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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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gebracht hatte. Dann fiel ihm wieder ein, wie lange Marina ihm ihre Gefühle und vermutlich noch mehr Tränen verheimlicht hatte.
    „Nein“, wiederholte er erschrocken und zog sich zurück, sodass der Tisch sich wieder zwischen ihnen befand. „Nicht das.“ Auf keinen Fall darf es wieder wie damals werden! „Deswegen bin ich nicht hergeflogen.“
    „Nein?“ Ihre Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen, Pietro beobachtete, wie Marina die Tränen fortzublinzeln versuchte.
    „Warum bist du dann gekommen?“ Tapfer versuchte sie, sich zu fangen, presste die Hände flach auf den abgewetzten Küchentisch, damit er nicht sah, dass sie bebten. „Du hast doch etwas mitgebracht …“
    Unsicher tippte sie auf den ledernen Aktenkoffer, der immer noch wenige Zentimeter von ihr entfernt auf der Tischplatte lag.
    „Wenn ich etwas unterschreiben soll, lass es uns schnell hinter uns bringen.“
    „Da hast du recht.“ Er nahm den Aktenkoffer vom Tisch. „Aber vielleicht sollten wir uns dazu in aller Ruhe setzen.“
    Ich soll mich setzen, weil er mir etwas zeigen will, das mich umwerfen könnte? fragte Marina sich bang. Aber schlimmer konnte es eigentlich kaum noch werden. Sie hatte sich wie ein naiver Teenager auf Pietros Spiel eingelassen …
    Matt nickte sie und deutete zu der geschlossenen Tür, die ins Wohnzimmer führte. Doch als sie den Knauf drehen wollte, fiel ihr ein, warum sie sie geschlossen hatte – und was sich in dem Raum befand.
    „Ach, vielleicht sollten wir lieber …“
    Doch es war bereits zu spät. Pietro hatte die Tür aufgestoßen und betrat das Wohnzimmer. Jetzt gab es kein Zurück mehr, er musste den Koffer entdecken, den sie vor einer Stunde von oben heruntergeholt und gepackt hatte.
    Unvermittelt blieb er stehen.
    „Ein Koffer“, stellte er befremdet fest und drehte sich zu ihr um. „Willst du verreisen?“
    Was sollte sie ihm sagen? Sie war so nervös und durcheinander, dass sie, ohne nachzudenken, antwortete: „Wie du siehst.“
    Ihr lockerer Ton konnte ihn offenbar nicht täuschen. Pietro runzelte die Stirn und sah sie forschend an.
    „Wohin?“
    Das zu beantworten war schwieriger. Sehr viel schwieriger. „Ich …“
    Schon hatte Pietro das Heft mit den Unterlagen für den Flug entdeckt, den sie spontan gebucht hatte, nachdem sie das Ergebnis des Schwangerschaftstests erfahren hatte.
    „Pietro …“ Marina zwang sich, zu ihrem Koffer zu gehen, doch Pietro war schneller und griff nach den Flugunterlagen, um einen Blick hineinzuwerfen. Damit hatte er ihr Geheimnis entdeckt. Wie versteinert stand er einen Augenblick lang da, dann drehte er sich langsam zu ihr um.
    „Sizilien“, stellte er ungläubig fest. „Du fliegst nach Sizilien.“
    Marina brachte keinen Ton heraus und nickte nur.
    „Aber warum?“
    Sie musste an sich halten, um nicht nach ihrem Bauch zu tasten. Irgendwann würde sie es Pietro sagen, sie konnte es ihm nicht ewig verschweigen. Schließlich war er der Vater ihres Kindes. Deshalb flog sie nach Sizilien. Und noch aus einem anderen Grund. Aber Pietro war ihr zuvorgekommen und hatte sie ohne Vorwarnung aufgesucht. Doch sie konnte erst wissen, woran sie war, wenn sie herausfand, was er vorhatte und was sich in dem Aktenkoffer befand, das er ihr unbedingt persönlich übergeben wollte.
    Noch scheute sie vor dem entscheidenden Geständnis zurück und erwiderte seinen Blick, so ruhig sie konnte.
    „Du bist gekommen, um mir etwas zu zeigen“, erinnerte sie ihn.
    Das Schweigen, das nun folgte, schien sich endlos auszudehnen. Marina bewegte sich nervös. Endlich nickte Pietro, ging mit dem Aktenkoffer zur bequemen roten Sitzgruppe in der Ecke und legte ihn auf den Couchtisch, machte jedoch keine Anstalten, sich zu setzen.
    „Noch nicht“, sagte er, und seine entschlossene Haltung, der Ausdruck in seinen Augen verrieten ihr, dass er jetzt zum wahren Grund für seinen Besuch kommen würde.
    Marina fühlte sich ganz schwach vor Anspannung, Halt suchend sank sie auf die breite Armlehne des Sofas.
    „Ich bin gekommen, um dich etwas zu fragen“, begann Pietro.
    „Fragen?“, wiederholte sie beunruhigt.
    Er nickte und deutete zum Aktenkoffer auf dem Couchtisch. „Darin befinden sich die unterschriftsreifen Scheidungspapiere.“
    Ihr war schrecklich zumute, nur gut, dass sie saß. Die schwache Hoffnung, an die sie sich geklammert hatte, war erloschen.
    „Wenn du die Scheidung möchtest …“
    Möchtest …
    Hilflos schob Marina die Finger ineinander und legte sie auf ihr

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