Sinnliche Traeume auf Kyrene
setzte nur ein bedauerndes Lächeln auf und schüttelte den Kopf. „Hoffnungslos, meine Liebe. Ich betrachte mich als kompromittiert. Doch ich gebe zu, dass sich unsere Situation verändert hat.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Wie sagt man? Ist der Ruf erst ruiniert ...! Wenn man dich schon für ein schamloses Frauenzimmer hält, kannst du doch wenigstens deinen Nutzen daraus ziehen.“
„Was meinst du damit?“
„Ich denke, du solltest mein Angebot, dich in die Liebe einzuführen, annehmen. Ich bin sicher, es wird dir ein weit größeres Vergnügen bereiten, wenn ich dich mit meinem Körper und nicht nur mit meinem Mund und meinen Händen errege.“
Diana verschluckte sich fast. „Ich will das auf keinen Fall, Thorne.“
„Du bist herzlos.“
Er unterbrach ihre Unterhaltung, um sie über eine belebte Straße voller Kutschen und Karren zu geleiten. Dann kam er wieder auf das Thema zurück. „Ich habe dich gewarnt. Widerstand fasziniert und erregt einen Mann nur. Du solltest dich ergeben und uns beiden die Strapazen einer Jagd ersparen.“
„Ich denke nicht daran, mich zu ergeben.“
„Du weißt, dass du es möchtest.“
Leider wollte sie es wirklich, musste sich Diana im Stillen eingestehen. An diesem Morgen war Thorne solch ein charmanter Teufel mit dem Gesicht eines Engels und lachenden grün-goldenen Augen, dass es fast unmöglich war, ihm zu widerstehen.
„Ich möchte dich so gerne lieben“, gestand er und betrachtete sie dabei mit glänzenden Augen. „Und nun gibt es doch
keinen Grund mehr, die Sache aufzuschieben.“
Diana konnte nichts dagegen tun, dass ihr bei seinem Blick oder beim Gedanken an seine Liebeskünste verräterisch warm wurde, aber sie hütete sich, ihn das wissen zu lassen. „Natürlich gibt es einen Grund. Ich bin entschlossen, das bisschen Ansehen, das mir noch geblieben ist, zu bewahren. “
Ein kleines Lächeln umspielte seinen Mund. „Liegst du nachts im Bett und stellst dir vor, wie du dich unter mir bewegst? Wie unglaublich es sich anfühlen würde, wenn ich tief in dir wäre?“
„Nein, tue ich nicht!“ Sie wusste sehr gut, dass es eine Lüge war.
„Ich schon. Im Wachen oder im Schlaf, ich bekomme dich nicht aus meinem Kopf. “
Diana blitzte ihn wütend an. „Du bist von Kopf bis Fuß der Lüstling, für den ich dich von Anfang an gehalten habe. Wenn nur Amy dich jetzt sehen könnte. Es würde sie lehren, sich vor Lebemännern in Acht zu nehmen. “
Diana war dankbar, als sie endlich den Park erreichten, denn jetzt hatten Thornes Schmeicheleien fürs Erste ein Ende. Sie genoss den schnellen Galopp und das Gefühl von Freiheit, das er ihr schenkte. Als sie nach Hause zurückkehrten, fühlte sie sich besser als während der vergangenen zwei Tage.
Doch sobald Thorne ihr aus dem Sattel half, kehrte ihre Schwäche zurück. Er umfasste ihre Taille und blickte ihr herausfordernd in die Augen, während er sie vielsagend langsam dicht an seinen Körper gepresst zu Boden gleiten ließ. Dann legte er ihr besitzergreifend die Hand auf den Nacken.
„Thorne, wage es nicht..."
Noch bevor Diana ihren Satz beenden konnte, neigte er den Kopf, und als er ihre Lippen mit einem langen, sehnsüchtigen Kuss verschloss, wurde sie von ihren Gefühlen wie von einem Sommersturm überwältigt. Sie war wie betäubt. Endlich erinnerte Diana sich daran, dass sie Publikum hatten. Der Reitknecht stand nur wenige Yards entfernt und tat, als würde ihn das alles nicht interessieren. Errötend trat sie einen Schritt zurück. Thorne schien genau gemerkt zu haben, wie sehr er sie verwirrt hatte, denn seine Augen lachten sie spitzbübisch an.
Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt.
„Warum ich so ein gemeiner Kerl sein konnte?“, murmelte er.
„Weil ich dir und mir etwas beweisen musste: nämlich dass du mich doch willst.“
„Ich will dich nicht, du eingebildeter Flegel! “, zischte Diana und versuchte, ihre Stimme nicht zu laut werden zu lassen.
In seinem Lächeln lag eine wissende Selbstgefälligkeit, die ihn noch attraktiver machte. Es war zum aus der Haut fahren! Und noch wütender machten sie seine geflüsterten Abschiedsworte, wobei er ihr leicht auf die Nase tippte: „Träum von mir, Liebling, wenn du heute Nacht allein in deinem keuschen Bett liegst.“
Er schenkte ihr ein kleines, boshaftes Lächeln, bevor er sein Pferd wendete und davonritt.
Zu Dianas Bestürzung stellte sich das erste Scharmützel nur als eines von vielen heraus, die Thorne in der folgenden
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