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Sinnliche Versuchung in Italien

Sinnliche Versuchung in Italien

Titel: Sinnliche Versuchung in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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gewann ich Maria lieb, anders als ich Donata geliebt habe. Maria geht es ebenso wie mir. Unsere Zuneigung zueinander schließt unsere Verstorbenen mit ein. Und deshalb fühle ich mich von dieser Ehe und meiner zweiten Frau getragen. Dass Maria überdies Interesse an meiner Arbeit entwickelt hat, kommt noch hinzu.“
    „Ich habe es längst eingesehen, papà . Und ich mag Maria schon lange sehr gern.“
    „Anfänglich aber nicht“, widersprach Guilio. „Lass uns ehrlich miteinander sein. Ich habe dich durch die schnelle Heirat unglücklich gemacht. Und das hat mich die ganze Zeit verfolgt. Es war das Einzige, was ich Maria verschwieg. Und sie sagte mir nicht, wie traurig sie über deine Ablehnung war.“
    „Das tut mir leid. Es war nicht meine Absicht, sie zu kränken.“
    Guilio begann, auf und ab zu gehen. „Das hast du auch nicht getan. Du hast sie, wie sie sagt, nur traurig gemacht. Sie fühlte mit dir, denn du warst der Einzige, der unter unserer Ehe litt. Ruggero und Tomaso ging es bald besser. Sie akzeptierten mich und nahmen mich als Vaterersatz bald an.“
    „Das hat meine Lage nicht einfacher gemacht, papà . Um ehrlich zu sein, ich habe mich wie ein Überbleibsel aus einer Ehe, die dir in meinen Augen nicht viel bedeutet haben konnte, gefühlt. Ich hatte meine Mutter verloren, du aber hattest eine neue Frau mit zwei Söhnen gewonnen.“
    Sein Vater sah ihn entsetzt an. „Das habe ich befürchtet und doch nichts dagegen unternommen. Verzeih mir. Ich war ein Trottel.“
    „Das wollte ich damit nicht sagen.“
    „Aber ich war einer. Maria hat es mir erst kürzlich ins Gesicht gesagt. Da haben wir endlich einmal offen über dich gesprochen. Und weißt du, was dabei herausgekommen ist? Sie war mit ihren Kindern immer im Gespräch geblieben, vor allem während der Trauerzeit. Deshalb konnten mich die beiden ohne Schwierigkeiten annehmen. Während ich dich allein gelassen hatte, mit dem Ergebnis, dass ich einen verstockten Jungen mit in die Ehe brachte.“ Er schlug sich gegen die Stirn. „ Trottel ist noch ein milder Ausdruck für mich. Hätte ich dir nicht wenigstens einmal vermitteln können, dass du mein Ein und Alles geblieben warst? Besonders nach dem Tod deiner Mutter? Als du nach Bari gegangen bist, bin ich fast gestorben vor Angst, auch dich zu verlieren. Noch einen Verlust hätte ich nicht verkraftet. Doch je mehr ich dich zu halten versuchte, desto stärker zog es dich dorthin.“ Guilio breitete die Arme aus. „Kannst du mir vergeben, Lucca?“
    Stumm vor Rührung umarmte er seinen Vater. „Ja, ich verzeihe dir“, sagte er nach einer Weile leise. „Bitte verzeih du mir auch.“
    „Mit Freude.“ Guilio zog ihn noch fester an sich. „Maria und ich haben für Sonntag ein paar Gäste eingeladen. Außer der Familie kommen unsere Freunde und einige Geschäftspartner. Weil du zurückgekehrt bist, wollen wir eine Willkommensparty für dich daraus machen. Du kommst doch auch?“
    „Ja, und ich freue mich darauf.“
    Seinem Vater traten Tränen in die Augen. Lucca hatte ihn bisher nur einmal weinen sehen, im Krankenhaus, nachdem seine Mutter gestorben war. Diesmal vergoss Guilio jedoch Freudentränen.
    Schließlich zog sein Vater ein großes Stofftaschentuch aus der Jacketttasche und trocknete sich damit das Gesicht. „Ich habe einen Bärenhunger“, sagte er. „Lass uns jetzt in Ruhe frühstücken. Ich möchte alles wissen, was du dir vorgenommen hast. Und danach steigen wir ins Auto und schauen uns die Ländereien an. Ich bin froh, dass sie in die richtigen Hände kommen. Es wäre mir schwergefallen, sie an jemand anderen zu verkaufen.“
    Leichten Herzens umarmte Lucca seinen Vater noch einmal.
    „Das Licht ist perfekt, Annabelle. Nimm auf dem Beifahrersitz Platz, und setz einen Fuß so auf die Erde, als wolltest du gleich vor Übermut und Freude durch das Sonnenblumenfeld laufen.“
    Für sie war das kein Problem. Sie brauchte sich nur an ihren gestrigen Ausflug mit Lucca zu erinnern. Sie hatten einen herrlichen Tag miteinander verbracht. Immer wieder waren sie in kleinen Buchten an Land gegangen, um dort am Strand zu picknicken, zu dösen oder sich in Gespräche zu vertiefen. Sie hatte ihn nach der Geschichte der Gegend gefragt, über die er viel wusste. Außerdem hatte er von seinem Vorhaben, sich hier als Landwirt niederzulassen, erzählt, aber sich auch nach ihren Zukunftsplänen erkundigt und ihr vorgeschlagen, sich auf Patienten mit posttraumatischen Syndromen zu spezialisieren, da

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