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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Ihm schien es überhaupt nicht aufzufallen, als er seine Bestellung aufgab und auf die Getränke wartete … und auf Muffins, Scones und Croissants, wie es aussah.
    Welche Art von Frau würde wohl seine Aufmerksamkeit wecken?
    Vermutlich eine Kriegerin, wie er. Stark, talentiert, mit einem Knochenbau, der stabil genug war, jeglichen Übergriffen … äh, Begegnungen standzuhalten.
    Wenige Minuten später war er wieder da und baute ein Festmahl vor ihr auf. DerDuft von Beeren, Hefe und Zucker stieg ihr in die Nase und ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit hatte sie nichts Richtiges mehr gegessen. Sie war einfach zu zerfressen von ihrer Sorge um Laila, von der Angst vor den Rechnungen, die sie bisher nicht einmal ansatzweise bezahlt hatte … zu beschäftigt damit, nicht in einem Ozean der Verzweiflung zu ertrinken.
    Aber heute war alles irgendwie anders. So schlecht Lailas Zustand auch war, sie fühlte sich besser als seit langer, langer Zeit, und ihr Magen knurrte.
    Hitze stieg ihr in die Wangen, als sie sich ihren Tee schnappte, an dem kochend heißen Getränk nippte und die Süße genoss. „Ganz ehrlich, Koldo, das bedeutet mir wirklich viel. Tausend Dank wäre immer noch nicht genug.“
    „Es ist mir ein großes Vergnügen, Nicola.“
    So höflich, trotz des beharrlichen Duzens. Das gefiel ihr.
    Und mittlerweile gefiel ihr mehr an ihm, als ihr nicht gefiel.
    „Das Essen ist auch für dich“, erklärte er und schob einen Muffin in ihre Richtung.
    Erstaunt riss sie die Augen auf. „Alles?“
    „Natürlich.“
    Natürlich hatte er gesagt. Als würde sie immer essen wie ein ganzes Bataillon.
    „Du wirst dafür sorgen, dass du bei Kräften bleibst“, fügte er hinzu. „Im Augenblick bist du zu blass, zu schwächlich.“
    Das nahm sie nicht als Beleidigung auf. Sie war blass und schwächlich. Nicola pickte sich ein Croissant heraus und zupfte einen der warmen, buttrigen Zipfel ab. „Also … Besuchen Sie hier jemanden?“
    „Ja.“
    Obwohl sie aufmerksam wartete, kam von ihm nicht mehr. „Kommen Sie öfter hierher?“
    „Das könnte gut sein, ja.“
    Stille.
    Na, das war ja eine Plaudertasche. Aber gut, kein Problem. Sie waren schließlich nicht hier, um einander kennenzulernen, richtig? Sie waren hier, um ihr jeweiliges Leben zu vergessen, wenigstens für einen Moment. „Ich bin ziemlich oft hier.“ Jeden Tag, um genau zu sein.
    „Vielleicht sehen wir uns wieder.“ Er hob eine Tasse dampfenden Kaffee an Lippen, die so voll und rot waren wie Liebesäpfel, und trank. Ohne die Miene zu verziehen und auf wundersame Weise, ohne dass ihm die Zunge schmolz und am Gaumen festklebte.
    „Vielleicht“, antwortete sie.
    Und wieder Stille.
    Worüber redeten Mädchen mit Jungs, an denen sie kein romantisches Interesse hatten? Denn wenn sie ehrlich war – etwas, das er definitiv zu schätzen wüsste –, war das hier irgendwie schmerzhaft. Nicht das, was sie erwartet oder sich gar erhofft hatte.
    „Was machst du, wenn du nicht hier bist, Nicola?“, ergriff er endlich die Initiative.
    Erleichtert über sein Entgegenkommen ließ sie sich auf ihrem Stuhl zurücksinken. „Ich arbeite. Unter der Woche bin ich jeden Vor- und Nachmittag Buchhaltungsangestellte.“ Ein Job, der ihren Blutdruck garantiert unter Kontrolle hielt. Sie konnte mit Zahlen jonglieren, Quittungen sortieren und jeden aus seinen Schulden herausholen – nur nicht sich selbst. Aktuell arbeitete sie sich noch durch die Rechnungen ihrer Eltern, und Lailas und ihre Ausgaben allein für Medikamente und den Krankenhausaufenthalt stapelten sich immer höher. „Abends und am Wochenende sitze ich bei einem Bioladen an der Kasse.“
    „Keiner dieser Jobs entspringt einem Kindheitstraum.“
    Nein, aber Träume mussten sterben … Und wenn man nicht aufpasste, verfolgten ihre Geister einen bis in die Gegenwart. „Wie kommen Sie darauf?“ Begeistert war sie nicht von ihren Jobs, aber sie hatte immer alles getan, was zum Überleben nötig war.
    „Ich habe eine gute Beobachtungsgabe.“
    Und bescheiden war er auch.
    „Also, was wolltest du werden?“, fragte er.
    Warum sollte sie ihm nicht die Wahrheit sagen? „Ich wollte leben“, sagte sie. Richtig leben. „Ich wollte um die Welt reisen, aus Flugzeugen springen, auf dem Dach eines Wolkenkratzers tanzen, nach Schätzen tauchen und einen Elefanten streicheln.“
    Er neigte den Kopf zur Seite und hielt ruhig ihren Blick fest. „Interessant.“
    Weil sie

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