur Abfahrt zu beschäftigen.“
„Sie von ihrem Liebeskummer ablenken?“
„Genau. Ihr Mitgiftjäger braucht ein wenig Konkurrenz.“ Seine funkelnden Augen verrieten, dass es ihm Spaß machte, diese kleine List einzufädeln.
„Ganz schön hinterhältig, nicht wahr?“
„Bloß schlau. Ich habe diese kleinen amourösen Spielchen schon gespielt, bevor Amy ihre ersten Zähne bekommen hat. Daher weiß ich, was am ehesten Wirkung zeigt. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass einfache Logik und kluge Ratschläge bei ihr nichts bewirken.“
„Nein, tun sie nicht“, stimmte Diana ihm zu.
„Außerdem denke ich, dass ein gewisses Maß an Geheimhaltung schon in Ordnung ist, soweit es Amy betrifft. Ich will auf keinen Fall, dass sie etwas von unserem Verdacht erfährt, Nathaniel sei ermordet worden.“
„Das ist sehr vernünftig.“ Diana zögerte und blickte Thorne fragend an. „Was wollen Sie wegen seiner Ermordung unternehmen?“
„Ich werde einen Plan entwickeln, das verspreche ich Ihnen.“
„Ich will, dass man seinen Mörder findet und bestraft.“
„Ich auch, meine Liebe.“
„Ich wünschte, ich könnte etwas dazu beitragen.“
Thome schüttelte den Kopf. Er wollte auf keinen Fall, dass Diana auch nur im Geringsten in diese Sache verwickelt wurde. „Ich finde diesen Wunsch lobenswert, aber ich schaffe das schon allein.“
Sie sah ihn scharf an. „Arbeiten Sie für das Außenministerium?“
Wenn er jetzt log, würde er nur weitere Fragen riskieren.
„Ja“, antwortete er. „Das tue
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